lenzing.com

Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser

[GRI 303-1, 303-2; ESRS E3-1, E3-2, E3-3]

Entlang des gesamten Lebenszyklus der Lenzing Produkte ist die Sicherstellung des Zugangs zu einer erschwinglichen, zuverlässigen und angemessenen Wasserversorgung nicht nur für die Effektivität und Effizienz der Lenzing Betriebe, sondern auch für Lieferanten, lokale Gemeinschaften und nachgelagerte Kunden von wesentlicher Bedeutung. Lenzing beschäftigt sich aktiv mit der Bewertung und dem Management des Wasser-Fußabdrucks ihrer Betriebe und Produkte sowie der damit verbundenen Risiken, um die direkten und indirekten Auswirkungen zu minimieren. 

Lenzing hat einen internen konzernweiten Leistungsstandard für Wasseremissionen unabhängig von den Standorten festgelegt. Dieser Standard basiert auf bewährten industriellen Verfahren, wie den EU-BAT-Referenzdokumenten und den ZDHC-Standards, und wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. Durch den Einsatz von externen Bewertungsinstrumenten (z.B. World Resource Institute (WRI) und World Wide Fund for Nature (WWF)) wird die Situation der abwasserführenden Gewässer derzeit nur oberflächlich betrachtet, soll aber in Zukunft verstärkt für die Weiterentwicklung des Lenzing Umweltstandards herangezogen werden.

Die Lenzing Gruppe beschäftigt sich mit wasserbezogenen Themen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Die Lebenszyklusanalyse (LCA) hilft, Schwachstellen zu ermitteln, und unterstützt die strategische Entscheidungsfindung. Wo immer Lenzing direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann, wird versucht, einen Beitrag zur nachhaltigen Wasserverwendung zu leisten. Das betrifft sowohl den Süßwasserverbrauch als auch die Entsorgung von Prozess- und Abwasser. Diese beiden Aspekte sind Gegenstand des Umweltstandards der Lenzing Gruppe und der Lenzing Policy für Wasser. Diese erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung in Übereinstimmung mit dem Umweltmanagementsystem, GRI, CDP und anderen wasserbezogenen Standards und Richtlinien. Abbildung „Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser“ fasst die Beiträge von Lenzing in den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette zusammen. Das Unternehmen hilft seinen Kunden bei der Reduktion ihrer wasserbezogenen Umweltbelastung, indem es Lösungen mit LENZING™ Fasern anbietet, die gemäß Higg MSI wasserintensive Fasern ersetzen können und/oder die umweltschädlichsten Schritte in der Wertschöpfungskette umgehen.

Managementansatz

Wesentliches Thema: Wasserverbrauch & -verschmutzung

[GRI 3-3; ESRS E3-1, E3-2, E3-3]

Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen

Positiv

  • Besserer Wasser-Fußabdruck durch größeren Anteil an Faserzellstoff von Lenzing und Ausweitung der Produktion von Spzialitätenprodukten
  • Anhand der Lebenszyklusanalyse (LCA) dargestellte Produkte von Lenzing mit besserem Wasser-Fußabdruck helfen den Partnern der Wertschöpfungskette bei der Einhaltung ihrer Wasserziele
  • Entwicklung von Branchenbenchmarks und Beitrag zu Multi-Stakeholder-Initiativen wie ZDHC

Negativ

Eigene Aktivitäten:

  • Physisches Risiko von Wasserknappheit beeinträchtigt die Geschäftstätigkeit
  • Wasserverschmutzung kann die Gesundheit von Mitarbeiter:innen und Anwohner:innen beeinträchtigen und sich schädlich auf die Umgebung auswirken

Geschäftsbeziehungen:

  • Wasserverschmutzung kann die Gesundheit von Mitarbeiter:innen und Anwohner:innen beeinträchtigen und sich schädlich auf die Umgebung auswirken

Policies und Engagement

  • Wasserrichtlinie der Lenzing Gruppe
  • Nachhaltigkeitsstrategie „Naturally positive“ mit Kernbereich „Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser
  • Nachhaltigkeitsziele der Lenzing Gruppe
  • Zertifizierung der Lenzing Gruppe nach ISO 14001:2015
  • Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt
  • Lenzing Umweltstandard
  • Globaler Verhaltenskodex
  • Lenzings globaler Verhaltenskodex für Lieferanten
  • Policy für Holz und Zellstoff
  • Higg FEM

