Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohstoff für die Produktion von Faserzellstoff und Cellulosefasern. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit dieser natürlichen Ressource ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Wasser ein kostbarer Rohstoff ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen Druck auf das Gleichgewicht des regionalen Wasserhaushaltes ausüben. Lenzing bezieht zertifiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mindert so etwaige abwasserbedingte Umweltbelastungen. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind die effiziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.
Lenzing bietet Fasern, mit einer geringeren Wasserbelastung als andere Cellulosefasern an, um der wachsenden künftigen Fasernachfrage nachkommen zu können, und entwickelt Produkte, bei denen Schritte der nachgelagerten Wertschöpfungskette wegfallen. Dadurch werden der Wasserverbrauch und die Wasserbelastung deutlich verringert. Fasern von Lenzing sind am Ende ihrer Lebensdauer in Binnengewässern und im Meer biologisch abbaubar und kompostierbar. Im Gegensatz zu auf fossilen Rohstoffen basierenden Fasern tragen sie daher nicht zur Mikrofaser-Verschmutzung bei.
Die Lenzing Gruppe beschäftigt sich mit wasserbezogenen Fragen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Die Lebenszyklusanalyse (LCA) hilft, Schwachstellen zu ermitteln und unterstützt die Entscheidungsfindung bei der strategischen Weichenstellung. Wo immer Lenzing direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann, wird versucht, einen Beitrag zur nachhaltigen Wasserverwendung zu leisten. Das betrifft sowohl den Süßwasserverbrauch als auch die Entsorgung von Prozesswasser und Abwasser. Diese beiden Aspekte sind Gegenstand des Umweltstandards der Lenzing Gruppe. Abbildung "Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser in der Lenzing Gruppe" fasst die Beiträge von Lenzing in den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette zusammen. Das Unternehmen hilft seinen Kunden bei der Reduktion ihrer abwasserbedingten Umweltbelastung, indem es Lösungen mit LENZING™ Fasern anbietet, die gemäß Higg MSI wasserintensive Fasern ersetzen können und/oder die umweltschädlichsten Schritte in der Wertschöpfungskette umgehen.
Managementansatz
Wesentliches Thema: Wasserverbrauch und -verschmutzung
Bedeutung für Lenzing
- Wasser ist ein kostbarer Rohstoff. Die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt stellt eine Gefahr für die Menschen und die Wirtschaftsentwicklung dar
- Zur Produktion von Faserzellstoff und Fasern ist viel Wasser nötig
- Lenzing ist bestrebt, schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und einen sicheren Zugang zu Frischwasser zu gewährleisten
- Einhaltung lokaler Vorgaben und Einsatz modernster Technologie
Chancen
- Besserer Wasser-Fußabdruck durch größeren Anteil an Faserzellstoff von Lenzing und Ausweitung der Produktion von Spezialitätenprodukten
- Anhand der Lebenszyklusanalyse (LCA) dargestellte Produkte von Lenzing mit besserem Wasser-Fußabdruck helfen den Partnern der Wertschöpfungskette bei der Einhaltung ihrer Wasserziele
- Entwicklung von Branchenbenchmarks und Beitrag zu Multi-Stakeholder-Initiativen wie ZDHC
Risiken
- Physisches Risiko von Wasserknappheit beeinträchtigt die Geschäftstätigkeit
- Wasserverschmutzung kann die Gesundheit von Mitarbeiter:innen und Anwohner:innen beeinträchtigen und sich schädlich auf die Umgebung auswirken
Leitsätze
- Wasserrichtlinie der Lenzing Gruppe
- Nachhaltigkeitsstrategie „Naturally positive“ mit Kernbereich „Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser“
- Nachhaltigkeitsziele der Lenzing Gruppe
- Zertifizierung der Lenzing Gruppe nach ISO 14001:2015
- Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt
- Lenzing Umweltstandard
- Globaler Verhaltenskodex
- Globaler Verhaltenskodex für Lieferanten
- Policy für Holz und Zellstoff
- Higg FEM
Due Diligence-Prozesse und (laufende) Maßnahmen
- Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 (inkl. Risikobewertung und interner Audits zur Sicherstellung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen)
- Kontinuierliche Weiterentwicklung des Lenzing Umweltstandards
- MMCF-Roadmap der ZDHC Foundation
- Regelmäßige globale QESH-Meetings mit Management Review
Ziele
- Minimierung der Umweltbelastungen durch Bewertung der Auswirkungen (LCA) und kontinuierliche Verbesserungen
- Alle Standorte müssen den konzernweiten Umweltstandards entsprechen
- Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsziele müssen die CSB-Emissionen der Gruppe bis 2022 um 20 Prozent reduziert werden (Ausgangsbasis 2014)
- Erreichen der Stufe „Aspirational“ der MMCF-Abwasser-Guidelines der ZDHC Foundation an den Viscoseproduktionsstätten bis 2024
Erfolge/Aktivitäten im Berichtsjahr
- Lebenszyklusmethode wurde aktualisiert, um den Wasser-Fußabdruck von Produkten und Technologien neu zu bewerten
- Weiterentwicklung der Berichterstattung von Umweltkennzahlen zur Einhaltung aktualisierter Anforderungen für GRI-Indikatoren
- MMCF-Abwasser-Guideline der ZDHC Foundation wurde an Viscoseproduktionsstätten umgesetzt
- CDP-Berichterstattung für Wassersicherheit
Verantwortlichkeiten
- Vorstandsmitglieder für konzernweite Policies/Richtlinien sowie Operation
- Site Managers
Unterstützende Funktionen
- Global QESH
- Performance.Improvement.Technology
Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser in der Lenzing Gruppe
