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Maßnahmen

[ESRS S2-4; GRI 3-3d]

Eine Zusammenfassung der „Gesetzten Maßnahmen“ findet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels. Alle unten genannten Maßnahmen zielen auf die Erfüllung des Zieles „Einbeziehung der Lieferanten“ ab.

Lenzing hat im Berichtsjahr keine Abhilfe für tatsächliche wesentliche Auswirkungen leisten müssen. Da keine Fälle gemeldet wurden, kann Lenzing derzeit keine Aussage zur Effektivität der getroffenen Maßnahmen machen. Lenzing arbeitet daran, seine Kenntnisse über die Wertschöpfungskette zu vertiefen, um sicherzustellen, dass die eigenen Tätigkeiten keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen in der Wertschöpfungskette verursachen oder zu solchen beitragen. Unter diesen Voraussetzungen kann Lenzing derzeit nicht abschließend beurteilen, ob das Unternehmen tatsächlich keine wesentlichen negativen Auswirkungen verursacht oder zu solchen beiträgt.

Vorgelagerte und nachgelagerte Wertschöpfungskette – Hotspot-Analyse

Im Berichtsjahr wurde eine Hotspot-Analyse zu Zwangs- und Kinderarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette durchgeführt. Diese Analyse markierte einen ersten Schritt, um tiefere Einblicke in die Wertschöpfungskette zu erhalten. Die Ergebnisse werden als Grundlage dienen, um potenzielle Maßnahmen für nächste Schritte abzuleiten.

Lieferanten

Lenzings Lieferanten müssen erklären, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten von Lenzing gelesen und verstanden haben und dass sie ihn einhalten werden. Eine Ausweitung ist geplant.

Lenzing hat 2022 begonnen, Nachhaltigkeitsklauseln in die Vertragsbedingungen für ihre wichtigsten Chemikalienlieferanten aufzunehmen und implementiert sie auch weiterhin. Dies beinhaltet u. a. das Setzen von durch Science Based Targets Initiative genehmigten Treibhausgas- (THG)-Reduktionszielen, was dazu beiträgt, Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten bereitzustellen, von denen Lenzing Produkte bezieht.

Holz- und Zellstofflieferanten

Lenzing wendet für Holz- und Zellstofflieferungen die Standards des FSC® oder des PEFC an. Weitere Informationen über Lenzings Bewertung ihrer Holz- und Zellstofflieferanten finden Sie in den Abschnitten „Beschaffung“ und „Lieferantenbewertung“ im Kapitel „G1 Unternehmensführung“.

2024 wurden alle Lieferanten, die kontrolliertes Holz (FSC® Controlled Wood) liefern, offiziell darüber informiert, dass von ihnen die Anerkennung und Umsetzung der Anforderungen des Verhaltenskodex für Lieferanten und der Policy für Holz & Zellstoff erwartet wird. Diese Initiative stärkt das Bekenntnis des Unternehmens zu verantwortungsbewusster Beschaffung und unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen bei der Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft.

EcoVadis

EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, der mehr als 100.000 Unternehmen in über 175 Ländern weltweit bewertet hat. Die Nachhaltigkeitsthemen umfassen Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung je nach Branche und Größe des bewerteten Unternehmens. Im Abschnitt Menschen- und Arbeitsrechte des Fragebogens wird das Unternehmen im Hinblick auf soziale Aspekte in folgenden Bereichen bewertet: Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter: innen, Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement, Fälle von Kinderarbeit und anderes mehr. Die Unternehmen können beim Gesamt-Ranking zwischen 0 und 100 Punkte erreichen.

Lenzing will eine wachsende Zahl ihrer Lieferanten ermutigen, sich von Anbietern von Nachhaltigkeitsratings wie EcoVadis bewerten zu lassen, was auch im Einklang mit dem Ziel „Einbeziehung der Lieferanten“ steht 2024 lag das durchschnittliche Rating aller Lenzing Lieferanten bei 55,6 (8,6 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating von 47) und 8,6 Punkte höher als der Benchmark. Auch die Gesamtleistung verbesserte sich um 1,4 Punkte gegenüber 2023 (54,2). Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich deutlich besser abschneiden als der Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Lieferanten. Lenzing arbeitet mit ihren Lieferanten fortlaufend daran, deren Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern.

