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Regionale Holzversorgung in Europa

[GRI 204-1; ESRS E4-5]

Am Standort Lenzing (Österreich) werden hauptsächlich Buche sowie kleine Mengen von anderen Harthölzern und Fichte verarbeitet. Die Anlage in Paskov (Tschechische Republik) verwendet dagegen meist Fichte. Lenzing setzt sich für die Kaskadennutzung von Holz ein und nutzt vor allem Holz, das aus kleinen Bäumen mittels Durchforstung und aus Teilen von großen Bäumen gewonnen wird, die für hochwertige Produkte wie Möbel oder das Bauwesen ungeeignet sind.

Holzbeschaffung für die firmeneigenen Faserzellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechische Republik)

Buche und Fichte nach Ländern, 2020 bis 2022.
„Andere Länder“ für den Standort Lenzing sind Frankreich, die Schweiz und Polen.

Holzbeschaffung für die firmeneigenen Faserzellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechische Republik) (Balkendiagramm)
Der regionale Anteil der Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoffanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.

In den holzerzeugenden Ländern nimmt der Anteil an Laubhölzern, insbesondere an Buchen zu1, da Wälder zunehmend wieder in einen natürlicheren Mischwald umgewandelt werden. Dies unterstützt die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel. Die Waldflächen mit vorwiegendem Fichtenbestand gehen zurück, obwohl der Holzvorrat an Fichte in den meisten Ländern aufgrund geringer Fällungsraten immer noch zunimmt. Ausnahmen in den letzten Jahren wurden durch natürliche Störungen wie Stürme und anschließenden Borkenkäferbefall verursacht. Die Verwendung von Buchenholz für die Herstellung von Fasern ermöglicht eine relativ hohe Wertschöpfung im Vergleich zur energetischen Nutzung, da neben den Fasern und der Energie mehrere Produkte entstehen können, z.B. Essigsäure. Es ist daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Rückführung von Wäldern hin zu einem höheren Anteil an Laubbäumen. Dieser Wandel ist auch für die Anpassung der mitteleuropäischen Waldökosysteme an den Klimawandel aufgrund der höheren Artenvielfalt von größter Bedeutung2;3.

Zur Gewährleistung kurzer Transportwege und Lieferfristen stammt fast das gesamte benötigte Holz aus regionalen Quellen. Der Anteil des regionalen4 Holzes betrug 94,5 Prozent im Jahr 2020, 95,2 Prozent 2021 und 93,8 Prozent 2022. Am Standort Paskov erhöhte sich der Anteil der regionalen Versorgung auf 100 Prozent seit 2019. Die zugrundeliegenden Zahlen sind dem Anhang zu entnehmen.

Holz aus Polen wurde 2021 ausschließlich und ab 2022 zu drei Vierteln mit FSC®-Zertifikaten bezogen, da einige Reviere der polnischen Staatsforste ihre Entscheidung bekannt gaben, ihre Forstwirtschaftszertifikate des FSC®5 nicht zu erneuern.

1 Schwarzbauer, P. und Wittmann, F. (2018). Basic Indicators for the Sustainability of Euro-pean Forestry. In: Lenzinger Berichte 94 (2018), 1–13. Verfügbar unter: www.lenzinger-berichte.com [aufgerufen am 15. Februar 2021]

2 Niedermair, M., Lexer, M. J., Plattner, G., Formayer, H. und Seidl, R. (2007). Österreichische Bundesforste AG. Klimawandel und Artenvielfalt. Wie klimafit sind Öster-reichs Wälder, Flüsse und Alpenlandschaften? Verfügbar unter: https://www.bundesforste.at/fileadmin/publikationen/studien/Klimastudie_WWF.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]

3 FOREST EUROPE 2020. Adaptation to Climate Change in Sustainable Forest Management in Europe, Liaison Unit Bratislava, Zvolen, 2020.

4 Die regionale Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoffanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.

5 FSC license code: FSC-C006042.

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