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Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

[ESRS E1 ESRS 2 SBM-3; GRI 3-3ab, 201-1, 201-2]

Die für Lenzing relevanten Risiken und Chancen wurden mittels Szenarioanalyse für kurzfristige (1 bis 2 Jahre), mittelfristige (2 bis 5 Jahre) und langfristige (5 bis 30 Jahre) Folgen qualitativ bewertet, um deren potenzielle finanzielle Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Lenzing hat daraufhin eine KPI-Scorecard mit Indikatoren und Zielen für die wichtigsten klimabezogenen Risiken und Chancen auf Basis der TCFD-Empfehlung für Kennzahlen und Ziele entwickelt.

Die folgende Tabelle beschreibt die wichtigsten Klimarisiken und -chancen und geht auf die Reaktionen und Maßnahmen von Lenzing zur Risikominderung ein. Der TCFD-Index im Anhang dieses Berichtes zeigt die Zusammenhänge zwischen den TCFD-Empfehlungen, dem Inhalt dieses Berichtes und anderen externen Publikationen (z. B. CDP Climate Change).

Charakterisierung: Transitionsrisiken, physische Risiken und Transitionschancen

Charakterisierung

Beschreibung der Risiken/Chancen

Beitrag von Lenzing

Transitionsrisiken

Künftige Regelungen zum CO2-Preis

Die zunehmende Regulierung, insbesondere im Bereich der Ökosteuern und der CO2-Preise, stellt ein nicht unerhebliches Risiko für Lenzing dar. In den Ländern, in denen Lenzing CO2-intensive Prozesse betreibt, wurden bereits Regelungen zu Treibhausgas (THG)-Emissionen umgesetzt (Verbesserung der Energieeffizienz, regulierte Emissionsrechte). Strengere Regelungen, die die Kosten für THG-Emissionen erhöhen würden, sind in Vorbereitung.

Lenzing implementiert strenge Energieeffizienzmaßnahmen, um ihre potenzielle Belastung durch Ökosteuern zu reduzieren. 2023 hat Lenzing seine wissenschaftlich fundierten Ziele aktualisiert, um ihre THG-Emissionen in Scope 1 & 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent zu reduzieren (im Vergleich zum Basisjahr 2021). Damit mildert Lenzing die Risiken künftiger Regelungen zum CO2-Preis. Lenzing hat außerdem ein für den Zeitraum bis 2050 validiertes Netto-Null-Ziel für die Emissionen in den Scopes 1, 2 & 3 festgelegt, einschließlich eines langfristigen Ziels mit einer absoluten Reduktion der Emissionen um 90 Prozent bis 2050 (Basisjahr 2021).

Erhöhte Kosten für Biomasse

Holz ist die wichtigste natürliche Ressource der Lenzing Gruppe zur Herstellung regenerierter Cellulosefasern. Trotz ihrer nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit höheren Nachfrage nach Biomasse und der alternativen Landnutzung steigen. Die zunehmende Konkurrenz um Landnutzung und natürliche Ressourcen wirkt sich auf die langfristigen strukturellen Biomassepreise aus.

Um das Risiko steigender Biomassepreise zu minimieren und die Sicherheit in der Lieferkette zu verbessern, baut Lenzing in Brasilien eine moderne Zellstoffanlage mit integriertem Plantagen- und Forstbetrieb. Die neue Anlage verbessert die Kostenposition der Lenzing Gruppe und stellt durch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsaspekte einen Meilenstein in Bezug auf Lenzings Strategie zur Klimaneutralität dar.

Reputationsrisiko in der Textilindustrie

Die Textilindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig zum Einsatz kommen, wird aufgrund des teilweise nicht nachhaltigen und ressourcenintensiven Rohstoffverbrauches und der Produktionsprozesse kritisch beobachtet. Insbesondere Polyester und herkömmliche Baumwolle sind mit strukturellen Problemen konfrontiert, die zu einer negativen Medienberichterstattung führen und die Stigmatisierung der Branche verstärken könnten.

Lenzing reagiert auf mögliche negative Medienberichte über die Mode- und Textilindustrie, indem die Gruppe proaktiv Informationen über ihre Geschäftspraktiken und ihren ökologischen Fußabdruck offenlegt. Über ihre Kommunikationskanäle unterstreicht Lenzing ihren Beitrag zu einer CO2-armen Wirtschaft und den Nettonutzen, der durch ihre Spezialprodukte im Vergleich zu den am Markt angebotenen Standardprodukten der Branche entsteht.

