Maßnahmen
[ESRS E3-2; GRI 3-3d, 303-1]
Eine Zusammenfassung der „Gesetzten Maßnahmen“ findet sich im Abschnitt Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Integration von globalen wasserbezogenen Bewertungsinstrumenten in das Risikomanagement
Die Wasserrisikobewertung auf Unternehmensebene erfolgt durch die Sammlung kontextbezogener qualitativer und quantitativer Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion von Lenzing unter Verwendung des WRI Aqueduct Water Risk Atlas und des WWF Water Risk Filter. Diese Daten und Instrumente unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation und die Identifizierung von Gebieten mit Wasserrisiken für bestimmte Standorte, einschließlich Regionen mit hohem Wasserstress, sondern geben auch Einblick in zukünftige Szenarien, wie z. B. jene, die durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und -qualität verursacht werden. Die Maßnahme ist ein kontinuierlicher jährlicher Prozess und wurde auch im Berichtsjahr durchgeführt.
Wasserfußabdruck von Faserprodukten und Rohstoffen
Auf der Produktebene ist die Lebenszyklusanalysen (LCA) das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen durch die direkte und indirekte Geschäftstätigkeit, d. h. bei der eigenen Zellstoff- und Faserproduktion bzw. in vorgelagerten Lieferketten. Dies unterstützt nicht nur die Untermauerung produktbezogener Umweltaussagen, sondern ermöglicht auch die Identifizierung von Bereichen mit Verbesserungspotenzial, wie z. B. die Zellstoffproduktion (einschließlich Recycling) oder wichtige Chemikalien. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung von internen Umweltdaten, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung wichtiger besorgniserregender Stoffe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten zur Wassernutzung bei Lieferanten. Während der Fokus ursprünglich auf Zellstofflieferanten lag, werden nun auch Primärdaten von wichtigen Chemikalienlieferanten angefordert. Diese systematische Erhebung von Daten aus der eigenen Produktion von Lenzing und von ihren Lieferanten wird auf Anfrage durchgeführt und fließt in die fortlaufenden Aktualisierungen von LCA-Berechnungen für die Produkte von Lenzing ein.
Effizienz- und Verbesserungsmaßnahmen
Bis Ende 2024 wurde die Installation einer zusätzlichen Umkehrosmoseanlage im Lyocell-Werk am Standort Lenzing in Österreich abgeschlossen, die den Wasserverbrauch verringern wird, indem Wasser zurückgewonnen wird, das in anderen Prozessschritten genutzt werden kann. Darüber hinaus wird weniger Wasser für die NMMO-Rückgewinnung benötigt, wodurch sich die Wasser-Wiederverwendungsrate noch weiter erhöht. Ferner tragen Verbesserungen in der Spinnbad-Verdampfung zu einer deutlichen Verringerung der THG-Emissionen bei.
Higg Facility Environmental Module (FEM)
Im Jahr 2024 setzte Lenzing die Implementierung der Higg FEM-Bewertung fort und führte Selbstbewertungen an allen Produktionsstandorten durch, um den Wasserfußabdruck zu überwachen, Risiken im Zusammenhang mit der Wassernutzung zu reduzieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Wassereffizienz zu entwickeln. Zusätzlich wurden drei Standorte in Prachinburi (Thailand), Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) einer unabhängigen Verifizierung unterzogen.
Zu den Maßnahmen im eigenen Betrieb bezüglich der „Negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen durch Wasserentnahme durch Lenzing und der Wertschöpfungskette“ siehe den Abschnitt „Wasserverantwortung“ in diesem Kapitel. Lenzing hat keine Maßnahmen ergriffen, um diese Auswirkungen in seinen nachgelagerten Wertschöpfungsketten anzugehen, Lenzing hat Prioritäten gesetzt und arbeitet schrittweise an den wichtigsten Themen.