Managementansatz
Managementansatz
Wesentliches Thema: Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
[ESRS 2 MDR-A 68a; GRI 3-3]
Lenzing hat in zentralen Teilen ihres Geschäftsmodells bereits seit Langem erfolgreich Praktiken der Kreislaufwirtschaft implementiert und so eine effizientere Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen erreicht. Dazu zählt das Schließen von Kreisläufen in Produktionsprozessen und die Herstellung von Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer biologisch abbaubar sind (bei LENZING™ Fasern, deren biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vom TÜV zertifiziert wurde1). Diese Maßnahmen stellen zudem sicher, dass Lenzing finanziell wettbewerbsfähig bleibt und die geltenden Umweltgesetze einhält. Lenzing treibt die Entwicklung von Kreislauflösungen sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie weiter voran. Der komplexe Übergang von einem linearen zu einem Kreislaufmodell erfordert einen kollaborativen Ansatz. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel mit dem schwedischen Zellstoffhersteller Södra zusammengetan, um mehr Möglichkeiten für das Recycling von Textilabfällen zu schaffen, Kreislaufverfahren zu entwickeln und den systemischen Wandel zu fördern. Das Unternehmen ist bestrebt, einen größtmöglichen Nutzen durch eine verbesserte Nachhaltigkeitsleistung zu schaffen, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
Tatsächliche negative Auswirkungen
- Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und das Recycling aufgrund von Materialmischungen (nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Tatsächliche und potenzielle negative Auswirkungen
- Ressourcenabflüsse im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen: Negative Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den CO2-Fußabdruck durch energieintensive Recyclingprozesse (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette)
- Abfall: Negative Auswirkungen auf die Umwelt, wenn Abfall aus der Textilindustrie nicht ordnungsgemäß entsorgt wird (eigene Tätigkeiten, nachgelagerte Wertschöpfungskette)
Tatsächliche positive Auswirkungen
- Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennutzung: Positive Auswirkung auf Emissionen durch die Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken bei Lenzing, einschließlich der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz (eigene Tätigkeiten)
Chancen
- Ressourcenabflüsse im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen: Chance, Partner in der Wertschöpfungskette bei der Erreichung ihrer Kreislaufwirtschafts- und Recyclingziele zu unterstützen (eigene Tätigkeiten)
- Ressourcenabflüsse im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen: Chance für eine erhöhte Nachfrage nach Fasern mit recycelten Materialien aufgrund der EU-Textilstrategie (eigene Tätigkeiten)
Eine ausführlichere Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen finden Sie im Abschnitt „Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen“ im Kapitel „ESRS 2 Allgemeine Angaben“.
Policies
- Nachhaltigkeits-Policy
- Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt
- Umwelt Policy und Standard
- Group Waste Management Guideline
- Policy für Holz und Zellstoff
Gesetzte Maßnahmen [ESRS 2 MDR-A 68a]
- Natürliche Kreislaufwirtschaft – Ursprung und Ende des Lebens
- Ressourceneffiziente Produkte und Technologien
- Entwicklung von Recyclingtechnologien im kommerziellen Maßstab
- Partnerschaften und Kooperationen
Weitere Maßnahmen (nicht näher beschrieben in E5-2)
- Laufende Zusammenarbeit mit Södra zur gemeinsamen Umsetzung eines Prozesses für das Celluloserecycling von Alttextilien
- Lenzing und TreeToTextile bündeln Kräfte für Cellulosefasern der nächsten Generation
- Mitglied und Industriepartner bei Projekten, die durch Horizont Europa gefördert werden:
- Circular and Sustainable Textiles and Clothing (CISUTAC)
- Environmental Sustainability & Circularity Assessment Methodologies for Industrial Biobased Systems (ESCIB)
- Cellulose Lyocell Filaments (CELLFIL)
- 100 Prozent der Holzlieferanten werden nach den Kriterien für FSC® Controlled Wood bewertet
- Veröffentlichung des Leitfadens „Enabling Circularity by Design“ in Zusammenarbeit mit Södra, um die Kreislaufwirtschaft in der Branche zu fördern
Nachhaltigkeitsziele
- Ziel „Textilrecycling“
- Ziel „Kreislaufwirtschaft“
Stakeholder
- Policy Hub
- European Recycling Industries’ Confederation (EuRIC)
- European Apparel and Textile Confederation (EURATEX)
- Accelerating Circularity Project (ACP)
- Textiles 2030
- Södra
- TreeToTextile
- Forum for the Future
- Bioökonomie-Strategie für Österreich
Verantwortlichkeiten
- Vorstandsmitglieder für Faserzellstoff und Commercial
- VP Recycling Pulp
- VP Commercial Textiles
- Vice President Global HSE
Unterstützende Funktionen
- Corporate Sustainability
- Division Textile
- Division Nonwovens
- Division Pulp
- Global Quality
- Global Health, Safety & Environment (HSE)
- Global Innovation
- Standortleitung
Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft
Wir geben Abfall ein neues Leben
Lenzing ist bestrebt, die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, indem das Unternehmen Abfällen in allen Aspekten seines Kerngeschäftes ein neues Leben schenkt und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauflösungen entwickelt, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Die Vision stützt sich auf die drei folgenden Säulen.
Wir verwenden nachwachsende und recycelte Rohstoffe, um den Planeten zu schützen
Holz als nachwachsender Rohstoff ist ein wichtiges Element in Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft und wird komplett in hochwertige Produkte und Bioenergie umgewandelt. Ferner verwenden wir bei ausgewählten Fasern alternatives Cellulose-Ausgangsmaterial aus Alttextilien als Rohstoff.
Mit unserem zirkulären Konzept wollen wir Abfälle vermeiden und innovative Prozesse fördern
Lenzing strebt eine führende Rolle beim Schließen technischer Kreisläufe und bei der Optimierung der Nutzung jedes Rohstoffs mit maximalem wirtschaftlichem Wert an.
Wir sind nicht allein – Partnerschaften für den systemischen Wandel
Um Textilien effizient zu recyceln, müssen Designer, Hersteller, Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innen zusammenarbeiten. Lenzing beteiligt sich aktiv an Partnerschaften inner- und außerhalb der Wertschöpfungskette. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Einbeziehung von Stakeholdern“ in diesem Kapitel.
1 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Nonwoven Technologie. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Faser LENZING™ Lyocell Filament, bei der die erforderlichen Tests zur Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung nicht durchgeführt wurden.