Physische Risiken

Chronische physische Klimarisiken

Klimamodelle deuten darauf hin, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimarisiken führen werden. Die Betriebsabläufe und Lieferketten der Lenzing Group könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit und anderen physischen Gefahren unterschiedlicher Schwere beeinträchtigt werden. Beispielsweise könnten klimabedingte Auswirkungen wie starke Regenfälle oder Waldbrände die für Lenzing wichtigen Zellstofflieferungen aus Südafrika und das neue Zellstoffwerk in Brasilien beeinträchtigen, was zu einem Mangel an hochwertigem Zellstoff und Engpässen in der Faserproduktion führen könnte. Darüber hinaus könnten klimabedingte Störungen wie Hitzestress zu häufigeren Schädlingsausbrüchen, Dürren und steigenden Wintertemperaturen führen, was die geplanten Erntepläne der Holzlieferanten stören und somit ein Risiko für die Holzversorgung von Lenzing darstellen könnte, insbesondere in den europäischen Zellstoffmühlen. Wasserknappheit könnte auch bedeuten, dass während längerer Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten, weniger Wasser aus dem Fluss Ager am Standort Lenzing entnommen werden kann, was wiederum zu einer verringerten Produktion führen würde.

Alle identifizierten Risiken, die aus einer Störung in der Lieferkette für die verschiedenen Rohstoffe, Chemikalien und Energiequellen, die für die Herstellung von Zellstoff und Fasern erforderlich sind, entstehen, werden von Lenzing durch umfassende Lieferantenvielfalt und ganzheitliches Inventar- und Ressourcenmanagement gemanagt. Darüber hinaus hat Lenzing das Projekt „Safe Supply“ initiiert, das rund 300 Initiativen für alternative Lieferanten und Lieferwege für wichtige Rohstoffe und Chemikalien umfasst. Die Auswirkungen von klimabedingten Starkregenfällen und den damit verbundenen potenziellen Überschwemmungen an betroffenen Standorten werden durch angemessenen Hochwasserschutz und Evakuierungspläne auf der Grundlage von Hochwasserrisikobewertungen gemildert. Mögliche Wasserknappheiten aufgrund längerer Trockenperioden an betroffenen Produktionsstandorten werden durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Wasserwirtschaft, -wiederverwendung, -recycling und -schutz bekämpft.

Übergangs­möglichkeiten

Erhöhte Nachfrage nach emissionsarmen Produkten und Produktinnovationen

Da sich die Anforderungen und Vorlieben der Konsument:innen in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial aufweisen. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaffung, effiziente Nutzung von Biomasse und Partnerschaften mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern beizutragen. All diese Faktoren führen zu einem Nettonutzen der Lenzing Produkte.

Lenzing verfolgt eine ehrgeizige Wachstumsstrategie, um von der erwarteten höheren Nachfrage nach verantwortungsvoll beschafften/niedrigemissions Produkten zu profitieren. Lenzing investierte mehr als 1 Milliarde Euro in ein neues Lyocell-Faserproduktionswerk in Prachinburi (Thailand) und ein neues Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien), das 2022 in Betrieb genommen wurde. Die wichtigsten Erfolge im Jahr 2023 waren die Umsetzung des technischen Konzepts und der Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™-Markenviscosefasern am Standort von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) sowie die Umstellung einer Linie von Viscose- auf Modal-Faserproduktion am Standort Nanjing (China). Diese Investitionen tragen erheblich dazu bei, die THG-Emissionen von Lenzing zu reduzieren und die Sicherheit der Rohstoffversorgung der Gruppe zu erhöhen.

Dekarbonisierungsstrategie minimiert betriebliche Risiken

Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken im operativen Geschäft zu senken, mehr Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieeffizienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird ihre THG-Emissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen (Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele deutlich reduzieren. Zudem strebt Lenzing an, ihre Netto-THG-Emissionen bis 2050 auf Null zu senken.

Die Science Based Target Initiative hat Lenzings wissenschaftlich fundierte Ziele genehmigt, Lenzing ist damit der erste Hersteller regenerierter Cellulosefasern mit genehmigten wissenschaftlich fundierten Zielen. Die Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing basiert auf der Reduktion ihrer Emissionen und nicht auf deren Kompensation. Um die Ziele zu erreichen, hat Lenzing einen funktionsübergreifenden Lenkungsausschuss eingerichtet, der unter der Leitung des Vorstandes der Gruppe die notwendigen Entscheidungen trifft. Die THG-Reduktionsaktivitäten von Lenzing umfassen eine Reihe von Maßnahmen, die den THG-Ausstoß sowohl innerhalb des Unternehmens als auch entlang der Lieferkette reduzieren.

[ESRS E1 ESRS 2 IRO-1]

Der 2020 eingeführte konzernweite TCFD-Bewertungsprozess wurde mit dem Ziel weiterentwickelt, die Risiken des Klimawandels zu identifizieren, zu priorisieren, zu quantifizieren und abzumildern sowie die Chancen im Betrieb und in der Lieferkette von Lenzing zu nutzen.

