Vorwort des Vorstands­vorsitzenden

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich begrüße Sie recht herzlich. Die Vorstellung eines derartigen Berichts zu einem so frühen Zeitpunkt in meiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender bedeutet, dass sämtliches Lob und alle Anerkennung für die hier beschriebenen Ergebnisse anderen gebührt, vor allem den Lenzingern, wie wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne bezeichnen. Wir danken auch unseren Kunden, Aktionärinnen und Aktionären, Lieferanten und Partnern, die uns auf unserem Weg zu einem auf Wohlstand und Wachstum ausgerichteten Modell begleiten, das die Natur und die Umwelt schützt und verbessert. Im Verlauf dieses Weges haben wir bei unserer Berichterstattung den Übergang von Print auf digital vollzogen. Ich hoffe, dass Ihnen die angebotenen Funktionalitäten gefallen und Sie die geringere Umweltbelastung begrüßen. Bitte erkunden Sie auch die Links und Features, die Sie hier finden. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre, angepasst an Ihre persönlichen Wünsche und Interessen.

Meine Rolle bei Lenzing hat zwei Komponenten: Im Mai 2021 kam ich in den Aufsichtsrat und im November übernahm ich die Funktion des Vorstands­vorsitzenden auf Interimsbasis. Dadurch kann ich meine umfassenden Kenntnisse des Unternehmens mit dem klaren Blick eines Neulings kombinieren. Ich werde weiterhin im Aufsichtsrat vertreten sein, nachdem ein dauerhafter Vorstandsvorsitzender berufen ist. Und wer immer das auch sein mag, ich bin sicher, dass die Person die Leidenschaft, die ich seit vielen Jahren für diese Branche empfinde, teilen wird – insbesondere für ihr transformatives Potenzial bei der Nachhaltigkeit. An dieser Stelle möchte ich gerne meinem Vorgänger Stefan Doboczky für seinen engagierten Einsatz danken.

Und dieser Erfolg war ausgezeichnet – wie aus den Beschreibungen und Zahlen in diesem Bericht hervorgeht. Nicht zuletzt ist dies auf die Loyalität unserer Kunden zurückzuführen. Sie waren 2021 mit den gleichen herausfordernden Rahmenbedingungen wie wir konfrontiert, haben aber weiterhin mit uns kommerziell zusammengearbeitet und vielfach die Volumina erhöht. Häufig haben sie uns dabei unterstützt und ermutigt, uns auf eine Verlagerung von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu konzentrieren. Und wie wir bereits letztes Jahr kommuniziert haben, bleiben wir bei der Strategie auf Kurs – trotz aller Herausforderungen einer globalen Pandemie. Das zeigt sich in unserem gesamten Wirken in Produktion, Marken, Technologie, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit. Besonders deutlich wird dies bei den Fortschritten, die wir bei unseren Schlüsselprojekten in Brasilien und Thailand erzielt haben.

Die Ausführung von derart groß angelegten Projekten inmitten der COVID-19-Pandemie erforderte einen beispiellosen Ansatz bezüglich Planung, Mitarbeiter-Anwerbung, Schulung und Sicherheitsmanagement. Äußerste Sorgfalt wurde darauf verwendet, nicht nur die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und jener unserer Auftragnehmer zu gewährleisten, sondern auch die ihrer Familien. Das war keine geringe Aufgabe, da der Standort Prachinburi in Thailand die weltgrößte Lyocellanlage ihrer Art sein wird, sobald die Produktion aufgenommen wird. Es ist auch das erste Projekt dieser Größenordnung, das wir außerhalb Österreichs umgesetzt haben. Darüber hinaus stellt die Anlage in Brasilien unsere größte jemals getätigte Investition in die Versorgung mit nachhaltigen Rohstoffen für die holzbasierte (Cellulose-) Faserproduktion dar. Beide Projekte laufen frist- und budgetgerecht, und beide werden Anfang 2022 in Betrieb genommen – ein Erfolg, den man nicht hoch genug einschätzen kann. Trotz der Herausforderungen, mit denen unsere Beschäftigten an den Standorten in Brasilien und Thailand zu kämpfen hatten, haben sie unsere strategische Vision und Versprechen wahrgemacht.

