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Note 39. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere BRL, CNY, CZK, HKD, IDR, THB und USD), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.

Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.

Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre. Dabei wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden. Durch die COVID-19-Krise ergaben sich keine wesentlichen Änderungen der Ausfallsquoten im Geschäftsjahr. Die diesbezügliche Entwicklung wird laufend vom Management überwacht.

Bei langfristigen Fremdkapitalinstrumenten, die der Kategorie „Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet sind, Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurz- und langfristig), die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signifikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallsrisiko davon aus, dass sich das Ausfallsrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese finanziellen Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.

Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes im Geschäftsjahr 2018 bei dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste im Geschäftsjahr 2018 geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung versichert sind.

Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten „Altersstruktur der finanziellen Forderungen“). Wesentliche Effekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestandes zum Stichtag. Im Geschäftsjahr gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2021 gestiegen.

Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen
TEUR

 

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfoliobewertung)

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzelbewertung)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

 

Wertberichtigungen zum 01.01.2021

468

8.469

Transfer zu „Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit“

0

-213

Auflösung

-98

-224

Dotierung

368

1.196

Währungsumrechnungsdifferenzen

15

532

Wertberichtigungen zum 31.12.2021

753

9.760

Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen (Vorjahr)
TEUR

 

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfoliobewertung)

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzelbewertung)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

 

Wertberichtigungen zum 01.01.2020

439

10.729

Transfer zu „Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit“

0

-57

Auflösung

-240

-2.114

Dotierung

283

70

Währungsumrechnungsdifferenzen

-14

-158

Wertberichtigungen zum 31.12.2020

468

8.469

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzelbewertung)
TEUR

 

2021

2020

Ausleihungen zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 

Wertberichtigungen zum 01.01.

6.145

4.755

Verbrauch

 

 

Auflösung

-601

0

Dotierung

14

1.400

Währungsumrechnungsdifferenzen

42

-10

Wertberichtigungen zum 31.12.

5.600

6.145

 

 

 

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig)

 

 

Wertberichtigungen zum 01.01.

648

581

Verbrauch

0

0

Dotierung

66

66

Wertberichtigungen zum 31.12.

713

648

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 1.810 (2020: TEUR 650) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
TEUR

31.12.2021

Bruttobuchwert

Erwarteter Kreditverlust

Nicht überfällig

287.584

439

Bis 30 Tage überfällig

29.249

167

Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig

5.541

56

Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig

418

58

Mehr als 1 Jahr überfällig

32

32

Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung)

12.860

0

Summe

335.685

753

Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr)
TEUR

31.12.2020

Bruttobuchwert

Erwarteter Kreditverlust

Nicht überfällig

231.900

303

Bis 30 Tage überfällig

15.338

102

Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig

1.435

15

Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig

248

13

Mehr als 1 Jahr überfällig

35

35

Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung)

9.643

0

Summe

258.598

468

Entwicklung erwarteter Kreditverlust ohne finanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtiger Bonität
TEUR

Stand zum 01.01.2020

439

Veränderung

29

Stand zum 31.12.2020 = 01.01.2021

468

Veränderung

286

Stand zum 31.12.2021

753

Altersstruktur der finanziellen Forderungen
TEUR

 

Ausleihungen

Sonstige finanzielle Forderungen (kurz- und langfristig)

Bruttobuchwert zum 31.12.2021

17.948

20.239

Davon zum Abschlussstichtag:

 

 

Nicht überfällig

6.670

19.404

Davon wertgemindert

11.278

834

Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr)
TEUR

 

Ausleihungen

Sonstige finanzielle Forderungen (kurz- und langfristig)

Bruttobuchwert zum 31.12.2020

17.736

35.505

Davon zum Abschlussstichtag:

 

 

Nicht überfällig

5.913

30.366

Davon wertgemindert

11.823

5.139

Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten
TEUR

 

31.12.2021

31.12.2020

Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (siehe Note 37)

1.529.076

1.394.910

Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch

 

 

Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte)

-104.674

-105.803

Erhaltene Garantien für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

-35.600

-4.597

Summe

1.388.802

1.284.510

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 42 ersichtlich.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 1.124.120 (31. Dezember 2020: TEUR 1.081.122) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten inklusive Geldmarktfonds und liquiden Wechseln (siehe Note 36). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2021 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 454.471 (31. Dezember 2020: TEUR 1.031.364). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden
TEUR

 

