Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen einer Plantage in Minas Gerais, Brasilien, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden. Die Plantage wird auf Stufe 3 des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der geschätzten Verkaufskosten bei der Ernte bilanziert. Es wird davon ausgegangen, dass beizulegende Zeitwerte gemessen werden können. Die Bewertung der biologischen Vermögenswerte wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Die Bewertung basiert auf einem Discounted-Cashflow-Modell auf der Grundlage nachhaltiger Waldbewirtschaftungspläne, Branchenbenchmarks für Holzpreise und Lieferkosten sowie unter Berücksichtigung des Wachstumspotenzials. Für die Bewertung wird ein Holzpreis, basierend auf einem mehrjährigen Durchschnitt der Branchenbenchmarks, herangezogen. Die jährliche Ernte aus dem prognostizierten Baumwachstum wird mit den Holzpreisen multipliziert und die Kosten für Waldbau und Ernte werden abgezogen. Der beizulegende Zeitwert der Plantage wird als Barwert der Ernte aus einem Wachstumszyklus auf der Grundlage des produktiven Waldgebiets unter Berücksichtigung von Umwelteinschränkungen und anderen Vorbehalten gemessen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Holzpreis und das Holzvolumen steigen (fallen). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der Abzinsungssatz steigt (fällt).
Junges stehendes Holz, das jünger als ein Jahr ist, gilt als unreifer Vermögenswert und wird zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei der Ernte werden die biologischen Vermögenswerte in die Position Vorräte der Konzern-Bilanz überführt. Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den Umsatzkosten erfasst.
Am 31. Dezember 2022 standen in der Plantage rund 40.669 Hektar Eukalyptusholz (31. Dezember 2021: 40.115 Hektar) und 899 Hektar Pinienholz (31. Dezember 2021: 975 Hektar). Das Holz ist bis zu 14 Jahre (31. Dezember 2021: 13 Jahre) alt. Holz im Wert von TEUR 5.540 (31. Dezember 2021: TEUR 2.163) ist jünger als ein Jahr und gilt daher als unreifer Vermögenswert.
Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Stand zum 01.01. |
95.767 |
84.254 |
Käufe |
4.602 |
1.469 |
Verkäufe |
0 |
-6.923 |
Aktivierte Herstellkosten |
21.902 |
12.037 |
Verbrauchsabhängige Abschreibungen |
-21.707 |
0 |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts |
20.268 |
-2.001 |
Fremdwährungsumrechnungsrücklage |
6.904 |
7.071 |
Sonstige Änderungen |
0 |
-138 |
Stand zum 31.12. |
127.735 |
95.767 |
Die Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 17.009 (31. Dezember 2021: TEUR 2.258) setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von TEUR 20.268 (31. Dezember 2021: TEUR minus 2.001) sowie aus Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko in Höhe von TEUR minus 3.259 (31. Dezember 2021: TEUR 4.259). Sie sind in den Umsatzkosten erfasst.
Folgende Annahmen wurden verwendet:
|
31.12.2022 |
31.12.2021 |
---|---|---|
Marktpreis EUR/m3 |
11,94 |
8,16 |
Abzinsungssatz |
7,96 % |
5,48 % |
Holzvolumen m3 |
11.821.960 |
11.725.725 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
|
Steigerung |
Rückgang |
---|---|---|
Marktpreisveränderung (+/- 1 %) |
1.375 |
-1.375 |
Abzinsungssatz (+/- 1 %) |
-368 |
390 |
Holzvolumen (+/- 5 %) |
6.880 |
-6.880 |