Förderung des gesellschaftlichen Wohls

[GRI 413-1, 413-2; ESRS S3-1, S3-4]

Die unterschiedlichen Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe operieren innerhalb ihres jeweiligen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeldes. Eine Karte mit der Lage der Standorte finden Sie im Kapitel „Über die Lenzing Gruppe“. Die Niederlassungen von Lenzing und ihre regionalen Partner sind aufeinander angewiesen. Beide haben die gleichen Chancen, aber auch die gleichen Herausforderungen.

Aus diesem Grund ist das gesellschaftliche Wohl eine Voraussetzung für den Geschäftsbetrieb des Unternehmens. Als guter Corporate Citizen fördert die Lenzing Gruppe die positive Entwicklung der Gemeinschaften und Regionen, in denen sie tätig ist. Dies wird erreicht durch einen sicheren und umweltfreundlichen Betrieb, faire Beschäftigungspraktiken und Beiträge zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung und dem gesellschaftlichen Leben.

Die Förderung des gesellschaftlichen Wohls ist ein Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie „Naturally positive“ und ist weit mehr als die bloße gesellschaftliche Akzeptanz der unternehmerischen Aktivitäten. Die Lenzing Gruppe nimmt ihre Verantwortung als großes Industrieunternehmen und zuverlässiger Corporate Citizen auch über die direkte Geschäftstätigkeit hinaus sehr ernst. Das Unternehmen strebt eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Anwohner:innen an. Dabei ist Lenzing genauso abhängig von ihnen wie die Anwohner:innen vom Unternehmen.

Zusätzlich zum sicheren und umweltschonenden Betrieb und den fairen Geschäftspraktiken unterstützt Lenzing oft über viele Jahre hinweg zahlreiche Sozial- und Umweltschutzprojekte. Das Unternehmen fördert zudem lokale Aktivitäten, die von Bildungsinitiativen bis hin zu Gesundheits- und Infrastrukturprojekten reichen. Die einzelnen Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe wählen die konkreten Projekte und Maßnahmen, die die lokale Entwicklung und ein positives soziales Umfeld unterstützen, weitestgehend selbst aus. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier „Soziale Verantwortung“. Details zum Umgang von Lenzing mit Beschwerden finden Sie im Kapitel „Unternehmensethik“.

Management der sozialen Nachhaltigkeit

Im Berichtsjahr hat Lenzing ihren Purpose, ihre Kultur und ihre Strategie für die kommenden Jahre neu definiert. Die Lenzing Gruppe fokussiert sich in ihrer „Better Choices“-Unternehmenskultur auf das Thema „Menschen“ als strategisches Bindeglied. Dementsprechend hat das Thema soziale Nachhaltigkeit im Rahmen des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes von Lenzing einen hohen Stellenwert. Sie wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema betrachtet. Dies erfordert eine systematische Agenda und das Management von sozialen Nachhaltigkeitszielen. Aus diesem Grund wurde Anfang 2022 die Abteilung Social Sustainability (innerhalb von Human Resources – Corporate People Development) gegründet, um die Aktivitäten dort zu bündeln und das Thema zu fördern. Weitere Informationen zu den Zielen und einen Fortschrittsbericht finden Sie im Abschnitt „Nachhaltigkeitsziele“.

Corporate Citizenship

Die Lenzing Gruppe nimmt ihre soziale Verantwortung als Corporate Citizen sowohl lokal als auch international ernst und leistet in den Regionen, in denen sie tätig ist, einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft. Wie in der Vergangenheit bereits mehrmals gezeigt, wurde dies auch für das Jahr 2022 durch eine Studie zur regional- und volkswirtschaftlichen Bedeutung der Lenzing Gruppe bestätigt, die von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung in Innsbruck (Österreich) durchgeführt wurde. Die Studie zeigt dabei auf, dass die Geschäftstätigkeiten der Gruppe messbare ökonomische Auswirkungen haben, die weit über rein betriebswirtschaftliche Aspekte hinausgehen.

Insgesamt kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Lenzing Gruppe in den Ländern, in denen sie aktiv ist, 23.424 Arbeitsplätze schafft. Jeder Arbeitsplatz in der Lenzing Gruppe sichert dabei mehr als zwei zusätzliche Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftsbranchen. Darüber hinaus profitiert der öffentliche Sektor von Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen. Die Studie arbeitet zudem heraus, wie viele Arbeitsplätze in der jeweiligen Region indirekt – über die Vorleistungs- und Lieferantenverflechtungen des Unternehmens – und induziert – durch die Verausgabung der direkt und indirekt erzielten Einkommen für Konsum und Investitionen – geschaffen wurden. Die Zahl dieser derart geschaffenen Arbeitsplätze ist wesentlich höher als die Zahl der direkt vom Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter:innen.

Die regional- und volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Aktivitäten der Lenzing Gruppe im Jahr 2022 sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Betriebsrat

Das Management der Lenzing Gruppe verpflichtet sich zu einer transparenten Informationspolitik gegenüber den offiziellen Arbeitnehmervertreter:innen. Es gibt lokale Betriebsrät:innen in den Werken in Lenzing und Heiligenkreuz. Gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz verfügen die Vertreter:innen des Betriebsrates der Lenzing AG am Standort Lenzing über Sitze und Stimmrechte im Aufsichtsrat. Der Betriebsrat der Lenzing AG vertritt die Interessen der Mitarbeiter:innen der Standorte Lenzing und Heiligenkreuz (Österreich). An allen anderen Standorten mit Ausnahme von Thailand gibt es Gewerkschaftsvertreter:innen verschiedener Fraktionen und/oder Interessengruppen der Arbeitnehmer:innen, die die Anliegen der Belegschaft vertreten.