Die Lieferantenleistung wird mithilfe des EcoVadis Dashboard kontrolliert, das die Lieferanten anhand verschiedener Quellen überwacht, unter anderem anhand der „360° Watch“. Mit Hilfe von KI (künstlicher Intelligenz) wird weltweit nach Nachrichten über ein Unternehmen gesucht. Die Suchergebnisse werden anschließend als positiv, neutral oder negativ eingestuft. Schwerwiegende negative Ergebnisse können sich auf das Gesamtrating eines Unternehmens auswirken. Die Ergebnisse der Lieferantenüberwachung und die entsprechenden ergriffenen Korrekturmaßnahmen werden durch die Einkäufer:innen und das Management von Lenzing regelmäßig überprüft.

2023 wurde beschlossen, nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die von EcoVadis ein Mindest-Rating von 45 Punkten erhalten. Um diesem Ziel gerecht zu werden, sind ständige Bemühungen erforderlich. Fällt ein Lieferant unter dieses Mindest-Rating, führt Lenzing mit diesem Lieferanten einen aktiven Dialog, um einen Korrekturmaßnahmenplan anzustoßen und die Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Lenzing fordert automatisch, dass innerhalb von drei Monaten ein Korrekturmaßnahmenplan vorgelegt wird. Nachdem Ablauf einer angemessenen Frist wird überprüft, ob diese Korrekturmaßnahmen zum gewünschten Erfolg geführt haben. Wird kein Korrekturmaßnahmenplan angestoßen, beendet Lenzing ihre Geschäftsbeziehung zu dem betreffenden Lieferanten. 2024 wurden keine Lieferantenbeziehungen in dieser Weise beendet.

Vierteljährliche Lieferketten Nachhaltigkeitsrisikomanagement Meetings

Lenzings Einkäufer:innen und der Global Purchasing Sustainability Manager unterstützen diese Maßnahme durch regelmäßigen Dialog. Darüber hinaus hat Lenzing ein vierteljährliches Risikomanagement-Meeting zum Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt. Daran nehmen Einkaufsleiter:innen, Supply-Chain- und Nachhaltigkeitsexpert:innen teil, um über interne und externe Risiken und Chancen zu diskutieren und diese zu bewältigen. Dabei findet auch eine Risikobewertung der Lieferanten von Lenzing statt, die am schlechtesten abschneiden, wobei unter anderem Menschenrechtsaspekte berücksichtigt werden. Durch die regelmäßige Überprüfung der Lieferantenleistung und entsprechende Maßnahmen sollen die negativen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette abgemildert oder minimiert werden. Außerdem soll so das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass ein nachhaltigkeitsbezogenes Risikomanagement bei Lenzings Einkäufer:innen und auf Lieferantenseite notwendig ist.

Together for Sustainability (TfS)

Bei den Audits im Rahmen des Together for Sustainability (TfS)-Netzwerks werden auch die Leistungen einiger Lenzing-Lieferanten in Bezug auf Menschenrechte bewertet, wobei die Einhaltung aller geltenden Gesetze, wie z. B. der UN-Kinderrechtskonvention und der IAO-Übereinkommen, sichergestellt wird. Weitere Informationen über TfS finden Sie im Abschnitt „Einbeziehung von Stakeholdern“ in diesem Kapitel. Lenzing hat 2024 vier Audits im Rahmen dieses Netzwerks durchgeführt und kann auch die Ergebnisse von Audits anderer TfS-Mitglieder nutzen, da die Audits von Lieferanten unter den Netzwerkmitgliedern geteilt werden. Bei den Audits wurden keine gravierenden Menschenrechtsprobleme festgestellt. Lenzing wird weiterhin Audits im Rahmen von TfS durchführen.

Zugeordnete Ressourcen

Folgende Ressourcen wurden der Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette zugeordnet:

  • Im Bereich Global Purchasing: ein Purchasing Sustainability Expert
  • Im Bereich Corporate Sustainability: ein Social Sustainability Expert

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