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20. Nutzungsrechte Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die als Nutzungsrechte Leasing in der Konzern-Bilanz ausgewiesen werden. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden als Teil der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Note 28).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing je Anlagenklasse:

Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing
TEUR

2024

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Summe

Buchwerte zum 01.01.

120.017

14.531

134.547

Zugänge

5.071

8.026

13.097

Abgänge

-126

-65

-191

Abschreibungen im Geschäftsjahr

-7.028

-7.745

-14.773

Währungsumrechnungsdifferenzen

6.435

216

6.651

Buchwerte zum 31.12.

124.369

14.964

139.333

Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing (Vorjahr)
TEUR

2023

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Summe

Buchwerte zum 01.01.

58.401

14.360

72.761

Zugänge

71.978

6.488

78.466

Abgänge

-1.088

-647

-1.735

Abschreibungen im Geschäftsjahr

-6.832

-5.536

-12.367

Währungsumrechnungsdifferenzen

-2.443

-134

-2.577

Buchwerte zum 31.12.

120.017

14.531

134.547

Im Geschäftsjahr 2024 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 4.825 für Waggons, in Höhe von TEUR 2.720 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 2.516 für Stapler, PKWs und sonstige Fahrzeuge, in Höhe von TEUR 2.057 für Lagerhallen und Freiflächen sowie in Höhe von TEUR 666 für Maschinen erfasst.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 68.015 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 3.051 für Waggons, in Höhe von TEUR 2.392 für Gebäude sowie in Höhe von TEUR 1.941 für Maschinen erfasst. Die Abgänge betreffen im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 1.057 für Büroräumlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 644 für technische Anlagen.

Die Konditionen der wesentlichen Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Landnutzungsrechte: Die biologischen Vermögenswerte (siehe Note 19) befinden sich auf Land, das sich nicht im Eigentum der Lenzing Gruppe befindet. Für dieses Land bestehen Landnutzungsrechte. Die Leasingvereinbarung hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Leasingvereinbarung nach 30 Jahren um 19 Jahre zu verlängern. Diese Verlängerungsoption wurde bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht berücksichtigt, weil die Nutzung der biologischen Vermögenswerte in 30 Jahren aus heutiger Sicht noch nicht hinreichend sicher ist. Es bestehen Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren bzw. gibt es Verträge mit unbestimmter Nutzungsdauer. Bei unbestimmter Nutzungsdauer für Büro- und Lagerräumlichkeiten, bei denen wirtschaftliche Austrittsbarrieren bestehen, wurde die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer herangezogen. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Kläranlagen: Die Leasingvereinbarung betrifft ein Leasingverhältnis über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Die Anlage inklusive Grundstück wird gegen Bezahlung einer Ablösesumme im Geschäftsjahr 2025 in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen.

Kündigungs- und Verlängerungsoptionen werden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt, sofern deren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung hinreichend sicher ist. Die Lenzing Gruppe schätzt, dass mögliche künftige Zahlungsabflüsse aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und damit einhergehenden künftigen Zahlungsmittelabflüssen von TEUR 3.435 (31. Dezember 2023: TEUR 3.481) führen würden.

Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:

Aufwendungen aus Leasingverhältnissen
TEUR

 

2024

2023

Kurzfristige Leasingverhältnisse

8.548

9.216

Variable Leasingaufwendungen

12.631

12.995

Leasingaufwendungen mit geringem Wert

1.963

1.351

Nichtleasingkomponenten

1.122

914

Miet- und Leasingaufwendungen

24.264

24.476

 

 

 

Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten = Finanzierungskosten

15.909

17.914

Als kurzfristige Leasingverhältnisse wurden jene Leasingverhältnisse erfasst, deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt. Bei Verträgen ohne Laufzeit sind jene Leasingverhältnisse als kurzfristig eingestuft, bei denen für beide Parteien ein Kündigungsrecht vorliegt, welches ohne Zustimmung der Gegenpartei durchgesetzt werden kann und keine Kündigungsstrafen sowie wirtschaftlichen Barrieren vorhanden sind. Die Leasingverhältnisse mit ausschließlich variablen Leasingzahlungen, ohne Koppelung an einen Index oder (Zins-)Satz, werden nicht als Nutzungsrechte Leasing aktiviert.

In den variablen Leasingaufwendungen sind im Wesentlichen variable Mietzahlungen für Lagerhallen basierend auf monatlichen Lagermengen enthalten.

Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern (siehe Note 37, Abschnitt „Rohstoffpreisrisiko“). Bei einem Teil der Strombezugsverträge handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei denen die Zahlungen zur Gänze variabel und daher in den variablen Leasingzahlungen enthalten sind.

Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betragen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 49.225 (2023: TEUR 47.541). Hierin sind kurzfristige, variable und Leasingaufwendungen für Vermögenswerte mit geringem Wert enthalten.

Die Miet- und Leasingaufwendungen sind zur Gänze zahlungswirksam und im Cashflow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die im Zusammenhang mit der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten anfallenden Cashflows werden in Note 33 erläutert.

Alle Nutzungsrechte Leasing werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen undiskontierten Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Undiskontierte jährlich fällige Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber
TEUR

 

31.12.2024

31.12.2023

Im Folgejahr

3.990

3.972

In den folgenden 1 bis 2 Jahren

3.680

3.637

In den folgenden 2 bis 3 Jahren

3.680

3.637

In den folgenden 3 bis 4 Jahren

3.674

3.637

In den folgenden 4 bis 5 Jahren

3.670

3.637

Danach

0

1.325

Summe

18.695

19.844

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Die Mieterträge für das Geschäftsjahr 2024 sind in Note 7 ersichtlich.

Die Lenzing Gruppe klassifiziert diese Leasingverhältnisse als Operating Leasing, da die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken zurückbehalten werden.

Weiterführende Links

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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Konzern-Bilanz

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Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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