Research & Development: Gemeinsam mit akademischen Partnern wurde ein Projekt zur Dekarbonisierung des Wärmebedarfes durch die Entwicklung von Hochtemperatur-Wärmepumpen mit erneuerbarer Elektrizität gestartet, die den Einsatz fossiler Brennstoffe für den Wärmebedarf ersetzen. Das Projekt hat die notwendige finanzielle Unterstützung und die benötigten Ressourcen erhalten. Die Anlagen werden 2023 in Betrieb genommen.
Alle neuen Produktinnovationen müssen Nachhaltigkeitsbewertungen durchlaufen, um sicherzustellen, dass neue Produkte (z.B. Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™) Vorteile gegenüber konventionellen Produkten aufweisen. Zu diesem Zweck werden Lebenszyklusanalysen durchgeführt.
Betrieb: Alle Produktionsstandorte wurden einbezogen, um ihre Ziele und Roadmaps zu entwickeln. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Strategie, Ziele und Roadmaps“. Einige Projekte zur Emissionsreduzierung, die im Berichtszeitraum weltweit umgesetzt wurden, sind wie folgt:
- Zwei Produktionsstandorte in Österreich haben im Jahr 2020 erstmals 100 Prozent erneuerbare Elektrizität aus dem öffentlichen Netz bezogen. Seit Januar 2021 beziehen auch der Standort Paskov (Tschechische Republik) und seit Juli 2021 der Standort Mobile (USA) 100 Prozent erneuerbare Elektrizität aus dem öffentlichen Netz.
- Am Produktionsstandort in China wurde die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas fortgesetzt, wodurch die CO2-Emissionen des Standortes deutlich reduziert und die CO2-Bilanz der Lenzing Produkte verbessert werden. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Mitte 2022 geplant.
- Die Lenzing Gruppe plant, im Süden des Standortes Lenzing auf einer Fläche von rund 55.000 m2 die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage Oberösterreichs zu errichten. Die Leistung der Anlage wird 5,5 MWpeak betragen. Der Baubeginn wird voraussichtlich im 2. Quartal 2022 erfolgen. Darüber hinaus sind zwei neue Projekte in Planung, die sich derzeit im Entscheidungsfindungsprozess befinden.
- Am Standort Lenzing wurde im ersten Quartal 2021 auch ein Projekt zur Luftreinigung und Schwefelrückgewinnung in Betrieb genommen. Neben der Erhöhung der Recyclingrate kommt es aufgrund des vermiedenen Einkaufs von Schwefelsäure auch zu einer Verringerung der Scope-3-CO2-Emissionen. Des Weiteren führ der Einsatz von Schwefel in der Luftreinigungsanlage zu einem reduzierten Erdgaseinsatz am Standort und somit zu geringeren Scope-1-Emissionen.
Geschäftsführung und Vertrieb: Es wurde ein Prozess zur Identifizierung und Unterstützung der Entwicklung neuer Produktangebote mit Vorteilen für den Klimaschutz gestartet. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Geschäftswert“.
Beschaffung und Einbindung von Lieferanten: Um die Scope-3-Emissionen von Lenzing zu reduzieren, wurden mit den wichtigsten Chemikalien- und Faserzellstofflieferanten Gespräche geführt. Diese Einbeziehung und die Partnerschaften zielen auf die Entwicklung von Rohstoffen mit geringeren Treibhausgasemissionen und anderen negativen Umweltauswirkungen ab. Lenzing konzentriert sich auf langfristige Beziehungen und unterstützt ihre Lieferanten dabei, Optimierungen umzusetzen. Das Unternehmen versteht sich als Teil dieser Transformation, indem es deren umweltfreundliche Produkte kauft.
Strategie, Fusionen und Übernahmen: Jedes wichtige Projekt – sowohl Brownfield als auch Greenfield – muss mit der Strategie und den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. In diesem Zusammenhang wurden einige Projekte im Rahmen der Entscheidungsfindung des Vorstandes auf ihren Nutzen und ihren Beitrag zu den Auswirkungen des Klimawandels geprüft. Interne CO2-Preise für Schlüsselprojekte werden zur Unterstützung dieses Prozesses herangezogen.
Finanzen und Controlling: 2020 wurden Kennzahlen, die sich auf den Klimawandel beziehen, in den Prozess der Kapitalallokation und der periodischen Managementberichterstattung integriert. Dies wurde auch im Berichtsjahr fortgesetzt.