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Digitalisierung

Digitale Technologien entwickeln sich heute schneller als je zuvor, werden immer komplexer und betreffen immer mehr Menschen. Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren, Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen und ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.

Digitale Lösungen führen zu neuen Arbeitsweisen

Homeoffice ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und dürfte vor allem für jüngere Mitarbeiter:innen besonders attraktiv sein. Neben diesem sozialen Aspekt kann die Umstellung auf ein stärker digitalisiertes Arbeitsumfeld auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Durch die Ersetzung papierbasierter Prozesse entfällt beispielsweise das Drucken, dadurch werden wertvolle Ressourcen eingespart. Seit Beginn der Pandemie finden auch deutlich mehr Meetings online statt. Insgesamt führen Homeoffice und mehr digitale Events zu weniger Pendeln und Geschäftsreisen, was wahrscheinlich zu einer Verringerung der THG-Emissionen führt.

Digitale Zusammenarbeit als Schlüsselfaktor

Lenzing ist kontinuierlich bestrebt, die digitale Zusammenarbeit zu verbessern, indem die Möglichkeiten genutzt werden, die durch die am Markt verfügbaren, ausgefeilten Produkte geboten werden. Das IT-Team von Lenzing leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg, indem es für ein mobiles, sicheres, stabiles und schnelles sowie benutzerfreundliches Arbeitsumfeld sorgt.

Reichweite erhöhen, um die Belegschaft zu unterstützen

Bessere Informationen ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und bessere Entscheidungen. Im Einklang mit Lenzings Ziel, unsere Welt mit besseren Entscheidungen voranzutreiben („Advancing our world with better choices“), unterstützt Lenzing ihre Mitarbeiter:innen auf sämtlichen Ebenen, indem sie digitale Unternehmensinformationen, E-Learning- und Schulungsinhalte dort zur Verfügung stellt, wo diese benötigt werden. Diese stellen wesentliche Werkzeuge dar, da damit der team- und arbeitsbezogene Austausch gefördert wird – von den Arbeiter:innen bis hin zum Management von Lenzing.

Digital Academy

Lenzings Digital Academy bietet ein umfassendes Schulungsprogramm für relevante IT-Anwendungen und -Themen an. Die mittelfristigen Schwerpunkte liegen auf SAP, Anwendungen für den digitalen Arbeitsplatz, IT-Sicherheit und Datenschutz.

Die Inhalte werden in Schulungsformaten (Präsenzschulung, virtuelle Schulung, Videos, gedrucktes Material usw.) je nach den Anforderungen der Zielgruppen bereitgestellt. Ein modularer Aufbau ermöglicht die Ausbildung bis hin zum Anwendungsexperten (z. B. Key-User oder IT-Berater). Zu diesem Zweck wird eine Systemlandschaft entwickelt, die einen klaren Überblick über den Inhalt bietet. Im Jahr 2023 wurden 61 Schulungen zu den Themen SAP und digitaler Arbeitsplatz angeboten und 674 Teilnehmer:innen erreicht.

Das Schulungsportfolio von Lenzing wird kontinuierlich um die neuen Technologien und Produkte, die bei Lenzing zum Einsatz kommen, sowie die jüngsten Versionen bestehender Anwendungen ergänzt.

Digitale Lösungen für Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette

Neben den laufenden Digitalisierungsprozessen in den eigenen Betrieben ist Lenzing bestrebt, digitale Lösungen in der gesamten Lieferkette zu fördern. So möchte Lenzing die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Textil- und Vliesstoffindustrie verbessern. Transparenz bedeutet Offenheit gegenüber den Menschen, die mit Lenzing Fasern in Berührung kommen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Industrie die Rückverfolgbarkeit sicherstellen kann, die die Herkunft der Lenzing Fasern in der gesamten Lieferkette bis hin zum fertigen Kleidungsstück verifiziert.