Buchwert zum 31.12.2021

Cashflows 2022

Cashflows 2023 bis 2026

Cashflows ab 2027

Schuldscheindarlehen

637.841

80.641

550.691

29.234

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.342.661

63.715

1.052.698

379.378

Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern

57.183

6.539

34.542

19.969

Leasingverbindlichkeiten

63.475

12.781

34.425

123.548

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

414.768

414.768

0

0

Kündbare nicht beherrschende Anteile

234.409

0

0

234.409

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1

40.442

40.442

0

0

Summe

2.790.781

618.886

1.672.357

786.539

Davon:

 

 

 

 

Fix verzinst

 

17.985

50.020

85.306

Teilweise fix verzinst

 

179

616

299

Variabel verzinst

 

24.480

59.376

9.442

Tilgung

 

576.243

1.562.345

691.492

1)

Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr)
TEUR

 

Buchwert zum 31.12.2020

Cashflows 2021

Cashflows 2022 bis 2025

Cashflows ab 2026

Schuldscheindarlehen

689.114

8.585

448.508

274.658

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

733.188

103.352

640.482

57.643

Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern

69.300

6.887

39.767

25.771

Leasingverbindlichkeiten

60.890

13.267

29.807

125.992

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

195.200

195.200

0

0

Kündbare nicht beherrschende Anteile

140.341

0

0

140.341

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1

30.548

30.548

0

0

Summe

1.918.581

357.839

1.158.564

624.404

Davon:

 

 

 

 

Fix verzinst

 

14.608

45.437

86.785

Teilweise fix verzinst

 

212

614

481

Variabel verzinst

 

11.655

28.202

4.883

Tilgung

 

331.365

1.084.311

532.255

1)

Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente
TEUR

 

Buchwert zum 31.12.2021

Cashflows 2022

Cashflows 2023 bis 2026

Cashflows ab 2027

Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate

 

 

 

 

Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)

1.841

1.841

0

0

Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)

109

109

0

0

Positiver Marktwert

1.950

1.950

0

0

 

 

 

 

 

Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges)

-22.607

-19.228

-1.442

-1.937

Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)

-5.799

-5.799

0

0

Negativer Marktwert

-28.406

-25.027

-1.442

-1.937

Summe

-26.456

-23.077

-1.442

-1.937

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente.

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr)
TEUR

 

Buchwert zum 31.12.2020

Cashflows 2021

Cashflows 2022 bis 2025

Cashflows ab 2026

Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate

 

 

 

 

Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges)

11.340

10.876

465

0

Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)

1.838

1.838

0

0

Positiver Marktwert

13.178

12.714

465

0

 

 

 

 

 

Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges)

-61.353

-42.660

-18.693

0

Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)

-1.358

-1.358

0

0

Negativer Marktwert

-62.711

-44.018

-18.693

0

Summe

-49.532

-31.304

-18.228

0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente.

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2021 zu ca. 62 Prozent (31. Dezember 2020: ca. 73 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt „Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken“).

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Rohstoffpreisrisiko

Das Gaspreisrisiko wird durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt „Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken“).

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR)
TEUR

 

31.12.2021

31.12.2020

 

Gruppen­exposure in Bezug auf EUR

Sensitivität bei Ab­wertung des EUR um 10 %

Sensitivität bei Auf­wertung des EUR um 10 %

Gruppen­exposure in Bezug auf EUR

Sensitivität bei Ab­wertung des EUR um 10 %

Sensitivität bei Auf­wertung des EUR um 10 %

EUR-USD

380.790

31.589

-25.846

326.704

25.842

-21.144

EUR-GBP

1.533

136

-111

-2.918

-243

199

EUR-CNY/CNH

65.576

5.465

-4.471

9.222

769

-629

EUR-CZK

-2.826

-243

199

-3.625

-322

264

EUR-HKD

-5.814

-480

393

-2.962

-242

198

Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten)

439.259

36.466

-29.836

 

25.804

-21.112

 

 

 

 

 

 

 

Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashflow Hedge-Derivate)

 

-15.690

12.843

 

-1.368

1.120

Sensitivität des Eigenkapitals

 

20.776

-16.993

 

24.435

-19.993

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD/GBP)
TEUR

 

31.12.2021

31.12.2020

 

