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Maßnahmen

[ESRS E2-2; GRI 3-3d, 303-2, 306-2]

Eine Zusammenfassung der „Gesetzten Maßnahmen“ findet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.

Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)

Lenzing hat sich dem „Supplier-to-Zero“-Programm der Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) verpflichtet und von Beginn an die MMCF-Richtlinien übernommen. Alle Lenzing Viskosestandorte haben ihre erste Bewertung der „Supplier to Zero“-Plattform abgeschlossen und erfolgreich die Gesamtleistung der Stufe „aspirational“ erreicht. Weitere Einzelheiten zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont finden Sie unter dem Ziel „ZDHC-Viscose“.

In den letzten Abwassertestberichten 2024 erreichten die Standorte Prachinburi (Thailand) und Heiligenkreuz (Österreich) den Status „aspirational“ bei ZDHC MMCF-Abwasser-Parametern sowie für die ZDHC Supplier to Zero Plattform. Weitere Informationen zu dieser Maßnahme und ihrem Zeithorizont finden Sie unter dem Ziel „ZDHC Lyocell“.

Schwefelkohlenstoff­rückgewinnungsanlage (CAP)

Die Anlage von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) hat ihre Umweltleistung deutlich verbessert. Die abgeschlossene Anlagenmodernisierung seit 2021 im Wert von 100 Millionen Euro umfasst zwei Hauptkomponenten. Die erste ist die neue Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP), die das erste Jahr erfolgreich in Betrieb war. Die Daten für das Gesamtjahr zeigen, dass die CAP dazu beigetragen hat, Lenzings Ziel für „Luftemissionen“ zu erreichen. Die zweite Komponente ist die Modernisierung der Kläranlage, die nachfolgend beschrieben wird.

Abwasseraufbereitungsanlage (ARA)

Die Abwässer werden kontrolliert abgeleitet, um eine Kontamination des Grundwassers zu vermeiden. Das Prozesswasser wird in biologischen Abwasseraufbereitungsanlagen (Kläranlagen) behandelt. Die Lenzing Gruppe verfügt an all ihren Standorten mit Ausnahme von Grimsby (Großbritannien) über derartige Anlagen. Lenzing investierte 24 Millionen Euro in eine neue Kläranlage in Grimsby, um ihre ehrgeizigen Umweltstandards zu erfüllen. Die Inbetriebnahme wurde 2024 begonnen und die Anzucht der Biomasse wird im Januar 2025 beginnen. Das Wachstum und die Akklimatisierung der Biomasse wird voraussichtlich drei bis sechs Monate dauern. Anschließend wird der Anlagenbetrieb auf optimale Leistung und Effizienz ausgerichtet. Diese Maßnahme wird den Standort in seinem Nachhaltigkeitsfahrplan einen großen Schritt voranbringen und den Weg für die Erfüllung des „ZDHC-Lyocell“-Ziels ebnen. Sobald die Anlage in Vollbetrieb ist, wird sie die Wasseremissionen um 65 Prozent bis 80 Prozent verringern.

An den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) werden aus den Abfallströmen der Zellstoffproduktion bereits in einem frühen Stadium des Bioraffinerieprozesses organische Verbindungen extrahiert. Dadurch verringert sich die CSB-Belastung (CSB = chemischer Sauerstoffbedarf) im Abwasser deutlich. Am Standort Paskov wird CSB zudem in Biogas umgewandelt, das vor Ort als Brennstoff verwendet wird. Das sind Beispiele für einen Best-Practice-Ansatz: Potenzielle Abwasserströme werden zu nützlichen Produkten verarbeitet, wodurch Verschmutzung vermieden und die in den Abwasseraufbereitungsanlagen zu behandelnde Abwassermenge reduziert wird.

Das Lenzing-Werk in Purwakarta (Indonesien) hat seine Kläranlage modernisiert. Der Bau wurde 2023 abgeschlossen und ist seit Anfang 2024 voll in Betrieb, wodurch die Abwasseremissionen (CSB und Sulfat) erheblich reduziert wurden.

Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Projekt zur Modernisierung der Kläranlage am Standort Mobile in den USA genehmigt. Die Lyocellanlage war eine der ersten ihrer Art. Ziel ist die Modernisierung der bestehenden Kläranlage, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe und die Zielvorgabe für CSB-Emissionen zu erfüllen. Diese Investition wird nicht nur dazu beitragen, die künftigen ZDHC-Anforderungen für die Lyocellproduktion zu erfüllen, sondern auch eine potenzielle Erweiterung der Faserproduktionskapazität ermöglichen. Das Projekt umfasste die Renovierung bestehender Strukturen und neue modulare Elemente für eine hochmoderne Abwasserbehandlung, um den Lebenszyklus der Kläranlage zu verlängern. Im Mittelpunkt standen die Verringerung des Nitratgehalts und eine bessere Sterilisation sowie der Ersatz kritischer Infrastruktur, deren Lebenszyklus sich dem Ende neigt. Der Bau wurde im Dezember 2023 fertiggestellt. Seit Mai 2024 sind die neuen Systeme vollständig in Betrieb. Aktuell werden sie justiert, um eine optimale Leistung zu garantieren.

Higg Facility Environmental Module (FEM)

Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Umsetzung der Higg-FEM-Bewertung fort und führte an allen Produktionsstandorten Selbstbewertungen durch, um die Emissionen von Schadstoffen und bedenklichen Stoffen zu überwachen, die mit der Umweltverschmutzung verbundenen Risiken zu verringern und Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung zu entwickeln. Darüber hinaus wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer Überprüfung durch Dritte unterzogen.

Lenzing setzt derzeit keine Maßnahmen bezüglich der Wertschöpfungskettenaspekte der folgenden Auswirkungen: Negative Auswirkungen von Lenzing’s nachgelagerter Wertschöpfungskette auf Wasserverschmutzung; „Potenzial für schwerwiegende negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt im Falle von Unfällen oder Leckagen im Zusammenhang mit SoCs und SVHCs“. Lenzing hat diesbezüglich Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.

Lenzing ergreift keine Maßnahmen hinsichtlich der „positiven Auswirkungen auf die Verschmutzung durch Mikrofasern“, da Lenzing Fasern eine Alternative darstellen und Kunststofffasern ersetzen können.

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