Das Fasererkennungssystem und der E-Branding-Service von Lenzing bilden die Grundlage ihres Gesamtansatzes in Bezug auf Transparenz, während das TextileGenesis™-Blockchain-Projekt die Daten nutzt, um die Rückverfolgbarkeit weiter zu optimieren. Die Zusammenarbeit mit Global Textile Scheme trägt zu einem effizienten Austausch von Faserdaten auf dem Weg zu einem digitalen Produktpass in der Textilindustrie bei. Darüber hinaus treibt der Echtzeit-Schifffracht-Tracker die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette voran.

Lenzing verfolgt einen Drei-Säulen-Ansatz für eine nachhaltigere und transparentere Lieferkette:

Transparenzbausteine

Transparenzbausteine (Illustration)

Fasererkennungssystem

Lenzing benutzt eine Technologie zur Fasererkennung. Das System wurde erfolgreich für Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, für Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™, Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ sowie für das Portfolio LENZING™ FR eingesetzt. Darüber hinaus bringt Lenzing diese patentierte Technologie auch bei ihrer Palette an LENZING™ Lyocell Skin Spezialfasern, die für Schönheitsanwendungen konzipiert sind und unter der Marke VEOCEL™ vermarktet werden, zum Einsatz. Um ihre Sicherheit bei Anwendungen mit Hautkontakt unter Beweis zu stellen, wurden diese Fasern einer Überprüfung durch Asthma Allergy Dänemark unterzogen, dass deren geringes Risiko von Hautirritationen bestätigte. 2023 hat Lenzing ihr Faserportfolio mit der Fasererkennungstechnologie auf spinngefärbte Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ in Schwarz sowie LENZING™ ECOVERO™ x REFIBRA™, einer neu entwickelten Viscosefaser mit Recyclinganteil, ausgeweitet

E-Branding-Service

Lenzings E-Branding-Service ist eine Online-Plattform, die Kunden entlang der Wertschöpfungskette den Zugang zu den Zertifizierungs- und Lizenzierungsoptionen von Lenzing ermöglicht. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.

E-BRANDING-SERVICE

Seit dem Start des E-Branding-Service im Jahr 2018 ist die Anzahl der vom E-Branding-Service-Team bearbeiteten Anträge auf Lizenzen und Labels jährlich um mehr als 30 Prozent pro Jahr gestiegen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Höhepunkt der Pandemie 2021 konnten die Marken TENCEL™ und LENZING ECOVERO™ ihre lizenzierte Produktbasis pro Jahr um mehr als 15 Prozent steigern.

Registrierte Lenzing Textilpartner können sich für Stoffzertifizierungen, Lizenzvereinbarungen und Lenzing Etiketten bewerben. Lenzing Vliesstoff-Partner können sich auch registrieren und kombinierte Zertifizierungs- und Lizenzverträge beantragen. Neben der Offenlegung der Lieferkette beinhaltet diese Zertifizierung auch die Prüfung von Stoffen durch Lenzing, die tatsächlich den definierten Standards entsprechen.

Die Fasererkennungstechnologie beruht auf der physischen Identifizierung der Faserherkunft in verschiedenen Phasen des Produktes, z. B. auf der Ebene des Stoffes und des Kleidungsstückes. Dies ermöglicht die vollständige Rückverfolgbarkeit der Faserherkunft und den Schutz vor Fälschungen. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.

Die Zielgruppen für den Lenzing E-Branding-Service sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette – beginnend bei den Direktkunden (also z. B. denjenigen, die Lenzing Fasern kaufen) über Stoffhersteller/Verarbeiter und die Hersteller der Produkte bis hin zu den Einzelhändlern, die die Ware schließlich im Geschäft (und in Online-Shops) anbieten.

Ingredient Branding zur Kommunikation der Nachhaltigkeit von Rohstoffen

Bei der Ingredient-Branding-Strategie arbeitet Lenzing mit Markenpartnern in der Wertschöpfungskette zusammen, die Konsument:innen die wertvollen Eigenschaften der Fasern vermitteln. Einzelhändler wiederum brauchen Partner in der Lieferkette, die eine proaktive Unterstützung bieten, um eine konsistente Nachhaltigkeit transparent zu vermitteln. Lenzing nutzt diese Chance mit ihrer Branding-Plattform.

