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Division Pulp

Die Division Pulp bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung und zum Vertrieb von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produziert mit ausgezeichneter Qualität bereits erfolgreich auf Nennkapazität von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr und zählt damit zu den größten und produktivsten Werken weltweit. Überschüssiger Strom wird als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Diese neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde.

Mit dem neuen Zellstoffwerk stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und reduziert damit weitgehend die Abhängigkeit von externen Zellstoff-Lieferanten. Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Waldfläche zu verfügen.1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.

Im Sinne der „Better Growth“ Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran, um die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Das Projekt2 wurde in der Berichtsperiode im Rahmen des Programmes LIFE 20223 mit einem Zuschuss der EU von EUR 10 Mio. unterstützt.

Die externen Umsatzerlöse der Division Pulp erreichten 2023 einen Wert von EUR 676,1 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 462,1 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 284,6 Mio.

Holz

Die Lage der Holzmärkte hat sich nach den Verwerfungen des Vorjahres weitgehend stabilisiert und die extremen Preisausschläge sind teilweise wieder zurückgegangen.

Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtsjahr daher ausreichend mit Holz versorgen.

Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigte auch 2023 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.4

Bioraffinerie

Zellstoff

Die Division Pulp versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Der Eigenversorgungsgrad erhöhte sich damit auf deutlich mehr als die strategisch angestrebten 75 Prozent. Lenzing etablierte sich darüber hinaus als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2023 ca. 1.068.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.

Bioraffinerie-Produkte

In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.

Lenzing profitierte auch 2023 vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren
CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.

Nach einem starken Umsatzwachstum im Vorjahr und weiter steigenden Umsätzen im ersten Halbjahr 2023, verzeichneten die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased im zweiten Halbjahr analog zur allgemeinen Preisentwicklung im Chemikalienmarkt eine rückläufige Umsatzentwicklung. Im Mai des Berichtsjahres feierte Lenzing das 40-jährige Bestehen ihres Bioraffinerie-Konzeptes und blickte dabei auf eine lange erfolgreiche Entwicklung dieses Geschäftszweiges zurück.

1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948

2 Project 101113614 — LIFE22-ENV-SE-TREATS

3 https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life_en

4 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92

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