Biobasiert
Als biobasiert werden Erzeugnisse bezeichnet, die teilweise oder vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Diese Erzeugnisse können sowohl biologisch abbaubar als auch nicht abbaubar sein.
Biodiversität
Biodiversität ist die Vielfalt unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme sowie die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die inner- und zwischenartliche Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme.
Biologisch abbaubar
Die Eigenschaft einer Substanz oder eines Materials, von Mikroorganismen (Bakterien, Pilzen etc.) zu Wasser und Kohlendioxid (CO2) abgebaut zu werden und von der Umwelt aufgenommen zu werden. Untersuchungsmethoden legen eine festgeschriebene Zeit unter definierten Temperatur-, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbedingungen sowie einen bestimmten Prozentsatz des Abbaus fest.
Bioenergie
Energie, die aus Biomasse gewonnen wird. Dabei werden verschiedene Energieformen wie Wärme oder elektrische Energie eingeschlossen. Meist wird auch Biomasse, in der die Energie chemisch gespeichert ist, als Bioenergie bezeichnet. Als Hauptquelle werden nachwachsende Rohstoffe verwendet.
Bioraffinerie
Als Bioraffinerie bezeichnet man das Konzept, bei dem Biomasse auf optimale Weise genutzt wird, um mehrere Produkte wie Fasern, biobasierte Bioraffinerieprodukte und Bioenergie zu erzeugen.
Bioraffinerie-Produkte
Materialien oder Produkte aus der Bioraffinerie, aus erneuerbaren Rohstoffen.
Blockchain
Blockchains sind fälschungssichere, verteilte Datenstrukturen, in denen Transaktionen in der Zeitfolge protokolliert, nachvollziehbar, unveränderlich und ohne zentrale Instanz abgebildet sind. Die Blockchain-Technologie ermöglicht die digitale Rückverfolgung von Fasern in jedem Produktions- und Vertriebsschritt.
Cellulose
Das Biopolymer Cellulose ist Bestandteil aller Pflanzen. Der Cellulosegehalt von Holz liegt je nach Holzart in der Regel bei etwa 40 Prozent.
CO2-Fußabdruck
Als CO2-Fußabdruck wird die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen und Treibhausgasaufnahmen bezeichnet, die durch ein Produkt oder eine Organisation verursacht werden, ausgedrückt als Kohlendioxid-Äquivalent.
Co-Produkte
Neben- bzw. Kuppelprodukte, die bei der Zellstoff- und Faserproduktion gewonnen werden.
Dekarbonisierung
Dekarbonisierung beschreibt die Abnahme der Kohlenstoffintensität (CO2-Emissionen bezogen auf eine Einheit eines Produkts) im Zeitverlauf. Bei dem Produkt kann es sich beispielsweise um Primärenergie, das Bruttoinlandsprodukt oder produzierte Einheiten handeln.
Faserzellstoff
Ein spezieller Zellstoff mit besonderen Eigenschaften zur Herstellung von Lyocell-, Modal- und Viscosefasern sowie weiteren Cellulose-Produkten; diese Zellstoffqualität zeichnet sich durch einen höheren Alpha-Cellulose-Gehalt sowie durch besondere Reinheit aus.
FSC®
Der Forest Stewardship Council® (FSC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation zur Holzzertifizierung.
Furfural
Eine klare, gelbliche Flüssigkeit mit typisch mandelartigem Geruch. Im Zuge der Produktion von Viscosefasern wird bei der Kochung von Buchenholz Furfural durch Zweifachdestillation gewonnen.
Integration
Alle Stufen der Faserherstellung – von der Produktion von Zellstoff sowie Bioraffinerie- und Co-Produktenbis zur Faserproduktion – befinden sich an ein und demselben Standort.
Lyocellfasern
Lyocellfasern sind die neueste Generation von Cellulosefasern. Im Fall von Lenzing ist die verwendete Cellulose holzbasiert oder aus recycelter Baumwolle (REFIBRA™ Technologie). Der generische Fasername ist Lyocell, die Markenprodukte von Lenzing werden als TENCEL™ und VEOCEL™ Fasern vermarktet. Lyocell ist bekannt für ihren glatten und seidigen Griff sowie für ihre Leistungsmerkmale.
Modalfasern
Eine durch veränderte Viscoseerzeugungs- und Spinnbedingungen verfeinerte Viscosefaser. Sie zeichnet sich durch besondere Weichheit aus und wird bevorzugt für hochwertige hautnahe Anwendungen wie Unterwäsche und ähnliche Produkte eingesetzt. Die Faser weist unter anderem verbesserte Eigenschaften wie Festigkeit, Dimensionsstabilität auf. Lenzing vermarktet diese Faser unter TENCEL™ Modal.