FÜR ALLE PARTNER ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

  • Bewusste Entscheidungen für Konsument:innen
  • Service für Partner in der Lieferkette
  • Transparente Kommunikation in komplexen Umgebungen
  • Minimierung des Risikos von Markenfälschungen

Rückverfolgbarkeit der Downstream-Wertschöpfungskette über Blockchain-Technologie

Aufbauend auf mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2019 mit dem innovativen Start-up TextileGenesis™ führte Lenzing 2020 die digitale Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der gesamten textilen Lieferkette ein – ein Meilenstein für die Lenzing Gruppe. Die digitale Plattform wurde im November 2020 für Fasern der Marken TENCEL™ und Lenzing™ ECOVERO™ eingeführt.

TextileGenesis™

TextileGenesis™ ist eine bahnbrechende Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in der Mode- und Textilindustrie, die durch Blockchain-Technologie ermöglicht wird. Die Fibercoin™ Rückverfolgbarkeitstechnologie schafft eine digitale „Buchführung“ in Echtzeit für nachhaltig hergestellte Fasern in der gesamten Lieferkette von der Faser bis zum Einzelhandel und bietet damit eine völlig neue Art der Rückverfolgbarkeit für Marken und Einzelhändler. Die Plattform ist maßgeschneidert für alle nachhaltig hergestellten Fasern, z. B. industriell hergestellte Cellulosefasern, Wolle, recycelter Polyester und Biobaumwolle.

Sie bietet Kunden und Partnern sowie Konsument:innen einen Überblick über die gesamte textile Lieferkette. Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette hat für Marken aus dem Bekleidungs- und Heimtextil-Sektor höchste Priorität. Mit der neuen Blockchain-fähigen Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette unterstützt Lenzing die gesamte Lieferkette bei der Erfüllung der steigenden Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit.

Mehr als 4530 verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette (Spinnereien, Stofffabriken, Bekleidungshersteller usw.) haben sich der Plattform angeschlossen. Mehrere große Modemarken wie H&M und Bestseller haben mit der Einführung von TextileGenesis™ für alle regenerierten Cellulosefasern begonnen. Lenzing verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Fasern mit Blockchain-Rückverfolgbarkeit. Die Anzahl der monatlich ausgegebenen Fibercoins steigt stetig an.

TextileGenesis™-Plattform: Fibercoin™ Technologie zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette

Durch die Nutzung der innovativen Fibercoin™ Technologie der TextileGenesis™-Plattform können Lenzing und andere Markenpartner nun digitale Token (Blockchain-Assets) im direkten Verhältnis zu den physischen Lieferungen von Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Diese digitalen Token bieten einen einzigartigen „Fingerabdruck“ und ein Authentifizierungsverfahren, das Fälschungen verhindert, eine sicherere, vertrauenswürdige, digitale Kontrollkette über die gesamte Textillieferkette bietet und vor allem sicherstellt, dass Materialien nachhaltig produziert werden.

Digitaler Produktpass

Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR), eine Verordnung für die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte im Rahmen des EU Green Deals, zielt vorrangig auf Textilien ab. Mit der ESPR werden auch Informationsanforderungen in Bezug auf den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP) eingeführt, welche die Transparenz und die Granularität der Daten verbessern mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Die Europäische Kommission arbeitet an Standards und IT-Lösungen für den DPP, die um 2026 herum für Textilien verbindlich in Kraft treten dürften, da eine manuelle Datengenerierung aufgrund der schieren Datenmenge, die dafür erforderlich wäre, nicht praktikabel ist.

