Maßnahmen
[ESRS S1-4; GRI 3-3d, 403-1, 403-2, 403-8]
Eine Zusammenfassung der „Gesetzten Maßnahmen“ findet sich im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Abhilfemaßnahmen
Lenzing hat im Berichtsjahr Unterstützung und Abhilfe in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften geleistet und die Familie eines Mitarbeiters nach einem tödlichen Unfall mit einer freiwilligen Spende unterstützt. Weitere Informationen über den Vorfall finden Sie im Abschnitt „Gesundheit und Sicherheit in Lenzing“ in diesem Kapitel.
Zuordnung von Ressourcen und Identifizierung & Wirksamkeit von Maßnahmen
Die Ressourcen zur Bewältigung wesentlicher Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing verteilten sich aufgeschlüsselt nach Thema und Abteilung wie folgt:
- Beschäftigungssicherheit: Bereichsübergreifende Zusammenarbeit
- Gesundheit & Sicherheit: Gesundheit im Bereich Corporate Health Care and Wellbeing; Safety: Globaler Arbeitsschutz
- Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben (Work-life Balance): Corporate Human Resources
- Diversität und Inklusion: Corporate Human Resources
- Weiterbildung und Kompetenzentwicklung: eLearning im Bereich Digital HR Learning, SuccessFactors im Bereich Corporate Talent Management
- Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz: Corporate Human Resources, Compliance
Lenzing identifiziert ihre Maßnahmen, indem sie einen Sachverhalt untersucht, die Risiken bewertet und auf der Grundlage von Best-Practices angemessene Maßnahmen ermittelt.
Die Wirksamkeit von Lenzings Maßnahmen kann durch verschiedene quantitative und qualitative Kennzahlen verfolgt werden, unter anderem durch Lenzings Climate Survey (Umfrage zum Arbeitsklima), die Rate der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, das geschlechtsspezifische Verdienstgefälle, die Mitarbeiterfluktuation und die Diversität der Belegschaft.
Lenzing ist sich der (potenziellen) negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten auf ihre Mitarbeiter:innen bewusst. In diesem Abschnitt werden die (potenziellen) negativen Auswirkungen sowie die positiven Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Maßnahmen verknüpft. Die Maßnahmen in Bezug auf (potenzielle) negative Auswirkungen sollen diese verhindern oder abmildern.
Maßnahmen Lernen und Entwicklung
Die folgenden Maßnahmen decken das „Risiko eines Produktivitätsrückgangs durch unzureichende Qualität bei der Nachfolgeplanung“ ab. Das Lern- und Entwicklungsangebot wurde im Jahr 2024 erweitert und verfeinert. Das Global Performance and Talent Management wurde fortgeführt. Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A finden Sie im Abschnitt „Lernen und Entwicklung“ in diesem Kapitel.
Maßnahmen im Bereich Chancengleichheit, Diversität und Inklusion
Lenzing hat drei Employee Resource Groups (ERGs) für die Themen Frauen, unterschiedliche Nationalitäten und LGBTQIA+. Die „Women's Empowerment Principles“ wurden vom neuen Geschäftsführer von Lenzing unterzeichnet.
Die Maßnahmen beziehen sich auf die folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen: Negative psychologische Auswirkungen auf die Arbeitnehmer:innen, wenn es zu Belästigungen am Arbeitsplatz kommt; Negative psychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen, wenn Diversität nicht gefördert wird; Positive Auswirkungen auf die Diversität durch Maßnahmen zur Förderung der Diversität; Chance zur Förderung von Innovation und Leistung durch Diversität; sowie auf einen Aspekt des „Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personalfluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert“.
Weitere Einzelheiten über die ESRS 2 MDR-A finden Sie im Abschnitt „Chancengleichheit, Diversität und Inklusion“ in diesem Kapitel.
Mit Blick auf die Maßnahmen gegen die „Negative Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter und gleiches Entgelt für gleiche Arbeit“ verfügt Lenzing zum ersten Mal über genaue Daten zum geschlechtsspezifischen Verdienstgefälle für ihre Produktionsstandorte und die Beschäftigungsgruppen. Für nächstes Jahr sind weitere Untersuchungen hierzu geplant. Die entsprechenden Zahlen finden Sie im Abschnitt „Geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle“ (S1-16) in diesem Kapitel.
