Im Zuge der Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategie verlagerte Lenzing den Transport einiger eingekaufter Materialien von der Straße auf Schiene und Schiff, um ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern. Dies bedeutet zum Beispiel, dass der Transport von Schwefel, der von einem Lieferanten bezogen wird, von der Straße auf die Schiene verlagert wurde, was etwa 15.000 Tonnen Schwefel pro Jahr entspricht.
Das Holzlogistiksystem von Lenzing befördert große Materialmengen und ist somit äußerst kosteneffizient. Die kontinuierliche Verbesserung in diesem Bereich führt auch zu einer Minimierung der Emissionen in der Logistik, indem, wann immer möglich, Zugtransporte bevorzugt werden.
„Ship to Zero“-Kampagne: klimaneutraler Versand
Lenzing nahm im Oktober 2021 im Rahmen der COP26 (UN Klimakonferenz) an einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit GoodShipping zum klimaneutralen Transport teil. Das gemeinsame Ziel mehrerer Unternehmen war es, eine CO2-Reduktion von 4.000 Tonnen zu erreichen. Das entspricht einer Schiffsreise von Rotterdam nach Glasgow. Der Beitrag von Lenzing lag bei einer Reduktion von 50 Tonnen CO2. 2022 hat Lenzing eine sehr nachhaltige Transportlogistik mittels Stückguttransport etabliert, wodurch die CO2-Emissionen im Vergleich zum Containertransport um 15 Prozent reduziert werden und der Transport von Faserzellstoff von Brasilien nach China effizienter wird. 2023 ist geplant, dass rund 90 Prozent des Faserzellstoffes per Stückguttransport und 10 Prozent per Containertransport transportiert werden.
High Performer Award von der SmartWay® Transport Partnership der US-amerikanischen EPA1
Diese Auszeichnung wurde zweimal, in 2020 und in 2021, an den Standort in Mobile (USA) vergeben. Die SmartWay-Partner übermitteln der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) jährlich Daten zur Effizienz und Luftqualität. Die EPA aggregiert und unterteilt die Daten in fünf abgestufte Leistungsbereiche. SmartWay High Performers sind Partner, deren Effizienz- und/oder Luftqualitätsleistung in den oberen Leistungsbereich fällt.
Pentatrains
Der Einsatz von Pentatrains, die über fünf statt der üblichen drei Frachtboxen (Tritrains) verfügen, bedeutet eine Produktivitätssteigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Tritrains. Dies könnte zu einer Verringerung von 5.600 Fahrten auf Autobahnen und zu Einsparungen von bis zu 220.000 Litern Diesel jährlich führen. In Brasilien wurde dies bereits umgesetzt, und LD Celulose plant, eine Flotte von 15 Pentatrains für den Transport von Holz aus den Plantagen einzusetzen.
Neue Software für den Holzeinkauf sorgt für mehr Transparenz und erleichtert den Logistikprozess
Zwischen dem Fällen eines Baumes und der Lieferung des Holzes an das Werk in Lenzing (Österreich) liegen viele Prozessschritte. Das Holz muss gekennzeichnet werden und täglich müssen rund 80 Bahnwaggons und 80 LKWs am Standort Lenzing koordiniert werden. All dies erfordert einen ausgeklügelten europaweiten Logistikprozess und eine spezielle Software, die den reibungslosen Informationsfluss zwischen den einzelnen Stationen gewährleistet.
Um Vertragsmanagement, Holzhandel und -einkauf, Logistik und Kontrolle einfach und transparent zu gestalten, entschied man sich für die Umstellung auf eine neue Spezialsoftware. 2019 wurde mit der Einführung des elektronischen Lieferscheines der erste Meilenstein erreicht.
Ein weiterer bedeutender Meilenstein ist das Vertragsmanagement, das im Juni 2022 in Betrieb genommen wurde. Es umfasst die elektronische Erstellung von Verträgen, einschließlich der elektronischen Freigabe und Signatur, sowie die damit verbundene Dokumentenverwaltung. Dieser Meilenstein gestaltet die Arbeit deutlich einfacher und transparenter und ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines papierlosen Büros für den Holzeinkauf.