[ESRS E4-5; GRI 304-1, 304-2, 304-3]
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2021 |
2022 |
2023 |
|||
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|
ha |
% |
ha |
% |
ha |
% |
Gesamtfläche |
71.631 |
100 |
78.640 |
100 |
90.200 |
100 |
Wald-/ |
54.081 |
75 |
58.194 |
74 |
63.757 |
71 |
Eigentum |
– |
|
– |
|
- |
|
Gepachtet/ |
54.081 |
75 |
58.194 |
74 |
63.757 |
71 |
Naturschutzfläche |
14.623 |
20 |
17.065 |
22 |
19.884 |
22 |
FSC® Fläche |
43.835 |
61 |
47.608 |
60 |
47.608 |
53 |
Infrastruktur |
2.927 |
|
3.380 |
4 |
6.559 |
7 |
Die von LD Celulose bewirtschafteten Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Guideline und den hohen Standards von Lenzing für die Beschaffung von Holz und Faserzellstoff. Bei der Planung wurden die intensive Nutzung der Holzressourcen und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität in die Risikoanalyse einbezogen. Um diese Risiken zu vermeiden, arbeitet LD Celulose mit Naturschutzprogrammen zusammen und baut auf die FSC®-Standards.
Bei der von LD Celulose praktizierten verantwortungsbewussten Plantagenbewirtschaftung werden Verfahren genutzt, die auf den Schutz der Biodiversität sowie auf den Schutz der Boden- und Gewässerqualität abzielen. Beispiele für diese Maßnahmen sind:
- Schonende Bodenbearbeitung: Zur Erhaltung des Bodens wendet LD Celulose die sogenannte schonende oder pfluglose Bodenbearbeitung an. Dabei werden Pflanzenrückstände der Vorkultur im Boden belassen, um Schutzschichten zu bilden und den Nährstoffkreislauf zu unterstützen.
- Düngeempfehlung: LD Celulose führt Bodenanalysen durch, um die zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit erforderliche Düngeempfehlung zu ermitteln.
- Habitatsvernetzung: Mit dem Ziel, die Naturschutzflächen und die gesetzlichen Reserven besser zu vernetzen, setzt LD Celulose auf Mosaikpflanzung und richtet ökologische Korridore ein, die die Flächen des heimischen Waldes miteinander verbinden sollen. Eine solche Vernetzung ermöglicht es Tieren und Pflanzen, zwischen verschiedenen Erhaltungsflächen zu migrieren, so dass sich verschiedene Populationen paaren können und die genetische Vielfalt erhalten bleibt. Diese Maßnahme ist eine freiwillige Aktivität, die über die Anforderungen des Gesetzgebers und der Zertifizierung hinausgeht.
Erhaltung und Monitoring von Auwäldern: Diese Waldflächen entlang von Wasserläufen tragen zur Erhaltung der Wasserqualität und der verfügbaren Wassermenge bei. Sie halten die vom Regen mitgeführten Sedimente und Nährstoffe zurück und verhindern so die Wasserverschmutzung und auch die Verschlammung der Gewässer. Nach brasilianischem Recht sind Auwälder geschützt, da sie als Naturschutzflächen gelten. LD Celulose wiederum legt alle Naturschutzflächen in ihren Forstwirtschaftsgebieten fest und überwacht auch Auwälder.
Wiederherstellung und Aufforstung
[GRI 304-3]
Lenzing unterstützt Lösungsansätze zur Walderhaltung in anderen Regionen, die nicht mit der eigenen Lieferkette in Verbindung stehen, z. B. die Aufforstung in Albanien, der Demokratischen Republik Kongo und den USA. Darüber hinaus engagiert sich Lenzing auch auf politischer Ebene für den Schutz von Urwäldern oder gefährdeten Wäldern in Kanada (Broadback Forest Quebec, Vancouver Island) und Indonesien (Leuser Ecosystem). Im Jahr 2023 unterzeichnete Lenzing den Brief „World’s MMCF Producers Call on the Convention of Biological Diversity to support conserving at least 30 % of the world’s forests by 2030“, der für die COP 15 Konferenz im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Montreal) vorbereitet wurde.
Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Maßnahmen zur Walderhaltung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Aufforstung in gefährdeten Regionen zu setzen (Ziel „Naturschutzprojekte“). Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, hat Lenzing 2022 definiert, wie sie Projekte identifizieren kann, zu denen Lenzing einen Beitrag leisten möchte.
- Identifizierung der Anforderungen von CDP und Canopy
- Identifizierung potenzieller Partner auf dem Markt mit Erfahrung und einem breiten Netzwerk für eine erfolgreiche Partnerschaft
- Ermitteln, wie andere Marktteilnehmer das Problem der Biodiversität angehen
Im Jahr 2023 hat Lenzing die 2022 mit dem CDP (Carbon Disclosure Project), Canopy und ÖBf (Österreichische Bundesforste) identifizierten Projekte abgestimmt.