Policies

[ESRS E1-2; GRI 3-3c]

Die Lenzing-Policies befassen sich mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Sie dienen als Katalog oder Rahmenwerk mit allgemeinen Zielen und Managementgrundsätzen für die Entscheidungsfindung. Mit Lenzings Policy für Nachhaltigkeit 2019 ebnete die Geschäftsleitung den Weg zur ständigen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourceneffizienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In ihrer Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE, siehe Kapitel „Umweltverschmutzung“) verpflichtet Lenzing sich, die Umwelt, in der sie tätig ist, zu schützen, indem sie Emissionen und Abfall minimiert und Ressourcen effizienter nutzt. Die Policies werden durch Lenzings Übergangsplan für den Klimaschutz und die nachfolgenden Maßnahmen umgesetzt.

Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für Lenzing ein entscheidender Schritt, und die Gruppe nutzt bereits erneuerbare Energiequellen, u. a. Wasser-, Solar- und Windenergie. Ein weiterer Schwerpunkt der Unternehmenspolitik im Berichtsjahr war die Bioenergie angesichts des Starts von Lenzings Bioraffinerie in Brasilien und der Investitionen in die Nutzung von Biomasse (siehe „Maßnahmen“ unten).

Policy für Bioenergie

Im Jahr 2023 wurde die Policy für Bioenergie vom Chief Pulp Officer (CPO) und vom Chief Sustainability Officer (CSO) genehmigt. Sie ist ein Leitfaden für die Beschaffung von Biomasse für die Energieproduktion von Lenzing und für die Beschaffung von Biomasse bei Dritten, die Mitglieder der Lenzing Gruppe mit Bioenergie versorgen. Lenzing bemüht sich, Biomasse zur Energieerzeugung ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Lenzing bemüht sich holzartige Biomasse zur Energieerzeugung im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff (siehe Kapitel „Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft“) ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Holznebenprodukten und landwirtschaftlichen Reststoffen fordert Lenzing Transparenz über die Beschaffungsregion und verlangt, dass die Biomasse mindestens rechtmäßig geerntet wird und mit einem geringen Entwaldungsrisiko verbunden ist. Lenzing vermeidet generell Biomasse aus Agrarrohstoffen mit einem hohen Entwaldungsrisiko (im Sinne von Anhang 1 der EU-Entwaldungsverordnung), insbesondere Reststoffe der Palmölproduktion. Werden solche Produkte in Betracht gezogen, muss die Einhaltung der Lenzing-Policy durch eine glaubwürdige externe Zertifizierung, regelmäßige Risikobewertungen speziell für die Beschaffungsregionen, Audits und Besuche vor Ort sowie eine unabhängige Zertifizierung der Biomasse für Energieprogramme (wie sie von der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der EU vorgegeben werden) sichergestellt werden. Die Produktionsstandorte von Lenzing sind für die Bewertung der verwendeten Biomasse verantwortlich. Wenn festgestellt wird, dass Lenzing Biomasse aus umstrittenen Quellen bezieht, werden die Lieferanten durch Dialog zu Verfahrensweisen angeregt, die im Einklang mit Lenzings Policy stehen. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus Lenzings Lieferkette entfernt.

Maßnahmen

[ESRS E1-3; GRI 3-3d]

Eine Zusammenfassung der „Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.

Lenzing hat sich verpflichtet, Emissionen sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Tabelle „Wie Wälder und Holzprodukte den Klimawandel abmildern“ gibt einen Überblick darüber, wie Lenzings Wälder und Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen. Die wichtigsten Maßnahmen, die Lenzing im Berichtsjahr ergriffen hat, sind mit den zuvor genannten Hebeln verbunden und im Folgenden detailliert beschrieben.

Energieeinsparungen

Die Innovationsplattform von Lenzing wird von Mitarbeitern verschiedener Abteilungen häufig genutzt, um Energieeinsparmaßnahmen oder andere innovative Ideen vorzuschlagen. Im Berichtsjahr umfassten solche Vorschläge eine Vielzahl von Themen, von der Erinnerung an Kollegen, Computerhardware während längerer Pausen in den Ruhezustand zu versetzen, bis hin zur Installation eines größeren Wärmetauschers in einem Raffinerieprozess an einem der Produktionsstandorte.

Kürzlich wurden bedeutende Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz in der Viskose- und Modalproduktion am Standort Lenzing abgeschlossen. Mit ihren Ideen und ihrem Fachwissen spielten Produktionsmitarbeiter dabei eine Schlüsselrolle. Die Projekte verbessern die Belüftungssysteme der Faserproduktionslinien, die Abgasbehandlung und die Regelung von Dampf für Hochvakuum-Systeme. Der Einfallsreichtum der Mitarbeiter und der professionelle Umgang mit den drei Projekten haben dazu beigetragen, die Viskose- und Modalproduktion am Standort Lenzing noch effizienter zu gestalten. Insgesamt führt dies zu einer jährlichen Gesamtenergieeinsparung von etwa 26.500 GJ. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von ungefähr 1.470 Einfamilienhäusern.

