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Nachhaltigkeit fördert Innovation

Nachhaltigkeit dient als Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. Jede Prozess-, Produkt- oder Applikationsinnovation wird von Anfang an in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Zu den wichtigsten Gesichtspunkten gehören die Lebenszyklusperspektive und der Net Benefit-Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Umgesetzt werden sie durch Prozesse von Lenzings angewandtem Projektmanagement.

Das Innovationsportfolio von Lenzing thematisiert die wichtigsten Fragen der Zukunft. Nachhaltige Innovationen und proaktive Partnerschaften bilden die Grundlage für die strategischen Bemühungen, die Wertschöpfungskette von Lenzing „grüner“ zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler für das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln von Lenzing und treiben Innovationen voran.

LENZING™ ECOVERO™ mit REFIBRA™ Technologie

Durch die erfolgreiche Entwicklung und Skalierung der Produktion steht LENZING™ ECOVERO™ mit REFIBRA™ Technologie nun Kunden weltweit zur Verfügung. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten neben den umweltfreundlichen Vorzügen der ursprünglichen Marke LENZING™ ECOVERO™ mit einem Minimum von 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus zellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Die Abfälle werden in Zusammenarbeit mit wichtigen Branchenführern und Innovationspionieren im Bereich Post-Consumer-Recycling gesammelt und sortiert.

Die Ausweitung der REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ wird dazu beitragen, den allgemeinen Post-Consumer-Anteil in den Produkten von Lenzing zu erhöhen. Mit diesem Schritt unterstreicht Lenzing erneut ihr Bestreben, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie mit innovativen und zukunftssicheren Lösungen voranzutreiben.

Neuer ressourceneffizienter Färbeansatz für TENCEL™ Lyocellfasern

Es wurde ein neuer Ansatz eingeführt, mit dem dank einer Vorbehandlung des Garns und einer Stricktechnik eine Ästhetik erzielt wird, die dem ausgewaschenen (Wash-down) Look herkömmlicher Färbeprozesse bei Konfektions- und Strickbekleidung gleicht. Um der Verschmutzung durch Färbe- und Veredelungsprozesse in der Textilindustrie zu begegnen, wird der neue Ansatz die Umweltauswirkungen deutlich mindern und eignet sich somit ideal für den Einsatz bei vorbehandelten Stoffen und Garnen mit TENCEL™ Lyocellfasern. Zudem ergänzt er die Nassverarbeitungs- und Produktionsanlagen von Stofffabriken und bietet Partnern in der Wertschöpfungskette so weitere Vorteile.

Mit dem neuen Ansatz wird der Wasser- und Energieverbrauch gesenkt und eine Wash-down-Ästhetik erreicht, die zuvor nur mithilfe des ressourcenaufwendigen Denim-Färbe- und -Bleichungsprozesses möglich war.

Das Konzept eignet sich ideal für den Einsatz in Garnen und Stoffen aus TENCEL™ Lyocellfasern und TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie und trägt dazu bei, die Vielseitigkeit von Stoffen zu erhöhen und neue Designmöglichkeiten für Konfektions- und Strickbekleidung zu schaffen. Außerdem lassen sich die Maschinen in bestehenden Stofffabriken leicht auf den neuen Ansatz einstellen.

Branchenweit neue Innovation, die das Verfärben von cellulosebasierten Kleidungsstücken während thermoplastischer Molding-Verfahren verringert

Lenzing hat eine neue Verarbeitungslösung eingeführt, die die Vergilbung von Kleidungsstücken und Stoffen aus regenerierten Cellulosefasern während Hochtemperatur-Fertigungsverfahren vermindert. Die neue Lösung wird zunächst für Unterwäsche und anschließend auch für Oberbekleidung und Ready-to-Wear-Ware eingeführt; damit geht Lenzing als branchenweit erstes Unternehmen diese technische Herausforderung während des Molding-Verfahrens an.

Verfärbung und Vergilbung, die durch das Formen bei hohen Temperaturen verursacht werden, waren bei der Herstellung von Kleidungsstücken bislang unvermeidlich. Zwar lässt sich das Problem der Verfärbung bei Kunststofffasern durch den Einsatz von Chemikalien minimieren, bei regenerierten Cellulosefasern ist diese Methode jedoch nicht so effektiv. Dank der von Lenzing entwickelten Lösung wird dieses Problem deutlich gemindert, wodurch die Einschränkungen, mit denen die Textilfabriken während der Produktion und dem Färben von hellen Kleidungsstücken aus regenerierten Cellulosefasern zu kämpfen haben, eliminiert werden.

Dies unterstreicht auch die Bemühungen von Lenzing, den Einsatz von Cellulosefasern wie TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern, die aus nachhaltigem Holz gewonnen und in umweltverträglichen Verfahren hergestellt werden, zu verbessern und zu erweitern.