Innovationen für Menschen: Verringerung des CO2-Fußabdrucks, Schutz der Wälder und Verbesserung der Lebensbedingungen ländlicher Gemeinden, die von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind
Dieses Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo, Region Luozi, verbindet soziale und ökologische Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz, um die Umwelt nachhaltig zu schützen, den THG-Ausstoß zu verringern und das Leben von gefährdeten Kindern und Familien in einem der ärmsten Länder der Welt nachhaltig zu verbessern. Bei diesem Forschungsprojekt soll der THG-Ausstoß durch innovative Produkte wie „Holzkohle“ aus landwirtschaftlichen Abfällen auf pflanzlicher Basis und energiesparende Herde reduziert werden. Durch die Verwendung dieser alternativen Kohle besteht keine Notwendigkeit Holz in den Wäldern zu ernten. Darüber bieten Tätigkeiten, die Einkommen generieren, Alternativen für Kleinbauern, sodass sie nicht mehr Holzkohle aus Holz herstellen und verkaufen müssen. Ökologische und intelligente integrierte landwirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. die Kombination von Agroforstwirtschaft und Bienenhaltung) werden zukünftig Kleinbauern höhere Einkommen ermöglichen, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Entwaldung verringern. Flankierende Interessenvertretung und Bildungsmaßnahmen werden durchgeführt, um die Brandrodung weitgehend zu reduzieren und den Waldschutz zu verbessern.
Erhalt und Förderung von Ökosystemleistungen in Österreich
Im Jahr 2023 hat sich Lenzing aktiv für den Erhalt und die Förderung von Ökosystemleistungen der Wälder von Lenzings Holzlieferanten in Österreich eingesetzt. Erreicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf). Hauptziel der Kooperation ist die Unterstützung des Schutzes von Heide- und Moorlandschaften in Oberösterreich. Neben der Moorsanierung unterstützt das Projekt auch zusätzliche Aktivitäten, die die Ökosystemleistungen des Waldes verbessern oder erhalten. Im Berichtsjahr hat Lenzing beispielsweise die Anpflanzung von 200 bienen- und bestäuberfreundlichen Sträuchern entlang eines etwa ein km langen Waldweges unterstützt. Damit wird dem Rückgang der Bestäuberinsekten entgegengewirkt, indem ihre Lebensräume wiederhergestellt werden, die zunehmend durch intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz beeinträchtigt werden. Weiters wurde ein Aktionsplan für das Engagement zum Schutz von Torfmooren im kommenden Jahr entworfen und vorbereitet.
Biodiversität rund um den Produktionsstandort in Lenzing (Österreich)
Lenzing hat auf einer ehemaligen Deponie in unmittelbarer Nähe des Standorts Lenzing (Österreich) eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, die 2022 fertiggestellt wurde. Derzeit plant Lenzing, an diesem Standort eine Biodiversitätsinsel zu schaffen. Dazu soll eine Magerwiese zwischen den Photovoltaikmodulen gepflanzt werden. So wird sichergestellt, dass das Gebiet zu einem Lebensraum für heimische Insekten, Vögel und andere Tiere werden kann und gleichzeitig der Standort mit erneuerbarer Energie versorgt wird. Das Saatgut für die heimischen Pflanzen wurde sorgfältig ausgewählt, um eine große Vielfalt an Wildpflanzen für die heimische Tierpopulation sicherzustellen. An den Rändern der Magerwiesen wird bewusst auf Pflegemaßnahmen verzichtet, um durch Totholz, Steinanhäufungen und Laub natürliche Lebensräume für Mikroorganismen und Insekten zu schaffen.
Lenzing bewirtschaftet einen rund 40 ha großen Wald rund um den Hauptstandort in Lenzing (Österreich). Der Wald dient als „grüner Gürtel“, d. h. als natürliche Barriere für standortspezifische Emissionen um den Standort Lenzing und bietet verschiedene Ökosystemleistungen, u. a. als Erholungsgebiet für die Bevölkerung vor Ort. Das Waldgebiet und insbesondere der 80 Jahre alte Waldbestand ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Lenzing befolgt ein nachhaltiges Bewirtschaftungskonzept, das Kahlschlag vermeidet. Stattdessen werden selektiv einzelne Bäume gefällt und für die Faserproduktion verwendet. Die Wurzelstöcke und andere Abfälle werden im örtlichen Fernheizwerk verwertet. So reduziert Lenzing die Emissionen und hält die Rohstoffe in der Region. Bei der Wiederaufforstung wird auch auf einheimische und vielfältige Baumarten geachtet, um die künftigen Herausforderungen des Klimakrise abzufedern. Lenzing arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Projekt für den Bienenschutz in Brasilien
LD Celulose engagiert sich seit vielen Jahren auch in einer Initiative zur Unterstützung von Imker:innen. Das Unternehmen hat eine Partnerschaft mit Verbänden von Honigproduzent:innen in der Region Triangulo Mineiro und im ländlichen São Paulo. LD Celulose stellt einen Teil ihrer Wälder zur Verfügung, damit Imker:innen dort ihre Bienenkästen aufstellen können Die derzeit installierten 4.000 Kästen produzieren etwa 50 Tonnen Honig pro Jahr. Diese Partnerschaft kommt der Umwelt und den Gemeinden vor Ort zugute, denn sie bewirkt zunehmenden Schutz und Überwachung der Wälder, eine Zunahme der Bienenpopulationen und höheres Einkommen für Imker:innen. Eine neue Phase des Projekts ist die Umsetzung eines Trainingsprogramms zur Honigerzeugung, das sich an junge Menschen richtet und gemeinsam mit den Partnerverbänden der Honigproduzent:innen durchgeführt wird.
