Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-3]
Das Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf die Arbeitskräfte des Unternehmens ist eng mit Lenzings Strategie „Better Growth“ verknüpft. Sie umfasst die Elemente Nachhaltigkeit, Innovationen, Exzellenz und Premiumisierung. Es wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass Diversität Innovationen fördert, eine gute Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu Exzellenz und (soziale) Nachhaltigkeitsbemühungen zu einer vertrauenswürdigen Marke beitragen. Weitere Informationen über den allgemeinen doppelten Wesentlichkeitsprozess finden Sie im Abschnitt „Doppelte Wesentlichkeitsanalyse“ im Kapitel „ESRS 2 Allgemeine Angaben“.
Die Lenzing Gruppe verpflichtet sich, ihre Geschäfte auf eine Weise zu führen, die die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert. Unterstützt wird dies durch eine interne Bewertung von Risiken und Chancen auf der Grundlage von Lenzings Wesentlichkeitsanalyse. Alle Arbeitskräfte von Lenzing, auf die Lenzings Tätigkeiten wesentliche Auswirkungen haben könnten, werden in der Analyse berücksichtigt. Dazu gehören Mitarbeiter:innen, Beschäftigte von Drittunternehmen und Selbstständige als Fremdarbeitskräfte.
Auswirkungen
Die meisten wesentlichen negativen Auswirkungen sind zufällig, und nur drei wesentliche negative Auswirkungen sind systemisch. Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse zeigen, dass in den Bereichen Vielfalt, Belästigung und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen systemische negative Auswirkungen auftreten. Eine kurze Beschreibung der Auswirkungen, Risiken und Chancen finden Sie im Abschnitt „Managementansatz“ in diesem Kapitel.
Lenzings Arbeitsbedingungen, insbesondere die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, haben positive Auswirkungen auf die Arbeitskräfte von Lenzing. Auch Lenzings Fokus auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle wirkt sich positiv auf Lenzings Mitarbeiter:innen aus, da Gelegenheiten zur Weiterbildung und Kompetenzentwicklung geboten werden, die Beschäftigung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Lenzings eigenen Betrieben unterstützt wird und Diversität eine wichtige Rolle spielt. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten und Maßnahmen mit positiven Auswirkungen finden Sie in den jeweiligen Unterkapiteln zu „Arbeitsschutzmanagement“, „Maßnahmen Lernen und Entwicklung“, sowie „Maßnahmen Chancengleichheit“ und „Diversität & Inklusion“.
Risiken und Chancen
Die guten Arbeitsbedingungen für Lenzings Mitarbeiter:innen sind auch mit verschiedenen Chancen für das Unternehmen verknüpft. Dass Lenzing die Gesundheit und Sicherheit ihrer Belegschaft an erste Stelle setzt, ist auch eine Chance für das Unternehmen, durch Sozialstandards und Zertifikate sowie durch einen guten Unternehmensruf mehr Kunden zu generieren. Anderseits besteht die Gefahr, dass Lenzings gutes Betriebsklima leidet, wenn Gesundheit und Sicherheit nicht ernstgenommen werden.
Lenzing legt besonderen Wert auf die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen und bietet allen Mitarbeiter:innen Chancen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung. Weiterbildung und Kompetenzentwicklung haben für Lenzing hohe Priorität. Wird die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen nicht gefördert und werden nicht allen Mitarbeiter:innen durch Weiterbildung und Kompetenzentwicklung Chancen geboten, kann dies zu einem Mangel an qualifizierten Mitarbeiter:innen führen und die Mitarbeiterbindung und die Nachfolgeplanung gefährden. Lenzing hat auch erkannt, dass Vielfalt eine Chance für Innovation ist, da mehrere Studien darauf hindeuten, dass eine vielfältigere Belegschaft zu einer höheren Innovationskraft führt.
Lenzings Standorte in Asien, Südamerika, Osteuropa und Eurasien sind einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kinderarbeit und Zwangsarbeit auf Länderebene ausgesetzt. Vorbeugende Maßnahmen werden dementsprechend gesetzt, zum Beispiel durch Lenzings Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, sowie das globale Verfahren zur Beseitigung von Kinderarbeit. Lenzing stellt daher auch jährliche Audits durch das Higg Facility Social & Labor Module (FSLM) sicher, um dieses Risiko zu minimieren. Aufgrund eines Mangels an durch das SLCP akkreditierten Auditoren, konnten die Standorte in Paskov (Tschechische Republik), Lenzing (Österreich) und Heiligenkreuz (Österreich) im Jahre 2024 zwar die Selbstbewertung durchführen, aber nicht die externe Überprüfung abschließen. Weitere Informationen finden Sie im Bereich „Policies“ in diesem Kapitel. Weitere Informationen zu FSLM befinden sich im Abschnitt „Sozialaudits“ in diesem Kapitel.
Da Lenzing ein produzierendes Unternehmen ist, sind die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Arbeiter:innen höher als für Angestellte, was sich auch in der Verletzungsrate wiederspiegelt. Die wesentliche Chance, einen guten Ruf in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu haben, ist daher eng mit Arbeiter:innen verbunden. Die Chance, „durch Vielfalt Innovationen und Leistung anzukurbeln“, bezieht sich auf Menschen, die zu einer vielfältigen Belegschaft beitragen.