Gruppen­exposure in Bezug auf USD/GBP

Sensitivität bei Ab­wertung des USD/GBP um 10 %

Sensitivität bei Auf­wertung des USD/GBP um 10 %

Gruppen­exposure in Bezug auf USD/GBP

Sensitivität bei Ab­wertung des USD/GBP um 10 %

Sensitivität bei Auf­wertung des USD/GBP um 10 %

USD-IDR

-13.177

-1.142

934

-5.104

-442

362

USD-GBP

-3.926

-353

289

-3.668

-295

242

USD-CNY/CNH

17.766

1.481

-1.212

7.224

724

-593

USD-CZK

-14.914

-1.342

1.098

-4.942

-445

364

USD-THB

809

72

-59

-207.766

-18.468

15.110

USD-BRL

61.525

4.512

-3.692

-53.303

-3.909

3.198

GBP-CNY/CNH

6.081

547

-448

9.594

1.062

-869

Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten)

54.164

3.775

-3.088

 

-21.773

17.815

 

 

 

 

 

 

 

Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashflow Hedge-Derivate)

 

-12.202

11.947

 

9.938

-8.085

Sensitivität des Eigenkapitals

 

-8.427

8.858

 

-11.835

9.730

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken
TEUR

 

31.12.2021

 

Fix verzinst

Teilweise fix verzinst

Variabel verzinst

Nicht verzinst

Summe

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

0

0

1.113.279

0

1.113.279

Finanzanlagen

42

0

11.278

59.780

71.101

Finanzverbindlichkeiten

-932.158

-33.813

-1.135.190

0

-2.101.161

Netto-Risikoposition

-932.116

-33.813

-10.633

59.780

-916.782

Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging)

-57.350

0

57.350

0

0

Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt

-989.465

-33.813

46.717

59.780

-916.782

+ Forderungen, - Verbindlichkeiten

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr)
TEUR

 

31.12.2020

 

Fix verzinst

Teilweise fix verzinst

Variabel verzinst

Nicht verzinst

Summe

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

0

0

1.069.998

0

1.069.998

Finanzanlagen1

46

0

10.678

30.166

40.890

Finanzverbindlichkeiten

-785.884

-38.572

-728.037

0

-1.552.492

Netto-Risikoposition

-785.838

-38.572

352.640

30.166

-441.604

Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging)

-52.927

0

52.927

0

0

Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt

-838.765

-38.572

405.567

30.166

-441.604

+ Forderungen, - Verbindlichkeiten

1)

Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF 82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten und der Marktwertschwankung von Cashflow Hedge-Derivaten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären und derivativen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten originären und derivativen Finanzinstrumenten
TEUR

31.12.2021

Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt

Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps

Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1

Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern

46.717

-5.331

3.6892

 

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2020

Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt

Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps

Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1

Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern

405.567

2.980

-5.0432

1)

Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.

2)

Die Auswertung erfolgt unter der Annahme, dass Negativzinsen für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bezahlt werden. Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko aus der Marktwertschwankung von Cashflow Hedge-Derivaten für Zinsrisiken folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses wird das offene Derivat aus Cashflow Hedges für Zinsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Nominale des Derivats in Höhe von TEUR 418.211 (31. Dezember 2020: TEUR 0).

Ein Anstieg des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 9.543 (31. Dezember 2020: TEUR 0) führen. Ein Abfall des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 9.532 (31. Dezember 2020: TEUR 0) führen. Die Zinssensitivität hat keinen Einfluss auf den Gewinn oder Verlust, da die Bewertung der Zinsderivate ergebnisneutral in der Hedging Reserve erfasst wird.

Die Lenzing Gruppe hält Finanzinstrumente, die an einen IBOR-Referenzzinssatz gekoppelt sind und im Rahmen der IBOR-Reform ersetzt werden müssen. Bis zum 31. Dezember 2021 wurde der bisherige Referenzzinssatz Euro Overnight Index Average (EONIA) betroffener finanzieller Verbindlichkeiten auf den Referenzzinssatz Euro Short-Term Rate (€STR) angepasst. Mit der Umstellung des Referenzzinssatzes USD-LIBOR betroffener finanzieller Verbindlichkeiten sowie korrespondierender Cashflow Hedge-Derivate für kombinierte Zins-/Währungsrisiken und für Zinsrisiken auf einen alternativen Referenzzinssatz wurde bereits begonnen. Die Lenzing Gruppe überwacht den Übergang auf alternative Referenzzinssätze und steuert die sich daraus ergebenden Risiken.

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2021 der Lenzing Gruppe enthalten.

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