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Energie- und weitere Rohstoffversorgung der Divisionen

Die Themen „Energie“ und „Weitere Rohstoffe“ sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisionen „Faser“ und „Zellstoff“ zuzuordnen.

Energie

Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an allen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.

Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe sind mit Blick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten nach wie vor sehr gut gefüllt.

Die Energiepreise gingen in Europa im Jahr 2024 weiter zurück und setzten damit ihre Erholung fort, auch wenn es gegen Ende des Jahres wieder einen Anstieg zu verzeichnen gab. Der anhaltend niedrige Gasverbrauch in Europa und die damit verbundenen niedrigen Importe führten zu einem Rückgang der Gaspreise um 15 Prozent. Der Strompreis ging aufgrund der hohen Produktion von erneuerbaren Energien sogar um 20 Prozent zurück. Der Kohlepreis verzeichnete einen Rückgang um 10 Prozent und der Ölpreis ging um 3 Prozent zurück. Der CO2-Preis verzeichnete ein Minus von 22 Prozent.

Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.

Im November 2023 hatte Lenzing einen Liefervertrag mit dem österreichischen Stromproduzenten WLK energy über den Bezug von rund 13 MW Leistung aus Windenergie abgeschlossen. Die Anlage wurde 2024 errichtet und liefert seit 2025 grünen Strom für den Standort Lenzing. Darüber hinaus plant Lenzing (vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung) einen Ausbau ihrer PV-Kapazitäten für den Standort und unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung. Der Standort bezieht derzeit Strom aus PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7 MWp.

Im Jahr 2024 wurde eine Prüfung der Umweltverträglichkeit für die Errichtung und den Betrieb eines neuen Wirbelschichtkessels am Standort Lenzing erfolgreich durchgeführt. Mit dem Vorhaben soll die Altanlage ersetzt, der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen minimiert und die Luftqualität verbessert werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2025 geplant.

Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode überwiegend im Normalbetrieb. Im Berichtsjahr wurden etliche Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt, die nicht nur beträchtliche Einsparungen mit sich bringen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Ressourcenschonung und Wettbewerbsfähigkeit leisten.

Die Energieanlagen in Paskov liefen in der Berichtsperiode ebenfalls im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Die Erdgaspreise am Standort Mobile (USA) veränderten sich nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr. Beim Strompreis kam es zu einer leichten Erhöhung.

Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Beim Kohlepreis gab es keine wesentliche Änderung im Vergleich zum Vorjahr. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit dem dritten Quartal des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen. Der Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück.

Die Dampf- und Strompreise am Standort Nanjing (China) gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Mit der Inbetriebnahme zweier Gasturbinen konnte im Berichtsjahr ein weiterer Meilenstein bei der Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren erreicht werden.

Der für die Lyocallanlage am Standort Prachinburi (Thailand) maßgebende Dampf- und Strompreis ging im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Weitere Rohstoffe

Die für Lenzing relevanten Chemikalienmärkte verzeichneten 2024, im Vergleich zum Jahresende 2023, moderate Preisanstiege, die zum Teil auf die nach wie vor erhöhten Energiekosten aufseiten der Hersteller zurückzuführen waren.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 moderat, stiegen aber im zweiten Halbjahr in allen Regionen kontinuierlich an. Grund dafür war eine relativ stabile Nachfrage aus der Nickel- und Aluminiumerzeugung bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.

Schwefel

Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2024 stabil, verzeichneten gegen Jahresende aber aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach Schwefelsäure und Düngemitteln einen deutlichen Anstieg.

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