PEFC™
Das Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes™ (PEFC) (deutsch: Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung) ist eine internationale Non-Profit-Organisation zur Holzzertifizierung
Science-based targets (SBT)
Ziele, die von Unternehmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen angenommen werden, gelten als „wissenschaftlich fundiert“, wenn sie mit dem Dekarbonisierungsgrad übereinstimmen, der erforderlich ist, um den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 °C im Vergleich zu vorindustriellen Temperaturen zu halten, wie im Bewertungsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) beschrieben.
Stakeholder (Interessensgruppen)
Alle internen und externen Personen oder Gruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind.
Treibhausgasemissionen
Emissionen von Gasen, die zum Treibhauseffekt beitragen, indem sie Infrarotstrahlung absorbieren und so die Atmosphäre erwärmen. Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O).
Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG)
Umwelt, Soziales und Governance (englisch: Environmental, Social and Governance – ESG) bezieht sich auf die drei zentralen Faktoren bei der Messung der Nachhaltigkeit und ethischen Auswirkungen einer Investition in einem Unternehmen oder einem Geschäftsfeld.
Viscosefasern
Viscose ist eine Cellulosefaser. Im Fall von Lenzing basiert die verwendete Cellulose auf Holz. Das Holz von Bäumen wird zu Zellstoff verarbeitet, der durch eine chemische Reaktion derivatisiert und dann aufgelöst wird, bis er zu einer klebrigen Flüssigkeit wird. Die Lösung wird durch Düsen in ein „Spinnbad“ gepresst, es regenerieren Fasern aus der Lösung in eine Form gebracht werden, die in Durchmesser und Länge für die Verwendung in Textil- und Vliesstoffanwendungen geeignet ist. Die Cellulosefaser Viscose ist eine Faser mit fließendem Fall, die in Körperpflegeprodukten zur Aufnahme und Bindung von Flüssigkeit verwendet wird. LENZING™ ECOVERO™ Viscose ist die Markenfaser für textile und VEOCEL™ Viscose-Spezialfasern für Vliesstoffanwendungen.
Xylose
Holzzucker, Inhaltsstoff der Dicklauge, Ausgangsprodukt für Xylit (karieshemmender Süßstoff)
Vliesstoffe
Nicht gewebte Stoffe (engl. nonwovens); die aus VEOCEL™ Fasern hergestellten Vliesstoffe werden in den Bereichen Hygiene, Medizin und Kosmetik eingesetzt.
Finanzglossar
Bereinigtes Eigenkapital
Eigenkapital inklusive lang- und kurzfristiger Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln.
Bereinigte Eigenkapitalquote
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Bilanzsumme
Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. die Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Bilanz ersichtlich.
Börsenkapitalisierung
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Brutto Cashflow
Der Brutto Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.
CAPEX
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten laut Konzern-Kapitalflussrechnung.
Capital Employed
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich kurzfristige Wertpapiere abzüglich Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, abzüglich Finanzanlagen.
EBIT (Betriebsergebnis)
Earnings before interest and tax; Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
EBIT-Marge
Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis (EBIT) zu den Umsatzerlösen; entspricht dem Return on Sales (ROS).
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.
EBITDA-Marge
Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu den Umsatzerlösen.
EBT (Ergebnis vor Steuern)
Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
Eigenkapital
Unter der Position Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente nach IFRS zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.
Ergebnis je Aktie
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 17 im Konzern-Anhang ersichtlich.
Free Cashflow
Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten zuzüglich Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.
IAS
Abkürzung für International Accounting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.
IFRS
Abkürzung für International Financial Reporting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Gewinn (Verlust) nach Steuern; Nettogewinn/-verlust; Periodenergebnis; die genaue Ableitung ist aus der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
Liquide Mittel
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere.
Liquiditätsbestand
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.
Net Gearing
Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Nettofinanzverschuldung
Net financial debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand.
Nettofinanzverschuldung/EBITDA
Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
Nettoverschuldung
Net debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Nicht verzinsliches Fremdkapital
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich kündbare nicht beherrschende Anteile zuzüglich sonstige Verbindlichkeiten zuzüglich Verbindlichkeiten für laufende Steuern zuzüglich Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) sowie anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital.
NOPAT
Net operating profit after tax; Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufenden Ertragsteueraufwand.
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital)
Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
ROE (Eigenkapitalrentabilität)
Return on equity; Prozent-Verhältnis EBT (Ergebnis vor Steuern) zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
ROI (Gesamtkapitalrentabilität)
Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Sozialkapital
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Trading Working Capital
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Konzern-Umsatzerlösen des zuletzt im Ist verfügbaren Quartals x 4.
Working Capital
Nettoumlaufvermögen; Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristiger Rückstellungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.