Gesetze Maßnahmen

  • Lebenszyklusmethode wurde aktualisiert, um den Wasser-Fußabdruck von Produkten und Technologien neu zu bewerten
  • Integration von globalen wasserbezogenen Bewertungsinstrumenten in das Risikomanagement
  • Weiterentwicklung der Berichterstattung von Umweltkennzahlen zur Einhaltung aktualisierter Anforderungen für GRI-Indikatoren
  • MMCF-Abwasser-Guideline der ZDHC Foundation wurde an Viscoseproduktionsstätten umgesetzt
  • CDP-Berichterstattung für Wassersicherheit
  • Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 (inkl. Risikobewertung und interner Audits zur Sicherstellung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen)
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung des Lenzing Umweltstandards
  • MMCF-Roadmap der ZDHC Foundation
  • Regelmäßige globale QESH-Meetings mit Managementprüfung

Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel „Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung“.

Stakeholder

  • Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)

 Weitere Informationen finden Sie im Kapitel „Einbeziehung von Stakeholdern“.

Verantwortlichkeiten

  • CEO
  • Site Managers

Unterstützende Funktionen

  • Global QESH
  • Performance.Improvement.Technology

Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser

Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser (Illustration)

Vor allem auf Produktebene ist die Lebenszyklusanalyse das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen und zur Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten bei direkten und indirekten Vorgängen, d.h. bei der Zellstoff- und Faserproduktion bzw. in der vorgelagerten Lieferkette. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung von Umweltdaten aus den internen Betrieben, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung prioritärer bedenklicher Stoffe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten der Wassernutzung bei Lieferanten. Dieser Ansatz wird durch eine Bewertung des Wasserrisikos für Unternehmen ergänzt, wobei qualitative und quantitative Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion mithilfe der oben genannten Instrumente WRI Aqueduct Water Risk Atlas und WWF Water Risk Filter in einen Kontext gesetzt werden. Sie unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation an bestimmten Standorten, sondern geben auch Aufschluss über zukünftige Szenarien aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität.

Um die Wasserqualität und -verfügbarkeit an den Lenzing Standorten zu gewährleisten, strebt Lenzing eine kontinuierliche Reduktion des Wasserverbrauchs und der wasserbezogenen Emissionen an. Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses werden verschiedene Elemente berücksichtigt, die auch die Veränderung von Wasserverknappung in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels anerkennen. Insofern werden bei der Festlegung der Ziele auch künftige Aspekte von Wasserressourcen miteinbezogen.

Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohstoff für die Produktion von Faserzellstoff und Cellulosefasern. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser ist daher für diese natürliche Ressource von entscheidender Bedeutung.  Da Wasser eine kostbare Ressource ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen Druck auf das Gleichgewicht des regionalen Wasserhaushaltes ausüben. Lenzing bezieht zertifiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mindert so etwaige Auswirkungen auf Wasserverknappung. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind die effiziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.

Lenzing bietet Fasern mit einer geringeren Wasserbelastung als andere Cellulosefasern an, um der wachsenden künftigen Fasernachfrage nachkommen zu können, und entwickelt Produkte, bei denen Schritte in der nachgelagerten Wertschöpfungskette wegfallen. Dadurch werden der Wasserverbrauch und die Wasserbelastung deutlich verringert. Das Spinnbad des Lyocellverfahrens enthält Wasser und das Lösungsmittel NMMO, um das Cellulose-Polymer vor dem Spinnvorgang aufzulösen. Beim Viscoseverfahren wird eine Mischung aus Prozesschemikalien und Wasser verwendet. Bei beiden Produktionstechnologien wird Wasser recycelt, indem die Prozesschemikalien und/oder die Lösungsmittel mit sehr hoher Effizienz herausgefiltert werden. Dieser aktuellste Stand der Technik wird in allen Produktionsstätten von Lenzing eingesetzt. Dies spart Wasser, bietet eine optimale Vorbehandlung für die Wasserentsorgung und hilft dabei, die Fasereigenschaften und -qualität zu optimieren. Durch die Rückgewinnungssysteme erhält Lenzing marktfähige Co-Produkte und wiederverwendbare Prozesschemikalien. Eine finale Abwasseraufbereitungstufe reduziert die Abwasserbelastung, mögliche Verunreinigungen der aufnehmenden Gewässer soll durch striktere als lokal vorgeschriebene Qualitätsanforderungen abgewendet werden.

Themenfilter

Ergebnisse für

    • Keine Filter ausgewählt
    • Keine Ergebnisse