Im Jahr 2023 brachte Lenzing die Produktklasse der regenerierten Cellulosefasern in die Plattform von Global Textile Scheme (GTS) ein, die als einheitlicher Branchenstandard für alle Wertschöpfungsketten der Textilindustrie fungiert. GTS stellt ein klares und kostengünstiges Rahmenwerk für den effizienten Datenaustausch von der Faserherstellung bis zum Recycling zur Verfügung. GTS arbeitet mit namhaften IT-Anbietern und Textilexperten aus Unternehmen entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette zusammen. Der GTS-Standard ermöglicht die Umwandlung bestehender Daten in ein standardisiertes Format, das die Benutzer nach ihren eigenen Präferenzen anpassen können. Dies verschlankt den Prozess, da arbeitsintensive Datenharmonisierungs- und umfangreiche bilaterale Übersetzungstätigen wegfallen.

Kombination von Echtzeit-Fracht-Tracking und CO2-Visibilität

Seit September 2023 steht den internationalen Kunden von Lenzing ein Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit zur Verfügung, das die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette fördert.

Lenzing hat das Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit in Zusammenarbeit mit project44, einem Anbieter digitaler Lieferkettenlösungen, lanciert. Um die Komplexität der Lieferketten zu bewältigen, hat Lenzing eine Echtzeit-Programmierschnittstelle (API) implementiert, die ihr ERP-System (Enterprise Resource Planning) mit der „Movement“-Plattform von project44 verbindet. Dabei werden Kunden mithilfe von KI, GPS-Sensoren und maschinellem Lernen Echtzeitdaten zu den Faseraufträgen zur Verfügung gestellt, darunter Lieferstatus, Containerstandort, Schiffsroutenverfolgung und voraussichtliche Ankunftszeit.

Kontinuierliche Investitionen in die Digitalisierung des Betriebs

Im Rahmen der Pläne für die digitale Innovation des Betriebs konzentrierte sich Lenzing 2023 auf vier wesentliche digitale Initiativen:

Datengestützte Qualitätskontrolle

Lenzing nutzt Daten, um die Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe zu stärken und so von Anfang an erstklassige Qualität zu bieten und sicherzustellen, dass jeder einzelne Faserballen den Kunden ohne Umwege erreicht. 2023 konnte am Standort Lenzing (Österreich) mittels verschiedener Data Science-Pilotanwendungen der multidimensionale Wert der Datennutzung bei der Herstellung von Viscosemodalfasern demonstriert werden.

Mobile Wartung

Die mobile Wartung bietet eine komfortable und nutzerfreundliche Lösung für Mitarbeiter:innen, sie verringert den bürokratischen Aufwand und gewährleistet, dass die Wartungsarbeiten auf dem neuesten Stand der Technik erfolgen. Das Team am Standort Heiligenkreuz (Österreich) hat 2023 eine cloudbasierte Pilotanwendung für das mobile Auftragsmanagement und die Multiressourcenplanung aufgesetzt.

Augmented Reality (AR) für Schulungen

Bei Standardbetriebsverfahren bietet AR hochmoderne Schulungsmöglichkeiten zur Unterstützung bestehender und neuer Mitarbeiter:innen in der Produktion und Wartung. Die Division für Viscosemodalfasern am Standort Lenzing (Österreich) erprobte 2023 die Umsetzbarkeit eines AR-Tools zur Erstellung einer Bedienungsanleitung für Produktionsmitarbeiter:innen. In einem nächsten Schritt ist für 2024 die Durchführung eines Pilotprojekts geplant, das die wichtigsten Anwendungsfälle abdeckt.

Digital-Twin-Technologien

Digital-Twin-Technologien („digitale Zwillinge“) vereinen verschiedene Aspekte über den Lebenszyklus einer Anlage hinweg, indem sie die Daten und Informationen bestehender Systeme mit neuen Werkzeugen kombinieren. Sie ermöglichen die Simulation unterschiedlicher Szenarien auf globaler Ebene unabhängig von der physischen Infrastruktur. Das globale Engineering Team bewertete Tools sowie deren Implementierung in bestehende Systemlandschaften und wird 2024 weitere wertvolle Implementierungsmodelle vorstellen.

Diese Initiativen und Maßnahmen haben eine Verbesserung der Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Efficiency, OEE), der Arbeitssicherheit und der Umweltauswirkungen zur Folge.

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