Lenzing stellte ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie „Naturally positive“ im Jahr 2017 vor. Davor führte Lenzing erstmals 2015 eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durch. Diese Wesentlichkeitsanalyse wurde 2021 aktualisiert und ausgeweitet. Es wurde erstmals eine „doppelte Wesentlichkeitsanalyse“ durchgeführt.
Die neue Wesentlichkeitsmatrix der Lenzing Gruppe wurde in drei Schritten entwickelt. Im ersten Schritt ging es darum, die möglichen wesentlichen Themen zu definieren. Es wurden rund 300 interne und externe Themen und Trends im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) für die Gegenwart und Zukunft zusammengetragen (d.h. die „Long list“). Die interne Risikobeurteilung wurde ebenfalls darin aufgenommen. Die Liste an Themen wurde im Anschluss zu 16 Überthemen konsolidiert (d.h. die konsolidierte Liste), aus denen sich dann die möglichen wesentlichen Themen ergaben.
Im zweiten Schritt wurden interne und externe Stakeholder gebeten, diese 16 Themen zu priorisieren. Für jedes dieser Themen wurde eine kurze Beschreibung der Auswirkungen, Risiken, Chancen, Erwartungen und der aktuellen Lage formuliert. Dazu wurde ein Fragebogen erstellt, der weltweit an Mitarbeiter:innen verschiedener Ebenen, Aufsichtsräte, Investoren, Lieferanten, Kunden, Partner aus der Wertschöpfungskette, Markenhersteller, Versicherungsgesellschaften und Medien verschickt wurde.
Zudem wurde eine Wirkungsanalyse dieser Themen mit 40 Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Bereichen durchgeführt, die auch an der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu ökologischen und sozialen Auswirkungen beteiligt sind. ESG-Themen können überdies auch finanziell wesentliche Risiken sowie Chancen umfassen. Daher wurde die Wesentlichkeitsanalyse erweitert, um auch finanziellen Erwägungen Rechnung zu tragen (d.h. doppelte Wesentlichkeit).
Materielle Aspekte
Materielle Aspekte |
Strategische Kernbereiche der Nachhaltigkeit |
NaDiVeG |
SDG |
---|---|---|---|
Kreislaufwirtschaft und Ressourcen |
Partnerschaften für den systemischen Wandel, Nachhaltige Innovationen |
Umweltbelange |
9, 12, 17 |
Klima und Energie |
Dekarbonisierung |
Umweltbelange |
7, 13, 17 |
Verantwortungsbewusste Holzbeschaffung |
Verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange |
15 |
Biodiversität und Ökosysteme |
Verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange |
15 |
Nachhaltige Innovationen und Produkte |
Nachhaltige Innovationen |
Umweltbelange |
9, 12, 17 |
Gesundheit und Sicherheit |
Menschen fördern und befähigen |
Arbeitnehmerbelange |
3 |
Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken |
Menschen fördern und befähigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
5, 8, 10 |
Business Ethics |
Menschen fördern und befähigen |
Alle nicht-finanziellen Belange |
16 |
Digitalisierung und Cyber Security |
Nachhaltige Innovationen |
Alle nicht-finanziellen Belange |
9, 8, 16 |
Weitere Nachhaltigkeitsaspekte |
|
|
|
Nachhaltigkeit der Lieferkette |
Nachhaltige Rohstoffbeschaffung, Partnerschaften für den systemischen Wandel |
Umweltbelange, Achtung der Menschenrechte |
8, 12, 17 |
Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser |
Nachhaltige Innovationen |
Umweltbelange |
6 |
Förderung des gesellschaftlichen Wohls |
Förderung des gesellschaftlichen Wohls |
Soziale Belange |
1, 3, 11 |
Vielfalt, Inklusion und Chancengleichheit |
Menschen fördern und befähigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
5, 10 |
Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter:innen |
Menschen fördern und befähigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
5, 10 |
Weitere Informationen zur Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse finden Sie im Fokuspapier „Wesentlichkeitsanalyse“.