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Note 3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2023 einbezogen.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl konsolidierter Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen)

 

2023

2022

 

Voll-

Equity-

Voll-

Equity-

 

konsolidierung

konsolidierung

Stand zum 01.01.

27

7

28

7

Im Berichtsjahr erstmals einbezogen

2

0

0

0

Im Berichtsjahr verschmolzen

0

0

-1

0

Im Berichtsjahr endkonsolidiert

-1

0

0

0

Stand zum 31.12.

28

7

27

7

 

 

 

 

 

Davon in Österreich

7

3

7

3

Davon im Ausland

21

4

20

4

Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2023 findet sich in Note 41. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern (Segment Division Fiber) und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Division Pulp).

Das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China, wurde liquidiert und im März 2023 endkonsolidiert.

Mit Wirkung zum 1. Juni 2023 erwarb die Lenzing Gruppe ein Biomassekraftwerk zur Versorgung des Produktionsstandortes Heiligenkreuz. Die strategische Investition reduziert die Abhängigkeit von fossiler Energie und stärkt die Standortsicherheit des Werks Heiligenkreuz. Die Lenzing Gruppe beschleunigt mit dem Erwerb des Biomassekraftwerkes den Umstieg auf erneuerbare Energien und damit auch die Erreichung ihrer Klimaziele gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie.

Beizulegender Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt
TEUR

Immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing

18.053

Vorräte

1.130

Verbindlichkeiten

-1.453

Identifizierbare Vermögenswerte abzüglich Schulden (Nettovermögen)

17.731

Der im Zuge der Transaktion entstandene Firmenwert in Höhe von TEUR 719 spiegelt die erwarteten strategischen Vorteile durch die Energieunabhängigkeit am Produktionsstandort Heiligenkreuz und den Beitrag zur strategieverankerten CO2-Reduktion wider.

Der Output des Biomassekraftwerks wird intern genutzt und generiert daher keine zusätzlichen Umsatzerlöse für die Lenzing Gruppe. Darüber hinaus ist das Biomassekraftwerk mit dem operativen Produktionsstandort Heiligenkreuz vollständig integriert, sodass es kein eigenständiges Periodenergebnis erzeugt.

Die übertragene Gegenleistung setzt sich zusammen aus dem Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 sowie einer bedingten Gegenleistung, deren beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt TEUR 934 betrug. Vom Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 wurden TEUR 15.731 im Jahr 2023 in flüssigem Mitteln entrichtet. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 2.000 ist in mehr als einem Jahr fällig.

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund der Vereinbarung über die bedingte Gegenleistung verpflichtet, in Abhängigkeit von der zukünftigen Entwicklung des durchschnittlichen Gaspreises (TTF ICE) bis 2026 einen gedeckelten Betrag an den ehemaligen Eigentümer des Biomassekraftwerks zu zahlen. Ein Mindestbetrag wurde nicht festgelegt, der Maximalbetrag wurde mit TEUR 12.500 fixiert. Die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung wurde mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes vorgenommen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Gaspreis (TTF ICE) steigt (fällt).

Zum 31. Dezember 2023 wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten eine Verringerung der bedingten Gegenleistung um TEUR 57 erfasst, da sich der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung um diesen Betrag verringerte (siehe Note 13). Die bedingte Gegenleistung wird in der Konzernbilanz unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Im Juni 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Juli 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Jänner 2022 wurde das Tochterunternehmen Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechische Republik, auf die Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechische Republik, verschmolzen.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als „Anteil anderer Gesellschafter“ ausgewiesen.

Die Lenzing AG verfügt mit 51 Prozent über die Mehrheit der Anteile und beherrscht somit die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien. Die Dexco-Gruppe verfügt über 49 Prozent der Anteile an der LD Celulose S.A. und eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (kündbare nicht beherrschende Anteile). Zur Bilanzierung der aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen resultierenden Verbindlichkeit wendet die Lenzing AG die Present-Access-Methode an. Bei dieser Methode werden die nicht beherrschenden Anteile der Dexco-Gruppe an der LD Celulose S.A. weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen und zusätzlich eine finanzielle Verbindlichkeit für kündbare nicht beherrschende Anteile angesetzt (siehe Note 35). Die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Lenzing Gruppe hält 100 Prozent der Anteile an einer Versicherungszelle der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing Gruppe, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen effektiver zu administrieren. Die Versicherungszelle verfügt im Wesentlichen über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Sie wird als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.

Bei den strukturierten Unternehmen werden jene Vermögenswerte und Schulden einbezogen, über die die Lenzing Gruppe verfügt.

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das betreffende Unternehmen tätig ist. Die funktionale Währung ist, mit Ausnahme der nachfolgend genannten Tochterunternehmen, jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das Tochterunternehmen ansässig ist. Für die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand, die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und die PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien ist die funktionale Währung der US-Dollar.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse wichtiger Währungen

 

 

 

2023

2022

Einheit

Währung

Stichtag

Durchschnitt

Stichtag

Durchschnitt

1 EUR

USD

US-Dollar

1,1050

1,0816

1,0666

1,0539

1 EUR

GBP

Britisches Pfund

0,8691

0,8699

0,8869

0,8526

1 EUR

CZK

Tschechische Krone

24,7240

24,0006

24,1160

24,5602

1 EUR

CNY

Renminbi Yuan

7,8509

7,6591

7,3582

7,0801

1 EUR

BRL

Brasilianischer Real

5,3618

5,4016

5,6386

5,4432

Für die Vertriebsgesellschaft Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei wurde für das Geschäftsjahr 2023 erstmalig die Hochinflationsbilanzierung nach IAS 29 angewendet. Die erstmalige Anpassung der Buchwerte der nicht monetären Vermögenswerte und Schulden anhand eines allgemeinen Preisindex wurde in den Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) erfasst und beträgt TEUR 31. Gewinne und Verluste aus der laufenden Hyperinflationierung nicht monetärer Vermögenswerte und Schulden sowie des Eigenkapitals werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Abschlüsse basieren auf dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten. Der Preisindex in der Türkei betrug zum 31. Dezember 2023 2.915,02 (31. Dezember 2022: 2.021,19).

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