Aktueller CO₂-Fußabdruck der Lenzing Gruppe

Lenzing Emissionen (Scope 1, 2 und 3)

Das Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen teilt Emissionen in drei Kategorien, sogenannte Scopes ein: Scope 1-Emissionen umfassen alle direkten Emissionen aus den Aktivitäten eines Unternehmens oder aus Tätigkeiten, die unter seiner Kontrolle stehen, einschließlich der Verbrennung von Kraftstoffen am Standort, z.B. durch die Verbrennung von Kohle und durch eigene Fahrzeuge. Scope 2-Emissionen umfassen indirekte Emissionen aus dem Kauf und der Nutzung von Strom und Wärme durch das Unternehmen. Scope 3-Emissionen sind definiert als alle anderen indirekten Emissionen aus Aktivitäten des Unternehmens, die aus Quellen stammen, die das Unternehmen weder besitzt noch kontrolliert, sowie die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette¹², z.B. gekaufte Waren und Dienstleistungen wie Chemikalien und Logistik.

Aktueller CO₂-Fußabdruck der Lenzing Gruppe

Obwohl die Nutzung von Holz aus nachhaltigen Wäldern und Plantagen, die Kohlenstoff binden, fester Bestandteil des Geschäftsmodells von Lenzing ist, wird nicht davon ausgegangen, dass dies aus aktueller klimawissenschaftlicher Perspektive ausreichend ist. Ein Unternehmen kann sich auf Klimaneutralität berufen und gleichzeitig seine eigenen CO₂-intensiven Aktivitäten fortsetzen, solange es seine CO₂-Emissionen kompensiert. Lenzing geht hier weiter, indem es ihre aktuellen fossilen Emissionen aus ihrer eigenen Produktion sowie aus der Lieferkette drastisch reduziert und neue Technologien entwickelt, die eine weitere Dekarbonisierung ermöglichen und somit den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 ebnen. Die Lenzing Gruppe hält diesen entschlossenen Schritt in ihrer Branche für unerlässlich, denn es reicht nicht aus, sich auf dem inhärenten Klimavorteil, den das Geschäftsmodell der holzbasierten Fasern mit sich bringt, auszuruhen.

Energiemix weltweit, Lenzing Gruppe und Standort Lenzing

Das Produktionsvolumen von Zellstoff und Cellulosefasern steht in direktem Zusammenhang mit der Menge an verbrauchter Energie und dadurch auch mit den mit der Energienutzung verbundenen Emissionen. Im Jahr 2020 zwangen die COVID-19-Pandemie und das entsprechend herausfordernde Marktumfeld zu temporären Stilllegungen von Produktionslinien oder sogar ganzen Standorten, was zu einem deutlichen Rückgang des Primärenergieverbrauches führte (Tabelle „Primärenergieverbrauch der Lenzing Gruppe“). 2021 waren die Produktionsmengen wieder auf dem Vorkrisenniveau – der gesamte Primär­energieverbrauch lag auf dem gleichen Niveau wie 2019, aber der Anteil der erneuerbaren Brennstoffe stieg leicht an. Der Index des spezifischen Energieverbrauchs verbesserte sich gegenüber 2019 um 0,7 Prozent.

Im Jahr 2021 sind die absoluten Scope 1-Emissionen im Vergleich zu 2019 leicht gesunken, die absoluten Scope 2-Emissionen sind gleichgeblieben und die Scope 3-Emissionen sind ebenfalls gesunken. Im Berichtsjahr hat sich außerdem die CO₂-Intensität für die Bereiche 1, 2 und 3 im Vergleich zu 2019 leicht erhöht, was hauptsächlich auf die geringeren Zellstoffmengen zurückzuführen ist, die auf dem Markt verkauft wurden.