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Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigte 2024 eine stetige Verbesserung, wenngleich die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte wie erwartet schleppend verlief. Auf der Volumenseite war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des Berichtsjahres positiv, liegt damit aber weiterhin unter jenem des Vorjahres. Dies, gepaart mit den nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten sowie spürbar gestiegenen Logistikkosten, hatte 2024 einen dämpfenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe wie auch auf die gesamte Branche.

Die Ergebnisentwicklung der Lenzing Gruppe war darüber hinaus durch Sondereffekte geprägt, die sich negativ auf das Ergebnis nach Steuern auswirkten. Ungeachtet dessen setzte Lenzing ihren Erholungskurs dank der entschlossenen Maßnahmen als Reaktion auf die vergangenen Krisenjahre weiter kontinuierlich fort.1

Der Vorstand der Lenzing Gruppe setzt derzeit ein ganzheitliches Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Zur Stärkung des Vertriebs werden zahlreiche Aktivitäten wie die Gewinnung von Neukunden für die wichtigsten Fasertypen und die Expansion in bisher kleineren Märkten unternommen, die sich bereits positiv auf der Umsatzebene auswirken. Darüber hinaus erwartet der Vorstand signifikante Kosteneinsparungen, wovon im Jahr 2024 bereits über EUR 130 Mio. realisiert werden konnten. Das Performance-Programm liegt damit weit über Plan. Durch intelligente Effizienzsteigerungsmaßnahmen wurden sehr gute Fortschritte im Bereich der Produktkosten und -qualität erzielt. Auch im Einkauf konnten durch operative und strategische Maßnahmen Erfolge realisiert werden. Nach vorne betrachtet, auch über das Jahr 2024 hinaus, werden aus dem ganzheitlichen Performance-Programm weiterhin Verbesserungen in den Herstellkosten erwartet und insbesondere im Bereich der Overhead-Funktionen weitere Kostenpotenziale gehoben. Parallel werden die angegangenen Struktur- und Prozessverbesserungen zu positiven Effekten bei der Umsatz- und Margengenerierung führen.

Die Umsatzerlöse stiegen 2024 um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,66 Mrd. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern (+10 Prozent) zurückzuführen.

Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg 2024 um 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 395,4 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 12,0 auf 14,8 Prozent.

Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 88,5 Mio. (nach minus EUR 476,4 Mio. im Jahr 2023) und die EBIT-Marge betrug 3,3 Prozent (nach minus 18,9 Prozent im Jahr 2023). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 42,0 Mio. (nach minus EUR 585,6 Mio. im Jahr 2023).

Der Steueraufwand belief sich 2024 auf EUR 96,3 Mio. (nach EUR 7,3 Mio. im Jahr 2023). Dies war unter anderem auf das rückwirkende Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich GmbH (Gruppenträger) unter 50 Prozent für das Jahr 2022 zurückzuführen. Im Zuge dessen hatte die Lenzing Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von EUR 22,2 Mio. zu leisten, welche im Berichtsjahr aufwandswirksam erfasst wurde. Details zu den finanziellen Auswirkungen des Ausscheidens aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Holding Österreich GmbH werden im Konzernabschluss in Note 29 und Note 38 (Abschnitt „Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen“) erläutert. Darüber hinaus wurde der Steueraufwand durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung2 im Volumen von EUR 47,5 Mio. beeinflusst. Zudem fielen ausländische Quellensteuern in Höhe von EUR 5,6 Mio. an. Die restlichen Effekte ergeben sich aus positiven steuerlichen Ergebnissen einzelner Lenzing Gesellschaften und der damit in Verbindung stehenden laufenden bzw. latenten Steuerpositionen.

Der stark verbesserte Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtsjahr bei EUR 322,5 Mio. (nach EUR 160,3 Mio. im Jahr 2023); unterstützend wirkten dabei Gestaltungsmaßnahmen zur Reduzierung des Working Capitals. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 185 Mio. (nach minus EUR 291,5 Mio. im Jahr 2023). Der Free Cashflow zeigte eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf EUR 167 Mio. (nach minus EUR 122,8 Mio. im Jahr 2023). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei minus EUR 430 Mio. (nach EUR 421,1 Mio. im Jahr 2023).

Der Liquiditätsbestand (einschließlich liquider Wechsel) reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung von Schuldscheindarlehen und anderen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 38,2 Prozent auf EUR 451,7 Mio. per 31. Dezember 2024.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 156,3 Mio. (nach EUR 283,6 Mio. im Jahr 2023).

Die Bilanzsumme ging im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 4,6 Prozent auf EUR 4,98 Mrd. per 31. Dezember 2024 zurück. Das bereinigte Eigenkapital ging ebenfalls um 4,6 Prozent auf EUR 1,73 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2024 unverändert bei 34,7 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag um 1,9 Prozent auf EUR 1,53 Mrd. zurück. Das Net Gearing erhöhte sich auf 88,8 Prozent (nach 86,4 Prozent per 31. Dezember 2023). Das Trading Working Capital stieg um 4,9 Prozent auf EUR 578 Mio.

Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1
EUR Mio.

 

 

 

Veränderung

 

2024

2023

Absolut

Relativ

Umsatzerlöse

2.663,9

2.521,2

142,7

5,7 %

Umsatzkosten

-2.155,8

-2.597,6

441,8

17,0 %

Bruttoergebnis vom Umsatz

508,1

-76,5

584,5

n/a

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

61,8

108,7

-46,9

-43,1 %

Vertriebsaufwendungen

-300,5

-274,9

-25,6

-9,3 %

Verwaltungsaufwendungen

-146,7

-144,7

-2,0

-1,4 %

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

-29,2

-69,1

39,9

57,8 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-4,9

-20,0

15,0

75,2 %

EBIT

88,5

-476,4

564,9

n/a

 

 

 

 

 

Finanzerfolg

-130,5

-109,2

-21,3

-19,5 %

EBT

-42,0

-585,6

543,6

92,8 %

 

 

 

 

 

Steueraufwand

-96,3

-7,3

-89,0

<-100 %

Ergebnis nach Steuern

-138,3

-593,0

454,7

76,7 %

1

Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

1 Die Kennzahlen in diesem Kapitel werden im Finanzglossar des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2024 näher erklärt.

2 Vorherrschende Währung des primären Wirtschaftsumfeldes einer Tochtergesellschaft

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