CO₂-Neutralität
CO2-Neutralität: Produkte, Prozesse und Partnerschaften für den Planeten
Von der Einführung ökologisch verantwortungsbewusster Spezialfasern bis hin zu Investitionen in Produktionsstätten, die klimaneutral werden sollen, haben wir 2021 eine Reihe wichtiger Meilensteine erreicht, die uns dem Ziel näherbringen, bis spätestens 2050 ein Netto-Null-Unternehmen zu werden.
Als wir uns ein Reduktionsziel von 50 Prozent bis 2030 setzten und unsere Vision, bis 2050 klimaneutral zu werden, bekanntgaben, war uns klar, dass die Erreichung dieses Zieles unerschütterliches Engagement und nachhaltiges Handeln in jedem unserer strategischen Kernbereiche erfordern würde.
CO2-Emissionen pro Tonne Produkt bis 2030
Seit unserer Selbstverpflichtung sind neue Initiativen entstanden, und erste Meilensteine wurden erreicht. Mit diesen ersten Erfolgen feiern wir die Art und Weise, wie unsere disziplinierten Bemühungen mit nachweislichen Ergebnissen belohnt wurden, die zu den notwendigen Veränderungen in der Textil-, Mode- und Vliesstoffindustrie beitragen.
Geschlossene Herstellungsprozesse für ökologisch verantwortungsbewusste Fasern
Wir haben uns strategisch festgelegt, unsere Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Im September haben wir anlässlich des einjährigen Bestehens unserer CO2-freien Fasern der Marke TENCEL™ die Erweiterung auf die REFIBRA™ Technologie angekündigt. Bei diesem Verfahren werden Baumwollabfälle zu Faserzellstoff aufbereitet, der dann zu einem bestimmten Prozentsatz mit reinem Faserzellstoff kombiniert wird, um hochwertige TENCEL™ Lyocellfasern herzustellen. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung unseres Zieles für 2030.
Im Juni 2021 folgte die Einführung der ersten CO2-neutralen Fasern am weltweiten Vliesmarkt unter der Marke VEOCEL™. Beide, CO2-neutrale VEOCEL™ Fasern und CO2-freie TENCEL™ Fasern, sind als CarbonNeutral®-Produkte gemäß dem CarbonNeutral-Protokoll – dem weltweit führenden Rahmenwerk für CO2-Neutralitat – zertifiziert.
Darüber hinaus hat die Scripps Institution of Oceanography an der University of California San Diego (USA) bestätigt, dass Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ zusammen mit anderen holzbasierten Cellulosefasern vollständig biologisch abbaubar sind und sich im Meerwasser innerhalb von 30 Tagen zersetzen können.
Investitionen in klimaneutrale Produktionsstätten
Investitionen in klimaneutrale Produktionsstätten
Wir setzen die Steigerung der Energieeffizienz an unseren bestehenden Standorten fort und suchen nach Möglichkeiten, erneuerbare Energiequellen bzw. Energiequellen mit geringeren Kohlenstoffemissionen zu nutzen. 2021 begann die Planung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage am Standort Lenzing (Österreich). Es ist das größte Projekt dieser Art in Oberösterreich. Darüber hinaus wird die weltweit größte Lyocell-Produktionsanlage in Prachinburi (Thailand) 100 Prozent biogene Energie nutzen, wenn die Produktion im Frühjahr 2022 anläuft. Die Bauarbeiten sind gut vorangekommen, ebenso wie die Entwicklung unserer Faserzellstoffanlage in Brasilien. Diese soll jährlich 500.000 Tonnen Faserzellstoff produzieren und einen Überschuss an grüner Energie erzeugen, der dann in das brasilianische Stromnetz eingespeist wird.
Wir investieren weiterhin in die Verbesserung der Energieeffizienz unserer Herstellungsprozesse an allen Lenzing Standorten.
Unsere preisgekrönte LENZING™ Web Technologie verwandelt pflanzlichen Faserzellstoff in Vliesstoff.
Die bahnbrechende Technologie ermöglicht die Herstellung von Vliesstoffen mit 100 Prozent Lyocell-Filamenten.
Außerdem haben wir uns an unserem Standort in Alabama (USA) für erneuerbare Energien entschieden und uns verpflichtet, über EUR 200 Mio. in die Umrüstung der Standorte in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) zu investieren. Dieser letzte Schritt trägt zur Reduzierung des fossilen Energieverbrauches an beiden Standorten bei und senkt darüber hinaus auch die Kohlenstoffemissionen in der Region Asien um 320.000 Tonnen im Vergleich zu unserem Output von 2017.
Die Konzentration auf jeden Aspekt unserer Vision der Klimaneutralität bedeutet, dass wir den Verbrauch aller Ressourcen, einschließlich Wasser, reduzieren müssen. Aus diesem Grund haben wir an unserem Standort in Grimsby (England) in eine neue, hochmoderne Abwasseraufbereitung investiert, die unserem Plan entspricht, die Abwasseremissionen bis 2022 zu senken. Wenn die Installation abgeschlossen ist, gibt es an jedem Lenzing Standort eine biologische Abwasseraufbereitungsanlage.
Unsere eigenen Umweltauswirkungen zu reduzieren, ist eine Sache, aber wir müssen auch mit Kunden und Partnern zusammenarbeiten und sie dabei unterstützen, es uns gleichzutun.“
Krishna Manda
Vice President, Corporate Sustainability
Mit der Ausweitung des Fasererkennungssystems auf alle Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™ sowie auf Fasern der Marke VEOCEL™ haben wir eine noch nie dagewesene Rückverfolgbarkeit der Fasern über die gesamte Lieferkette hinweg erreicht. Darüber hinaus haben wir die vollständige Einführung der Rückverfolgbarkeit der Wertschöpfungskette über eine Cloud-Plattform abgeschlossen. Dies schafft eine durchgängige Transparenz, die unseren Kunden:innen die Gewissheit gibt, dass sie mit Lenzing Fasern arbeiten.
COVID-19 unterstreicht die Notwendigkeit der CO2-Neutralität
„Die Pandemie hat weltweit aufgezeigt, was in der Gesellschaft nicht gut funktioniert“, so Manda weiter. „Wenn ein Virus den Zusammenbruch der Weltwirtschaft verursachen kann, dann stellen Sie sich vor, was passieren könnte, wenn auch das Klima zusammenbricht. Wir als Hersteller sind in der Verantwortung, die Herausforderungen der Pandemie im Hinblick auf Klimawandel und Kreislaufwirtschaft zu betrachten.“
„Wir müssen die wachsende Weltbevölkerung versorgen und gleichzeitig die klimatischen Herausforderungen bewältigen. Das tun wir durch unser Ziel, ein kohlenstofffreies Unternehmen zu werden, sowie durch unser Ziel, in der Zusammenarbeit mit Södra bis 2025 jährlich 25.000 Tonnen Textilabfälle zu recyceln. Das entspricht rund 100 Mio. T-Shirts. Wir verfügen jedoch noch nicht über die erforderliche Infrastruktur. Deshalb müssen wir uns immer wieder fragen, was sich an unserer Arbeitsweise ändern muss und wie wir Lösungen im industriellen Maßstab für branchenweite Probleme finden können. Unsere Vision und unsere Partnerschaften helfen uns dabei, dies zu erreichen.“