Sozialaudits
Zur „Chance, bei Kunden als bevorzugter Lieferant gelistet zu werden“ gibt es folgende Maßnahme. 2024 nahmen alle Standorte am FSLM-Zertifizierungsprozess auf der Grundlage des standardisierten Social Labor Convergence Program (SLCP) teil. Dazu gehörte eine umfassende Eigenbewertung und ein Vor-Ort-Audit, um Verbesserungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen von Lenzing zu ermitteln. Drei Standorte konnten die externe Verifizierung zwar aufgrund fehlender akkreditierter Prüfer nicht abschließen, aber insgesamt wurden deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Die meisten Standorte belegen einen Platz im obersten Quartil ihrer jeweiligen Länder. Diese Ergebnisse können an Partner in der Wertschöpfungskette weitergegeben werden. Die FSLM-Zertifizierung muss jedes Jahr erneuert werden. Darüber hinaus wurden an verschiedenen Lenzing-Standorten Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu relevanten Themen ausgefüllt.
Maßnahmen Gesundheit und Sicherheit
Die Maßnahmen zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit sind in diesem Abschnitt und unter „Gesundheit und Sicherheit in Lenzing“ in diesem Kapitel beschrieben. Ein Aspekt des „Risiko eines möglicherweise schlechten Arbeitsklimas, das zur Personalfluktuation führt oder die Produktivität der Mitarbeiter:innen verringert“ wird auch durch die Maßnahmen zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion abgedeckt.
Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Die aktuelle Zertifizierung wurde 2024 erneuert und ist bis 2027 gültig. Diese Zertifizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Minderung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses System priorisiert Gesundheit und Sicherheit und basiert auf dem Konzept kontinuierlicher Verbesserungen. Der Zertifizierungsprozess hilft Lenzing, Risiken sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und gestattet Lenzing, rechtzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit von Lenzings Mitarbeiter:innen in Zukunft zu bewerten. Unter Berücksichtigung des Feedbacks von Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen, Gemeinschaften, Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen legt Lenzing Ziele und Vorgaben zur Beseitigung der wesentlichen Gefahren und Risiken fest.
Die Risikobewertung an den Produktionsstandorten von Lenzing umfasst die Überprüfung der standortspezifischen Aktivitäten in Teams. Dazu gehören die Identifizierung potenzieller Schäden, die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und Schwere von Gefahren, die Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Überwachungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher. Bewertungen werden nach Arbeitsplatzveränderungen, z. B. bei Personal- oder Prozessänderungen, oder nach unerwünschten Ereignissen aktualisiert.
Alle Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen müssen sich an die Life Saving Rules von Lenzing halten und sind befugt, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie sie für unsicher halten. Die entsprechenden Informationen werden während der Einweisungsprozesse in allen Konzernsprachen und in Form von Grafiken zur Verfügung gestellt.
Lenzing verfügt über ein Verfahren zur Meldung und Untersuchung unerwünschter Ereignisse. Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen sind verpflichtet, arbeitsbedingte Symptome, Verletzungen oder Krankheiten zu melden und so eine zeitnahe Reaktion zu ermöglichen. Die konzernweite Meldedatenbank erleichtert die Kommunikation über unerwünschte Ereignisse und verbessert das Risikomanagement. Der Prozess zur Untersuchung von Vorfällen durch Lenzing (auch Unfalluntersuchung genannt) erfolgt strukturiert und systematisch und ermöglicht die Meldung, Nachverfolgung und Ursachenanalyse, um die Wiederholung von Vorfällen zu verhindern. Dank dieses proaktiven Ansatzes kann Lenzing zukünftige Vorfälle wirksam bewältigen und darauf reagieren.
Um mehr über die Maßnahmen (ESRS 2 MDR-A) von Lenzing für die Arbeitskräfte des Unternehmens in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erfahren und speziell über interne und externe Audits, Gesundheitsvorsorge, Sicherheitsschulungen und Gesundheitsförderung im Jahr 2024, lesen Sie bitte den Abschnitt „Gesundheit und Sicherheit in Lenzing“ in diesem Kapitel.
Kommunikationsmaßnahmen
Mit Blick auf das „Risiko und Chance für die Attraktivität als Arbeitgeber durch (in-)transparente Kommunikation“ nutzt Lenzing verschiedene Kanäle, um die Kommunikation wichtiger Veränderungen im Unternehmen zu unterstützten und ihre Belegschaft so auf dem Laufenden zu halten. Eine Beschreibung über die ESRS 2 MDR-A ist im Abschnitt „Kommunikation“ in diesem Kapitel enthalten.
Maßnahmen Work-life Balance und betriebliche Leistungen
Die Auswirkungen in Bezug auf die Work-life Balance werden durch folgende Maßnahme abgedeckt. An dem meisten Standorten werden flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und das Arbeiten von zu Hause aus angeboten. Angebote für Vollzeitkräfte gelten in den meisten Fällen auch für Teilzeitkräfte und in vielen Fällen auch für Mitarbeiter:innen mit befristeten Arbeitsverträgen.
[GRI 401-2]
An allen Lenzing Standorten haben die Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Abhängig von den nationalen Bestimmungen bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen an fast allen Produktionsstandorten Lebensversicherungen, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie Gruppenprämien.