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Investitionen

Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellten 2022 die Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) gingen um 17,2 Prozent auf EUR 698,9 Mio. zurück. Das weiterhin hohe Niveau des Investitionsvolumens ist primär auf die Fertigstellung des Zellstoffprojekts in Brasilien zurückzuführen.

Mit dem neuen Zellstoffwerk, das über eine Nennkapazität von 500.000 to pro Jahr verfügt, stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie. Es zählt darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt und speist überschüssigen Strom als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz ein. Der Start der Inbetriebnahme erfolgte pünktlich im ersten Halbjahr. Die Phase des Hochfahrens konnte Ende 2022 abgeschlossen und die ersten produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde. Die Baukosten für dieses größte Projekt in der Unternehmensgeschichte der Lenzing liegen bei USD 1,38 Mrd. Die Finanzierung erfolgte im Wesentlichen mittels langfristigem Fremdkapital. IFC, ein Mitglied der World Bank Group, und IDB Invest, ein Mitglied der IDB Group, unterstützen das Investitionsprogramm. Die Exportkreditagentur Finnvera und sieben Geschäftsbanken beteiligten sich ebenfalls am Finanzierungspaket in Höhe von USD ca. 1,15 Mrd.

In Thailand wurde im ersten Quartal 2022 die weltweit größte Lyocell-Produktionsanlage eröffnet. Damit kann Lenzing ihren Spezialitätenanteil deutlich erhöhen und die strukturell wachsende Nachfrage nach Lyocellfasern der Marke TENCEL™ noch besser bedienen. Das Projekt konnte trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im geplanten Kostenrahmen realisiert, die bisher produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Die Produktionsanlage ist mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr die größte ihrer Art weltweit. Das Investitionsvolumen lag bei etwa EUR 400 Mio.

In China und Indonesien investiert Lenzing derzeit mehr als EUR 200 Mio., um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing arbeitet Lenzing an der Konvertierung einer Linie auf die Herstellung von Modalfasern. Das Produktportfolio des chinesischen Standortes wird damit gänzlich aus Spezialfasern bestehen. In Purwakarta schafft Lenzing zusätzliche Kapazitäten für Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™. Der indonesische Standort wird damit 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter.

Im Zuge dieser Investitionen werden beide Standorte schrittweise auf erneuerbare Energie umgestellt; im dritten Quartal 2022 erfolgte in China und in Indonesien die Umstellung auf Grünstrom. Sowohl das neue Lyocellwerk in Thailand, das CO2-neutral betrieben wird, als auch die Investitionen in die bestehenden Standorte helfen Lenzing bei der Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele. Lenzing will ihre CO2-Emissionen bis 2030 halbieren und bis 2050 eine Netto-Null erreichen.

Um die Unabhängigkeit von den globalen Energiemärkten zu erhöhen und die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, setzt Lenzing auch in Österreich noch stärker auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Im Berichtsjahr hat Lenzing mehrere Photovoltaikanlagen am oberösterreichischen Standort in Betrieb genommen und einen langfristigen Stromliefervertrag zur Finanzierung einer weiteren Anlage unterzeichnet.

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