Albanien
Die Lenzing Gruppe hat 2019 ein Walderhaltungsprojekt in Albanien gestartet. Das Projekt wird wie geplant bis Ende 2024 fortgesetzt. Darüber hinaus wurde der Umfang des Projekts erheblich erweitert, um auch die Nachbarländer einzubeziehen; dieses erweiterte Projekt wird nach 2024 fortgesetzt. Es wird von der österreichischen Entwicklungs-NGO ICEP geleitet und von der ADA (Austrian Development Agency) und der Lenzing Gruppe finanziert. Das ursprüngliche Projekt soll die Entwicklung des ländlichen Bereiches in Albanien in der Großregion Shkoder (Ana e Malit) und Diber (Peshkopi) gefördert werden. Hierzu sollen natürliche Ressourcen nachhaltig eingesetzt und alternative Einkommensquellen für die Gemeinschaften gefördert werden. Das ursprüngliche Ziel war es in diesem Gebiet einen renaturierten Bereich von 20 ha zu realisieren. Der erweiterte Umfang zielt nun auf die Aufforstung von 45 ha degradierter Flächen und die Wiederherstellung weiterer 75 ha in dem Gebiet ab. Hierfür werden 110.000 Bäume gepflanzt. Das grenzüberschreitende Wassereinzugsgebiet des Flusses Drin, in dem sich das Wasser bei Regen sammelt, erstreckt sich auf die Länder Albanien, Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. In dem Einzugsgebiet liegen große Wald- und Weideflächen, Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt. Zudem ist es mit Blick auf Süßwasserökosysteme eines der wasserreichsten Gebiete Europas. In den letzten drei Jahrzehnten wurde die Waldfläche in den vier Zielländern entlang des Flussbeckens stark ausgebeutet. Daneben ist es durch zunehmende illegale Abholzung und die Folgen des Klimawandels, wie Trockenheit und Waldbrände, bedroht.
Langfristig soll durch das Projekt ein Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung entlang des Drin durch integrierte Waldbewirtschaftung (integrated forest management, IFM) geleistet werden. Durch die beschlossenen Maßnahmen werden die Lebensbedingungen den ländlichen Gemeinden in den Zielgebieten verbessert. Das Gesamtergebnis des Projekts führt zu einem höheren sozioökonomischen und ökologischen Nutzen für die Gemeinschaften vor Ort durch Ökosystemleistungen. Diese werden durch IFM-Methoden, Aufforstung und den Schutz der biologischen Vielfalt verstärkt. Das Projekt verwendet einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der nationale und internationale Expert:innen und auch lokale Gemeinschaften, zentrale und lokale Behörden sowie laufende Initiativen einbindet.
Erfolge im Jahr 2023
- 5 ha aufgeforstet
- 10.778 Bäume gepflanzt
- 63 lokale Waldarbeiter wurden beschäftigt und im Umgang mit Maschinen geschult
- Auftaktkonferenz zur integrierten Waldbewirtschaftung mit 60 Teilnehmern aus der öffentlichen Verwaltung, Ministerien, Universitäten, öffentlichen und privaten Forstunternehmen usw.
Klimaschutz-, Waldschutz- und Aufforstungsprojekte in Verbindung mit Fasermarken
Lenzing hat unter dem Markennamen VEOCEL™ und TENCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit geringerem CO2-Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstoffindustrie eingeführt. Auf folgendem Konzept basierend, „Reduzieren – Engagieren – Ausgleichen“, hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstoffkompensationsprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von ClimatePartner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertifiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klima- und Waldschutz- sowie Aufforstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Verified Carbon Standard zertifiziert.
Die von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekte mit ausführlichen Informationen finden Sie auf folgenden ClimatePartner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2023 und 2024 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
- Windenergie in Thailand/West Huaybong
- Geothermische Energie in China/Changdao
- Solarenergie in Indien/UP, Karnataka & Maharashtra
- Biogas in Indien/Punjab
- Aufforstung in China/Anlong
- Waldschutz in Brasilien/Labrea
Die erworbenen CO2-Zertifikate werden gemäß der Menge an verkauften Fasern in jedem Jahr getilgt.