Energiemix

Im Berichtsjahr hat Lenzing eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um ihren Energiemix weiter zu verbessern und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu ermöglichen.

So wurde ein 43 MW Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Österreich) erworben. Nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen und Erfüllung der sonstigen Closing-Bedingungen wurde das Biomassekraftwerk in Q2/2023 vom Standort Heiligenkreuz übernommen. Mit dieser strategischen Investition wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen am Standort deutlich reduziert. Rund 50 Prozent des bisher genutzten Erdgases können durch die Bioenergie ersetzt werden.

Zwei weitere Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom aus dem Netz (Purwakarta, Indonesien und Nanjing, China), wodurch sich die Zahl der Standorte, die ausschließlich erneuerbaren Strom nutzen, auf sechs erhöht.

Seit November 2023 beliefern die grünen Energieerzeuger Enery und Energie Steiermark das Faser- und Zellstoffwerk am Standort Lenzing (Österreich) mit photovoltaischer Energie aus einem Kraftwerk mit einer Spitzenleistung von 5.500 kW, das sich in der Steiermark (Österreich) befindet.

Durch eine Kooperation mit der WindLandKraft GmbH wird der Standort Lenzing (Österreich) ab dem Q1/2025 mit Ökostrom aus dem Windpark Engelhartstetten im Marchfeld (Österreich) versorgt. Der Windpark Engelhartstetten ist ein gemeinsames Projekt mehrerer Partner, darunter WindLandKraft als Betreiber und Lieferant von Windenergie. Die Lenzing Gruppe hat einen langfristigen Liefervertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren geschlossen.

Integration

Zellstofffabriken können Bioenergie erzeugen, die zur Faserproduktion genutzt werden kann. Dies ist der Vorteil von Anlagen, die Zellstoff- und Faserproduktion am gleichen Standort integrieren, im Vergleich zu eigenständigen Faserproduktionseinheiten. In einigen Fällen kann ein Zellstoffhersteller in unmittelbarer Nähe zu einem Faserproduzenten ebenfalls Bioenergie bereitstellen. Generell ist die nachhaltige Beschaffung von Holz und Biomasse von entscheidender Bedeutung.

Entwicklung neuer Technologien

2023 wurden Gase von Linde Green in den Produktionsprozess integriert, um die THG-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsprozessen zu reduzieren. Durch den Bezug von Industriegasen von Linde, die vollständig mit erneuerbarer Energie hergestellt werden, trägt Lenzing zu einer erheblichen Emissionsreduktion bei und spart jährlich mehr als 1.700 Tonnen CO2 ein.

Wie Wälder und Holzprodukte den Klimawandel abmildern

Klimawandel­relevantes Thema

Einzelheiten

Beitrag der Lenzing Gruppe

CO2-Sequestrierung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern

Nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder und Forstplantagen nehmen mehr Kohlenstoff in Bäumen und geernteten Holzprodukten auf und wirken so langfristig als Nettosenke. In Europa nehmen die Waldflächen und die Kohlenstoffspeicher zu.

Holzbeschaffung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Management eigener Plantagen, aktive Zusammenarbeit mit Faserzellstofflieferanten für Verbesserungen und andere Stakeholder-Aktivitäten (z. B. Wood K plus)

Ersatz von Rohstoffen, die das Klima in umfangreichem Maße beeinträchtigen

Fasern mit einem geringeren CO2-Fußabdruck in ihrem Herstellungsprozess und Lebenszyklus

Angebot von Fasern mit geringerem Fußabdruck

Anpassung der Wälder an den Klimawandel

Der Anteil der Buche in Europa nimmt zu, die Nutzung ist jedoch begrenzt. Aktive Waldbewirtschaftung erzielt schnellere Zunahmen der Artenvielfalt (und damit Klimaresilienz) im Vergleich zur natürlichen Entwicklung der Wälder.

Wirtschaftliche Valorisierung von Buchenholz zur Faserzellstoffproduktion in Lenzing (mit höherem Mehrwert als die Verwendung als Brennholz) ermöglicht es den Waldbesitzern, das Einkommen zu erzielen, das sie für Maßnahmen zur Klimaanpassung benötigen.

CO2-Emissionen aus der Abholzung von Wäldern

Keine Abholzung in der Beschaffungskette

Lenzing Policy für Holz und Zellstoff, Zertifizierungen von Lenzing für Holz und Faserzellstoff (FSC®, PEFC), Transparenz durch CDP Forests, Umsetzung der Canopy-Initiative, erster Platz mit „Dark Green Shirt“ der CanopyStyle-Initiative

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