Derzeit wird ein konzernweiter Chemikalienmanagementprozess entwickelt, der von einem externen IT-Berater an die spezifischen Unternehmenserfordernisse angepasst wird. Der Prozess schließt eine Gefahrenbeurteilung und Expositionsabschätzung für jedes chemische Produkt ein, um nachweisen zu können, dass dessen Verwendung für die Mitarbeiter:innen und die Umwelt sicher ist. Der Prozess wurde 2020 eingerichtet und wird schrittweise an allen Standorten umgesetzt, um einen einheitlichen konzernweiten Ansatz zu gewährleisten.
Managementansatz
Wesentliches Thema: Chemikalien und Toxizität
Bedeutung für Lenzing
- Chemikalien zählen zu den wichtigsten Rohstoffen für die Faserzellstoff- und Faserproduktion
- Minimierung des Verbrauches durch effiziente operative Praktiken
- Kontrolle der Umweltauswirkungen
- Sichere Verwendung von Chemikalien/sichere chemische Prozesse
- Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft
- Produkthaftung
Chancen
- Erfüllung der Erwartungen der Stakeholder (z.B. Zero Discharge of Hazardous Chemicals, ZDHC)
- Möglichkeit, die Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck (Scope 3) von Lenzing durch gute Motivation der Lieferanten zu senken
Risiken
- Negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt
- Regulatorische Änderungen und veränderte Klassifizierung von Chemikalien
- Reputationsschäden durch negative ökologische und soziale Auswirkungen
Leitsätze
- Initiative „Heartbeat of Health & Safety“
- Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE)
- Higg FEM 3.0
- Lenzing Umweltstandard
Due Diligence-Prozesse und (laufende) Maßnahmen
- Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 (inkl. Risikobewertung und interner Audits zur Sicherstellung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen)
- EcoVadis-Lieferantenbewertung
- Regelmäßige globale SHE-Meetings mit Management Review
- Integraler Bestandteil der internen Kommunikation (SHE-Themen priorisiert)
Ziele
- Einhaltung eines einheitlichen Umweltstandards „One Lenzing“
- Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung der relevantesten Lieferanten der Lenzing Gruppe
- Kontinuierliche Verbesserung der Rückgewinnungsraten
- Nachhaltigkeitsziele der Lenzing Gruppe
Erfolge/Aktivitäten im Berichtsjahr
- KPIs für Sicherheit und Gesundheit
- Emissions-KPIs
- Lenzing Beitrag zu führenden Multi-Stakeholder-Initiativen (ZDHC, SAC, EU-BVT)
- Erhöhung der Anzahl der mit EcoVadis bewerteten Lieferanten
- Gesamtes EcoVadis-Rating der Lieferanten der Lenzing Gruppe höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating
- Projektstart zum Kauf von „grüner Natronlauge“, die mit erneuerbarer Energie hergestellt wird
Verantwortlichkeiten
- Global Purchasing
- Global QESH
- Site Managers
Stakeholder-Aktivitäten
Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)
Die Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) beschäftigt sich in unterschiedlichen Task-Teams insbesondere mit Abwasser, Klärschlamm, Feststoffabfall und Luftemissionen in der Textilindustrie. Lenzing ist seit 2018 Mitglied der Arbeitsgruppe Man-Made Cellulosic Fibers (MMCF) zu Abwasser, Klärschlamm/Feststoffabfall und Luftemissionen. Im Jahr 2020 veröffentlichte die ZDHC Foundation Guidelines zu Abwasser, Luftemissionen und verantwortungsvoller Faserproduktion für MMCF-Hersteller. Diese Guidelines hat Lenzing übernommen. 2021 begann Lenzing in seinen Viscosebetrieben in Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China) und Lenzing (Österreich) mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung gemäß der Abwasserrichtlinie. 2022 wird Lenzing mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung über Luftemissionen beginnen und gleichzeitig mit der Arbeitsgruppe an der Überarbeitung der Guidelines und der Entwicklung weiterer Richtlinien für andere MMCF-Materialien mitwirken.