Am Standort Grimsby, Großbritannien, investieren wir mehr als EUR 23 Mio. in eine hochmoderne Abwasseraufbereitungsanlage. Im Rahmen einer laufenden Kampagne für größere Lieferkettentransparenz weiteten wir die Fasererkennungstechnologie auf die Fasern der Marke TENCEL™ aus. Am österreichischen Standort Lenzing begannen die Planungen für Oberösterreichs größte Photovoltaik-Freiflächenanlage, die fast 5.500 Megawattstunden pro Jahr erzeugen wird. Wir bauten auch eine neue Luftreinigungs- und Schwefelrückgewinnungsanlage, in die wir seit 2019 EUR 40 Mio. investiert hatten. Dies bringt uns einen weiteren Schritt näher an unsere Klimaziele heran.

2021 gingen wir zudem interessante neue Partnerschaften ein. Beispielsweise entwickeln wir – zusammen mit dem Weltklasse-Zellstoffproduzenten Södra – weitere Möglichkeiten, Abfall ein neues Leben zu geben. Wie wir ist Södra ein Champion im Alttextilien-Recycling, und mit unserer Zusammenarbeit wollen wir Veränderungen auf jeder Stufe der textilen Wertschöpfungskette voranbringen. Wir begannen auch eine Kooperation mit Orange Fiber. Das italienische Unternehmen hat ein patentrechtlich geschütztes Zellstoffproduktionsverfahren für Zitrus-Abfallprodukte entwickelt. Damit können wir Abfallstoffe in unseren Produkten upcyceln, so haben wir die erste TENCEL™ Lyocellfaser aus holz- und orangenbasiertem Faserzellstoff geschaffen. Unsere Innovationen in Sachen Nachhaltigkeit sind sowohl am Ende als auch am Beginn des Produktlebenszyklus sichtbar. Eine Untersuchung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Scripps Institution of Oceanography in Kalifornien hat weitere Belege für die biologische Abbaubarkeit unserer Fasern geliefert. Die Studie zeigt, dass aus holzbasierten Fasern hergestellte Bekleidung sich im Meerwasser innerhalb von 21 Tagen biologisch abbaut. Hingegen ist bei synthetischen Fasern nach mehr als 210 Tagen kein biologischer Abbau zu beobachten.

Diese und andere Lenzing Partnerschaften sind wertvoll für unseren Planeten und wirken sich gleichzeitig positiv auf unseren kommerziellen Erfolg aus. Aufbauend auf Nachhaltigkeit und dem Modell der Kreislaufwirtschaft steht Lenzing als Unternehmen meines Erachtens eine große Zukunft bevor. Dabei zählt vor allem der Beitrag für die Qualität unserer Umwelt. Denn sie ist lebensnotwendig und entscheidend für das Wachstum und den Wohlstand unserer Aktionärinnen und Aktionäre, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kunden. Natürlich könnte ich noch sehr viel mehr über Vergangenes und Zukünftiges bei Lenzing berichten. Doch jetzt möchte ich an Sie übergeben.

Welchen Links werden Sie als erstes folgen? Welche Geschichten finden bei Ihnen den größten Anklang? Inwiefern inspirieren Sie die außergewöhnlichen Erfolge und die noch größeren Ambitionen von Lenzing? Das müssen Sie entscheiden. Berichten Sie uns von Ihren Erfolgen, denn – um es mit der Sprache der Umweltengagierten auf den Punkt zu bringen: Es gibt keine Zukunft ohne die Natur. Auf unserem unternehmerischen Weg zu Erfolg und Wachstum verlieren wir daher eines nie aus dem Blick: Wir wollen gewährleisten, dass die Zukunft nicht nur existiert, sondern zukünftigen Generationen auch die Art von Existenz ermöglicht, die wir für uns selbst wollen.

Vielen Dank für Ihre Zeit! Passen Sie gut auf sich auf und besuchen Sie unsere Website Lenzing.com, um mehr über uns und unsere Aktivitäten zu erfahren.

Ihr,
Cord Prinzhorn