Hydrophobe Cellulosefasern für nachhaltige Vliesstoffe

Die Entwicklung einer hydrophoben Lyocellfaser erweitert das Faserportfolio von Lenzing und ermöglicht den Ersatz von synthetischen Fasern durch eine Cellulosefaser, die in Heimkompostierung sowie unter industriellen Bedingungen kompostierbar und im Boden biologisch abbaubar ist und somit eine Alternative zu herkömmlichen synthetischen Fasern darstellt. Zudem weisen die Cellulosefasern eine verbesserte Weichheit auf und sind daher für künftige Produktentwicklungen in Anwendungen mit Hautkontakt, z. B. Hygieneprodukte oder Feuchttücher, von Vorteil. Darüber hinaus führt das hydrophobe Verhalten der Cellulosefaser zu einem anderen Verhalten gegenüber Lotionen, was eine Anpassung der Lotionsmengen und -rezepturen ermöglicht. So werden die Möglichkeiten der Vliesstoffhersteller erweitert, insbesondere bei der Suche nach hundertprozentigen Celluloseoptionen.

Hundertprozentig cellulosehaltige Fasern

Der Entwicklungsansatz, Alternativen zu synthetischen Fasern oder Produkten mit vergleichbarer Leistung wie bestehende Produkte zu bieten, wurde fortgeführt und der Anwendungsbereich weiter ausgebaut. Zum einen wurde das Portfolio an Lyocellfasern um einen groben Titer (6,3 dtex) ergänzt, da aus internen Entwicklungen und Kundenfeedback hervorgeht, dass das Volumen von Wischtüchern, insbesondere im Nasszustand, durch das Mischen dieses neuen Fasertyps mit bereits bestehenden Fasertypen erhöht werden kann.

Bei vielen Hygieneanwendungen sind hydrophobe Eigenschaften vonnöten, um die Flüssigkeit an den gewünschten Ort zu lenken. Die hydrophobe Faser Lyocell Dry eignet sich hervorragend für eine breite Palette an Anwendungen und immer mehr Kunden haben mit der Entwicklung von Produkten begonnen, bei denen diese Faser zum Einsatz kommt, darunter Oberlaken, Beinstulpen, aber auch (Feucht-)Tücher. Dies verdeutlicht die klare Notwendigkeit in der Vliesstoffindustrie, Fasern fossilen Ursprungs durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Die gemeinsam von Mundao und Lenzing entwickelte biologisch abbaubare Windel veranschaulicht das Potenzial für den Ersatz ölbasierter Fasern durch nachhaltige Alternativen.

Nachhaltiger Schutz von Gletschern

Dank der aus Cellulosefasern der Marke LENZING™ hergestellten Vliesstoffe steht nun eine innovative und nachhaltige Möglichkeit zum Schutz von Schnee und Eis zur Verfügung. Die bislang zum Schutz von Gletschern verwendeten Vliesstoffe werden in der Regel aus synthetischen Fasern fossilen Ursprungs hergestellt und können negative Umweltauswirkungen haben, so etwa Mikroplastikverschmutzung von Gletschern. Im Gegensatz dazu sind die Vliesstoffe aus LENZING™ Fasern biologisch abbaubar, sodass die kleinen Bruchstücke, die in die Umwelt gelangen, zerfallen und dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden. Bei einem Feldversuch am Stubaier Gletscher in Österreich wurde das neue Material, das LENZING™ Cellulosefasern enthält, erstmals getestet, indem ein kleiner Bereich des Gletschers damit abgedeckt wurde. Das Ergebnis spricht für sich: Vier Meter der Eismasse konnten so vor dem Abschmelzen geschützt werden. Aufgrund dieses Erfolgs wird das Projekt nun ausgeweitet. 2023 wurden Feldversuche an allen österreichischen Gletschern gestartet, die für touristische Zwecke genutzt werden. Diese Geotextilien sind recycelbar und können letztendlich zur Herstellung von Garn für Textilprodukte verwendet werden.

Absolut chlorfreie Faserherstellung

Am Standort in Lenzing (Österreich) wird Viscose bereits seit Jahren mit absolut chlorfreiem (TCF) gebleichtem Zellstoff und anhand eines Verfahrens hergestellt, das ohne Einsatz von Chlorchemie auskommt, sodass die Viscosefasern als TCF-Fasern gelten. Am Standort Lenzing wird der dafür benötigte TCF-Zellstoff vor Ort produziert. Bei der Ausweitung der TCF-Faserherstellung auf andere Anlagen/Produktionsstandorte spielt die Zellstoffproduktion in Indianópolis (Brasilien) eine entscheidende Rolle. Es wurden erste erfolgreiche Versuche zur Herstellung von TCF-Fasern im Viscosewerk in Purwakarta (Indonesien) durchgeführt, sodass dort nun TCF-Viscosefasern zur Verfügung stehen. Das Portfolio an TCF-Fasern wurde um die weltweit erste TCF-Lyocellfaser ergänzt.

Auf diese Weise kann Lenzing mehr TCF-Fasern anbieten, was Kunden dabei unterstützt, ein größeres Sortiment an absolut chlorfreien Produkten auf den Markt zu bringen, wodurch der Einsatz aggressiver Chemikalien noch weiter verringert wird.

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